Persischer Journalist Bamdad Esmaili gab Einblicke in den Iran

Erstaunlich viele der Anwesenden kannten den Iran von Urlaubsreisen und hoben die Schönheit des Landes hervor

Großes Interesse herrschte am„Themenabend Iran“ aus der Inforeihe „Engagiert für Geflüchtete“. Bild: Peter Müller-Gewiß
Großes Interesse herrschte am„Themenabend Iran“ aus der Inforeihe „Engagiert für Geflüchtete“. Bild: Peter Müller-Gewiss

Euskirchen– Ungeplant aktuell war, vor dem Hintergrund gegenwärtiger Entwicklungen, jetzt der „Themenabend Iran“ aus der Inforeihe „Engagiert für Geflüchtete“. Entsprechend hoch war das Interesse, über 70 Menschen deutscher, iranischer und arabischer Herkunft hatten den Weg ins Pfarrzentrum St. Martin in Euskirchen gefunden, um mit dem iranischstämmigen Journalisten und Moderator Bamdad Esmaili über sein Herkunftsland zu sprechen.

Eingeladen hatten das Kommunale Bildungs- und Integrationszentrum des Kreises Euskirchen (KoBIZ) sowie die beiden im Kreisgebiet ansässigen Caritasverbände. Moderiert wurde der Abend von Roland Kuhlen vom KoBIZ und Peter Müller-Gewiss, Koordinator der Aktion Neue Nachbarn der Caritas Euskirchen.

Esmaili, der 1986 als 13-Jähriger nach Deutschland gekommen und für den WDR unter anderem als Moderator des Flüchtlingsprogramms „WDRforyou“ tätig ist, gab zunächst einen Parforceritt durch 2.500 Jahre persische beziehungsweise iranische Geschichte. Angefangen beim Altpersischen Großreich, über die Parther, das Neupersische Reich der Sassaniden, die Safawiden als Gegenspieler des Osmanischen Reiches bis hin zur Kolonialzeit, der Herrschaft des Schahs und die islamische Revolution durch Chomeini schlug er den Bogen zur aktuellen Situation im Iran.

Mithilfe von Videos aus seinem Herkunftsland machte er die dortige Zerrissenheit zwischen den Weltanschauungen und Generationen deutlich. Insbesondere bei der jungen Generation werde die Führung des Landes und ihre Politik kritisch gesehen. In kaum einem Land sei die Schere zwischen Arm und Reich ausgeprägter als im Iran. Einerseits gebe es sehr reiche Eliten, andererseits leide ein Großteil der Bevölkerung zusehends unter den wirtschaftlichen Sanktionen des Auslands.

In der anschließenden angeregten Diskussion ging es auch um die drohende Kriegsgefahr am Persischen Golf. Nach Esmailis Einschätzung sei im Iran niemand an einer kriegerischen Auseinandersetzung interessiert. Als problematisch betrachtet er allerdings die in seinen Augen wenig kalkulierbare politische Führung sowohl in seinem Herkunftsland, als auch in den USA. Erstaunlich viele der Anwesenden kannten den Iran von Urlaubsreisen und hoben die Schönheit des Landes hervor, das über eine alte und reiche Kultur verfügt. Dass der Iran auch kulinarisch einiges zu bieten hat, konnten die Teilnehmer des Themenabends beim anschließenden Persischen Imbiss selbst herausfinden, der von Geflüchteten für den Abend vorbereitet worden war. (epa)

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