Mit Zirkus Schule machen

Projekt an der Gesamtschule Euskirchen fördert und fordert Schülerinnen und Schüler auf besondere Weise – Akrobaten, Jongleure und Fakire der 5. Jahrgangsstufe begeisterten das Publikum – Team der Kreissparkasse Euskirchen unterstützte finanziell und durch viel Applaus bei der Abschlussvorstellung

Sich aufeinander verlassen können – diese Erfahrung machten insgesamt 130 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Euskirchen beim Zirkusprojekt. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Sich aufeinander verlassen können – diese Erfahrung machten insgesamt 130 Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Euskirchen beim Zirkusprojekt. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – „Soziale Kompetenz zu fördern, gehört zu den wichtigsten Aufgaben unserer Gesellschaft“, so Rita Witt, Direktorin des Vorstandsstabs der Kreissparkasse Euskirchen (KSK). Ein Paradebeispiel dafür, wie dieser Drahtseilakt spielerisch bewältigt werden kann, bekam sie im wahrsten Sinne des Wortes am vergangenen Freitagvormittag in der Gesamtschule Euskirchen vorgeführt: Denn insgesamt 130 Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen der 5. Jahrgangsstufe zeigten in je einer Zirkusvorstellung, wie wichtig und erfolgversprechend gegenseitige Unterstützung und Vertrauen ineinander sind – unabhängig von Herkunft, sozialem Status, Geschlecht, Hautfarbe oder Körperform.

Mut und Vertrauen brauchte es, um über Glasscherben zu spazieren. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Mut und Vertrauen brauchte es, um über Glasscherben zu spazieren. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

So konnte das begeisterte Publikum miterleben, wie die „Pänz“ mit Tellern oder Flowersticks jonglierten, menschliche Pyramiden in der Bodenakrobatik bildeten, durch Reifen sprangen, als Fakire auf Nagelbrettern standen oder durch Glasscherben liefen. Nur eine Schulwoche lang hatte das Team des „Kölner Spielezirkus“ mit den Nachwuchsartisten geübt, um das bühnenreife Programm zur Vorstellung zu bringen.

Sabine Bohsem, Lehrerin an der Gesamtschule, berichtete von den vielen positiven Effekten durch das Projekt: „Man sieht hier Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Miteinander. Für die Zirkusvorstellung brauchten die Kinder außerdem viel Mut und Vertrauen.“ Auch das Miteinander zwischen der Schülerschaft und den zwölf beteiligten Lehrerinnen und Lehrern sowie vier Elternteilen sei eher wie auf einer Klassenfahrt gewesen und habe ein ganz anderes Kennenlernen als im normalen Schulalltag ermöglicht – schließlich sind nicht nur die Kinder der 5. Jahrgangsstufe erst seit dem Sommer neu an der weiterführenden Schule, sondern auch zahlreiche Lehrer unterrichten dort zum ersten Mal. Denn die mittlerweile rund 700 Schüler zählende Schule wird neu aufgebaut und „wächst“ momentan noch von Jahrgang zu Jahrgang.

Für Begeisterung bei Schülern, Lehrern und Eltern sorgte das Zirkusprojekt des Kölner Spielezirkus in Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Für Begeisterung bei Schülern, Lehrern und Eltern sorgte das Zirkusprojekt des Kölner Spielezirkus in Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Damit es nicht nur beim einmaligen Zirkuserlebnis bleibt, hat sich die Lehrerin Sandra Mercks sogar zur Zirkuspädagogin ausbilden lassen. Dadurch gibt es an der Schule auch eine Zirkus AG und eine Zirkus-Pause, in denen sich die Heranwachsenden weiter ausprobieren können. Mercks hatte das Zirkusprojekt bereits zum zweiten Mal an die Gesamtschule gebracht und bedankte sich besonders beim Sponsor Kreissparkasse Euskirchen. Aus deren Team kam neben finanzieller Schützenhilfe auch kräftiger Applaus bei der Vorstellung: Anke Titz, Ausbildungsleiterin der KSK, und Rita Witt feuerten die Schülerinnen und Schüler kräftig an. Rita Witt: „Es ist toll, die positive Entwicklung der Kinder im Laufe des Projekts zu sehen.“ Denn wer vielleicht im Unterricht eher zurückhaltend ist, kann etwa in der Akrobatik glänzen und etwas Selbstvertrauen vom Rampenlicht in den Alltag mitnehmen.

Große Sprünge wagen konnten die Heranwachsender der 5. Jahrgangsstufe der Gesamtschule Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Große Sprünge wagen konnten die Heranwachsender der 5. Jahrgangsstufe der Gesamtschule Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Anke Titz fand besonders den konstruktiven Umgang mit vermeintlichen Misserfolgen wichtig: „Wenn beim Jonglieren mal etwas herunterfällt, ist das nicht schlimm – auch das ist in der heutigen Leistungsgesellschaft eine wichtige Erfahrung, es dürfen auch Fehler passieren.“ So konnten sich die Kinder ohne Notendruck in einer herausfordernden Situation ausprobieren und formulierten in der ebenfalls von den Schülern übernommenen Moderation der Vorstellung: „Es ist manchmal schwierig, die Balance zu halten – und wichtig, dabei Hilfe zu bekommen!“

Eifeler Presse Agentur/epa

 

 

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