STAWAG lässt Photovoltaik-Freilandanlage in Alsdorf vom Euskirchener Solarspezialisten „F&S solar“ auf schwierigem Untergrund errichten – Betonfläche der ehemaligen Kohlenwäsche durfte nicht durchbohrt werden
Alsdorf/Euskirchen – „Auch wenn an der Einspeisevergütung kräftig gesägt wurde – hier sieht man, dass Photovoltaik immer noch sinnvoll ist“, sagte Dr. Peter Asmuth, Vorstand der STAWAG, über das neuste Projekt des Energieversorgers in der Städteregion Aachen. Denn am vergangenen Dienstagnachmittag weihte Asmuth zusammen mit Alfred Sonders, Bürgermeister Alsdorf, und leitenden Mitarbeitern des ausführenden Euskirchener Solarspezialisten „F&S solar“ ein Freilandsolarkraftwerk mit einer Nennleistung von 700 Kilowatt-Peak ein.
Das Gelände, auf dem 2737 Module auf rund 15.000 Quadratmetern verbaut sind, ist eine ehemalige Steinkohlewäsche der „Halde Maria“. Asmuth: „Ein solches Gelände kann man wohl als Altlast bezeichnen, es wäre sonst nicht sinnvoll nutzbar gewesen.“ Fortan sparen die Solarmodule 400 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids gegenüber herkömmlicher Kohleverstromung ein. Jedes Kilowatt des Grünstroms werde mit 8,9 Cent vergütet, so der STAWAG-Vorstand: „Das zeigt, wie rentabel man mittlerweile Solarparks bauen kann. Denn diese Vergütung entspricht dem Erzeugungspreis herkömmlicher Energiegewinnung etwa in Kohlekraftwerken.“
Der Bau des Sonnenkraftwerks stellte die Planer aber erst einmal vor Herausforderungen, denn die geschlossene Betondecke, mit der das seit rund 30 Jahren brachliegende Gelände versiegelt wurde, durfte nicht beschädigt werden. Markus Kreutz von „F&S solar“, Technischer Leiter des Projekts: „Das heißt, wir durften keine Pfähle für das Ständerwerk der Module rammen und auch keine Kabelgräben ausheben.“ Doch der auf Großanlagen spezialisierte Euskirchener Solarprojektierer ist in der Branche für innovative Lösungen bei schwierigen Untergründen bekannt, ob im Sandboden und orkansicher wie auf einer Nordseeinsel oder auf ehemaligen Militäranlagen wie bei der größten auf Bunkern errichtete Photovoltaikanlage in Saerbeck.
Kreutz: „Wir haben deshalb die Module sehr niedrig verbaut und für jede Halterung ein Betonfundament gegossen.“ Asmuth lobte: „Der »F&S solar« gebührt wirklich großer Dank, jedes einzelne Fundament musste in eigens gebauten Holzkästen eingeschalt und per Hand gegossen werden. Die Arbeit ist exzellent ausgeführt und sehr wertig.“ Die Kabel sind durch spezielle Halterungen geschützt – allein 19 Kilometer Kabel für die Modulverbindung mussten auf dem schwierigen Untergrund platziert werden. Die Anlage soll künftig jährlich 665.000 Kilowattstunden sauberen Solarstrom erzeugen und damit rund 200 Haushalte versorgen.
Bürgermeister Sonders: „Aufgrund der Struktur in Alsdorf können wir wegen fehlender Abstandsflächen kaum Windenergie nutzen. Wir setzen daher auf Photovoltaik, der Solarpark ist ein weiterer gelungener Baustein in unserem Klimaschutzkonzept.“ Denn in einem speziellen Programm bietet Alsdorf Dachflächen zur Solarnutzung an. Es sei bereits die komplette Straßenbeleuchtung auf LED-Technik umgestellt worden, wodurch 42 Prozent Energie und damit rund 650 Tonnen Kohlendioxid eingespart werden können. „Auch die Beleuchtung in Schulen, Stadthalle und weiteren öffentlichen Gebäuden wurde auf LED umgestellt“, berichtete der Bürgermeister.
Nicht nur bei der Energieerzeugung, auch bei der Gestaltung des Solarpark-Geländes wurde auf die Umwelt geachtet, so Peter Asmuth: „In einem Bereich haben wir ein Biotop für die geschützte Kreuzkröte errichtet.“ Der STAWAG-Vorstand sieht in der dezentralen Energieversorgung durch Erneuerbare Energien den Weg in die Zukunft: „Photovoltaik hat da eine tolle Richtung aufgezeigt.“