Protestaktion der Kreis Euskirchener Rübenbauern

Demonstration von rund 150 Euskirchener Zuckerrübenanbauern und Mitarbeitern vor der Zuckerrübenfabrik in Euskirchen gegen das Verbot der Saatgutbeize

Zusammen mit rund 150 Zuckerrübenanbauern und Mitarbeitern der Euskirchener Zuckerfabrik protestierte auch Klaus Voussem MdL für faire Wettbewerbsbedingungen auf dem Zuckermarkt. Foto: Dreimüller / Büro Voussem
Zusammen mit rund 150 Zuckerrübenanbauern und Mitarbeitern der Euskirchener Zuckerfabrik protestierte auch Klaus Voussem MdL für faire Wettbewerbsbedingungen auf dem Zuckermarkt. Foto: Dreimüller / Büro Voussem

Euskirchen – Rund 150 Zuckerrübenanbauern aus dem Kreis Euskirchener und Mitarbeiter der Zuckerrübenfabrik in Euskirchen haben vor dem Werk an die Politiker appelliert, das Verbot der Saatgutbeize im deutschen Zuckerrübenanbau anzupassen. Das Beizen des Saatguts ist in neun EU-Mitgliedsstaaten erlaubt, in Deutschland jedoch nicht. Unterstützt wurden sie dabei von Klaus Voussem, Mitglied des Landtags (MdL) Nordrhein-Westfalen.

Durch das Verbot entstünde den Zuckerrübenanbauern ein hoher wirtschaftlicher Nachteil, so Vussem: „Insbesondere das Verbot der Saatgutbeize in der gegenwärtigen Weise mit Neonicotinoiden ist widersinnig. Wir brauchen gerade mit Blick auf den Natur- und Umweltschutz eine Ausnahme in der Anwendung, solange wie keine echten Alternativen zur Verfügung stehen.“

Die Beize ei durch ihre direkte Einbringung in die Saatgutpille und das Roden der Rüben vor der Ausbildung von Blüten für die Bestäuber wie etwa Bienen unter Berücksichtigung von speziellen Anwendungsbestimmungen ungefährlich. Deshalb fordern CDU und FDP im Landtag, dass das Land NRW sich für eine Notfallzulassung der Saatgutbeize in Deutschland einsetzt. Die Bundesregierung solle sich für eine Angleichung der Aussaatbedingungen innerhalb der EU einsetzen. Zudem solle der Bund sich für den Erhalt der kompletten regionalen Wertschöpfungskette der Zuckerproduktion einsetzen und eine Wirtschaftlichkeitsstudie zusammen mit den regionalen Rübenbauern erarbeiten.

Regionen wie die Jülich-Zülpicher Börde gehören zu den wichtigen Standorten des Zuckerrübenanbaus in NRW. Anbau und Verarbeitung der Rüben stehen in einem direkten Zusammenhang. Wenn eine Zuckerfabrik ihren Bedarf an Rüben nicht aus einem relativ begrenzten Umkreis decken kann, ist deren Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben. Umgekehrt ist der Anbau von Zuckerrüben für Landwirte nicht rentabel, wenn keine Zuckerfabrik in der Nähe vorhanden ist. Damit stehe die Zuckerrübe für eine nachhaltige und regionale Erzeugung und Produktion von Lebensmitteln. Mit ihren tiefen Wurzeln lockern die Rüben zudem den Boden und lassen diesen Stickstoff besser aufnehmen. Durch die lange Vegetationszeit und den aufgelockerten Bewuchs sind die Zuckerrübenfelder außerdem für viele Lebewesen, besonders für bodenbrütende Vögel, ein wichtiger Lebensraum. Die CDU Landtagsfraktion NRW will in der kommenden Woche einen Antrag zum Erhalt des Zuckerrübenanbaus.

(epa)

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