Eröffnung des neuen „Forum Vogelsang“ auf der ehemaligen NS-Ordensburg soll im Dezember stattfinden – Bereits vorher stufenweise Öffnung des Geländes – Neugestaltete Busendhaltestelle eingeweiht
Schleiden-Vogelsang – Gut drei Jahre lang war Besucherinnen und Besuchern des Internationalen Platzes Vogelsang IP auf Grund der Baumaßnahmen der Zugang zum zentralen Adlerhof verwehrt. Schon vor der geplanten Eröffnung des neuen „Forum Vogelsang“ auf der ehemaligen NS-Ordensburg im Dezember 2015 soll das Gelände stufenweise für Besucher geöffnet werden.
In einem ersten Schritt ist der Adlerhof ab sofort wieder Startpunkt der am Kulturkino beginnenden Geländeführungen der Vogelsang-Referenen. Dies gilt sowohl für die täglich um 14 Uhr und am Wochenende zusätzlich um 11 Uhr startenden offenen Führungen, als auch für die von Gruppen individuell gebuchten Programme.
Der Stahl- und Glasneubau des zukünftigen Besucherzentrums mitten im Adlerhof sind zwar noch in Bau, lassen jedoch schon die Architektursprache der Neubauanteile erkennen.
Auf Grund der umfassenden Sanierungsmaßnahmen wird die Freitreppe an der ehemaligen Wandelhalle in Richtung Urftsee erst in einigen Wochen zugänglich sein. Dafür eröffnet sich schon jetzt zwischen der Burgschänke, der neuen Gastronomie-Terrasse sowie dem Westflügel mit der zukünftigen NS-Dokumentation ein neuer Panoramablick über die Hangbauten bis zum Urftsee.
„Leider können wir den Adlerhof aus Sicherheitsgründen zur Zeit erst für von unseren ReferentInnen begleitete Gruppen öffnen“, sagt Albert Moritz, Geschäftsführer von Vogelsang IP, „doch ab September soll er wieder für alle Besucher begehbar sein.“
Ob dann auch bereits der komplette Bauzaun rund um das Forum fallen kann, ist fraglich. „Die Sicherheit der Besucherinnen und Besucher muss immer vorgehen. Es kann deshalb sein, dass wir bestimmte Teilbereiche des Geländes, z.B. den ehemaligen Appellplatz, bis in den Herbst hinein für Besucher gesperrt halten müssen“, so Moritz.
Im Dezember 2015 sollen dann die beiden zentralen Ausstellungen geöffnet werden. Unter dem Titel „Bestimmung: Herrenmensch | NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“ öffnet dann zum einen die 800 Quadratmeter große Dauerausstellung der NS-Dokumentation als Teil der Akademie Vogelsang IP. Die 2.000 Quadratmeter umfassende Ausstellung „Wildnis(t)räume“ wiederum ist Teil des zukünftigen Nationalparkzentrum Eifel. Die Ausstellungen werden gemeinsam über das neue Besucherzentrum und ein Foyer mit ‚Eifelpanorama‘ erschlossen.
Manfred Poth, Aufsichtsratsvorsitzender von Vogelsang IP: „Mit der Verlängerung des Ausführungszeitraums bis Ende 2015 hat das Land NRW mittlerweile die Voraussetzung für eine fördergerechte Abwicklung der Maßnahme geschaffen. Sollten wir es schaffen, die Eröffnungsveranstaltung exakt auf den 13. Dezember 2015 zu terminieren, so wäre dies auf den Tag genau zehn Jahre nach der Übergabe der Forumsschlüssel durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben an die Region.“
Über die neue Buswendeschleife sagt Günter Rosenke, Landrat Kreis Euskirchen: „Mit der baldigen Eröffnung des Forums Vogelsang wird die Notwendigkeit, die Erreichbarkeit des Geländes mit öffentlichen Verkehrsmitteln erheblich zu verbessern unausweichlich. Deshalb haben wir schon jetzt die Haltestelle und die Wendeschleife an die Erfordernisse eines modernen ÖPNV angepasst.“ Damit entfiehlen die für die Busfahrer bislang schwierigen Wendemanöver.
Die neue Haltestelle stellt einen logistisch in sich geschlossenen zentralen Ankunfts-, Abfahrts- und Wendebereiches für den ÖPNV dar. Die Länge der Baustrecke beträgt ca. 175 Meter, hinzu kommen etwa. 65 Meter Straßenanschlüsse. Die Breite der Fahrbahn beträgt im Einfahrtsbereich 4,50 Meter, im Ausfahrtsbereich 7,50 Meter. Im Ausfahrtsbereich befinden sich zwei Haltestellen Durch die drei Meter breitere Ausfahrzone ist sichergestellt, dass das Ab- bzw. Vorbeifahren eines in der hinteren Position haltenden Busses auch möglich ist, wenn davor ein anderer Bus steht. Um den Anschluss an das übergeordnete Leit- und Orientierungssystem im Bereich der Burg Vogelsang sicherzustellen, wurde die gesamte Haltestelle barrierefrei gebaut.
Mit der Ausführung der Baumaßnahme wurde am 29. September 2014 begonnen. Fertig gestellt war sie am 13. Mai 2015. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 400.000 Euro, wovon 90 Prozent durch eine Zuwendung des „Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR“ gefördert wurden. Grundlage hierfür ist das „Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr in Nordrhein-Westfalen (ÖPNVG NRW)“. Die restlichen 10 Prozent trägt der Kreis Euskirchen.
(epa)