Landrat Rosenke im Einsatz gegen den Pflegenotstand

Landrat fuhr nach Düsseldorf, um mit NRW-Gesundheitsminister Laumann über die angespannte Ausbildungssituation im Pflegebereich zu sprechen – Idee einer Pflegeschule

Rund eineinhalb Stunden tauschten sich Minister Karl-Josef Laumann (links) und Landrat Günter Rosenke zur Pflegesituation im Kreis Euskirchen aus. Die Delegation aus Euskirchen vervollständigten die Geschäftsbereichsleiterin Birgit Wonneberger-Wrede (rechts) und Hermann Gemke, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich. Foto: M. Derichs / Kreis Euskirchen
Rund eineinhalb Stunden tauschten sich Minister Karl-Josef Laumann (links) und Landrat Günter Rosenke zur Pflegesituation im Kreis Euskirchen aus. Die Delegation aus Euskirchen vervollständigten die Geschäftsbereichsleiterin Birgit Wonneberger-Wrede (rechts) und Hermann Gemke, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich. Foto: M. Derichs / Kreis Euskirchen

Euskirchen – Auf offene Ohren ist Landrat Günter Rosenke bei Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) mit seiner Initiative gestoßen, die Ausbildungskapazitäten im Pflegebereich zu vergrößern. „Der Kreis Euskirchen hat seine Hausaufgaben gemacht“, sagte Laumann nach dem rund eineinhalbstündigen Gespräch im Ministerium. In gut einer Woche kommt der Minister nach Euskirchen zum Neujahrsempfang des Landrats, bei dem es ebenfalls um das Thema Pflege geht.

„Ich komme nicht oft nach Düsseldorf ins Ministerium, um Probleme des Kreises Euskirchen anzusprechen“, sagte Landrat Rosenke beim Ministergespräch in Düsseldorf. „Zuallererst versuchen wir, diese Probleme bei uns vor Ort zu lösen.“ In diesem Fall gehe es aber nicht anders, denn in den nächsten Jahren würden im Kreis ungefähr doppelt so viele Ausbildungsplätze in der Pflege benötigt wie bisher. „Und dafür fehlen vor allem geeignete Räumlichkeiten und qualifiziertes Lehrpersonal“, so Rosenke in einem eindringlichen Appell.

Auf Initiative des Landrats ist dazu im Kreis Euskirchen ein „Runder Tisch“ gegründet worden,  an dem alle in der Pflege ausbildenden Institutionen versammelt wurden, um gemeinsam die Situation zu analysieren und erste Lösungsansätze zu gewinnen. Aus diesem Gremium brachte der Landrat die Idee zur Einrichtung einer Pflegeschule mit, die für alle Auszubildenden im Kreis gut erreichbar sei. Diese könnte die bisher etablierten Anbieter bei der Ausbildung dringend benötigter Fachkräfte auf den unterschiedlichsten Qualifikationsebenen unterstützen, die dann zukünftig in der Altenpflege, im Krankenhaus oder bei den zahlreichen ambulanten Anbietern arbeiten könnten.

Mit ihrer Analyse der kritischen Situation im Pflegebereich stieß die Delegation aus Euskirchen  – neben dem Landrat waren u.a. noch Hermann Gemke, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Mechernich, und Birgit Wonneberger-Wrede, zuständige Geschäftsbereichsleiterin der Kreisverwaltung in Düsseldorf –  bei Minister Laumann auf klare Zustimmung. Die Pflegesituation stelle das Land NRW insgesamt vor große Herausforderungen, die zukünftig noch größer würden. Laumann betonte aber auch, dass der Kreis Euskirchen seine Hausaufgaben gemacht und bereits Möglichkeiten zur Kooperation erdacht habe. Dazu hatte der Minister Anfang des Jahres in einem Schreiben an alle Kreise in NRW aufgerufen. So gesehen sei der Kreis Euskirchen bereits einen Schritt weiter.

Eine Lösung konnte Minister Laumann am Donnerstag erwartungsgemäß noch nicht präsentieren. Der Gedanke, die Zahl der Pflegefachkräfte durch Schaffung neuer Ausbildungskapazitäten mittels einer Pflegeschule zu erhöhen, sei aber richtig. Laumann versprach, diese Idee bei den Planungen seines Ministeriums zu berücksichtigen.

Nach dem Gespräch im Ministerium resümierte Landrat Rosenke: „Eine positive Grundstimmung ist vorhanden und wir befinden uns in guten Gesprächen. Wir haben vereinbart, dass wir diese in 2019 weiterführen werden, um Mittel und Wege zu finden, den Herausforderungen im Bereich Pflege entgegen zu treten.“ Über die Ausgestaltung der Unterstützung des Landes werde nochmal nach der Sommerpause des Parlamentes gesprochen. Dann wisse der Minister nämlich, wie hoch die Mittel seien, die er zur Bekämpfung des drohenden Pflegenotstandes in NRW zur Verfügung habe.

„Erst einmal freue ich mich jetzt aber, dass wir uns in zwei Wochen bei meinem Neujahrsempfang wiedersehen. Minister Laumann wird eine Rede halten und danach in einer Podiumsdiskussion Rede und Antwort stehen“, so Rosenke abschließend. (epa)

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