Zülpich übergab „Wasser für Roms Städte“ an Rheinbach

Allein 20.000 Besucher während der Landesgartenschau 2014 gezählt – Ausstellung soll dauerhaft im neu eröffneten Römerkanal-Informationszentrum zu besichtigen sein

Bürgermeister Ulf Hürtgen (vorne rechts) und Dr. Raffael Knauber, Erster Beigeordneter der Stadt Rheinbach, unterzeichneten die Verträge zur Übergabe der Ausstellung „Wasser für Roms Städte“ im Beisein von (stehend, v.l.) Lorenz Euskirchen (Vorsitzender „Freundeskreis Römerkanal“), Vera Ahlbach (Römerkanal-Informationszentrum), Professor Dr. Klaus Grewe, Dr. Iris Hofmann-Kastner (Museumsleiterin „Römerthermen Zülpich“), Frank Scheer (Naturpark Rheinland) und Dr. Ruth Fabritius (Museumsleiterin Glasmuseum Rheinbach). Foto: Torsten Beulen/Stadt Zülpich
Bürgermeister Ulf Hürtgen (vorne rechts) und Dr. Raffael Knauber, Erster Beigeordneter der Stadt Rheinbach, unterzeichneten die Verträge zur Übergabe der Ausstellung „Wasser für Roms Städte“ im Beisein von (stehend, v.l.) Lorenz Euskirchen (Vorsitzender „Freundeskreis Römerkanal“), Vera Ahlbach (Römerkanal-Informationszentrum), Professor Dr. Klaus Grewe, Dr. Iris Hofmann-Kastner (Museumsleiterin „Römerthermen Zülpich“), Frank Scheer (Naturpark Rheinland) und Dr. Ruth Fabritius (Museumsleiterin Glasmuseum Rheinbach). Foto: Torsten Beulen/Stadt Zülpich

Zülpich – Während der Landesgartenschau im Jahr 2014 war sie in den „Römerthermen Zülpich – Museum der Badekultur“ zu sehen, nun wurde die Ausstellung „Wasser für Roms Städte“ der Stadt Rheinbach dauerhaft überlassen. Bürgermeister Ulf Hürtgen und Museumsleiterin Dr. Iris Hofmann-Kastner übergaben sie im Beisein von Professor Dr. Klaus Grewe, dem wissenschaftlichen Kurator der Ausstellung, Frank Scheer (Naturpark Rheinland) und Lorenz Euskirchen, Vorsitzender des Vereins „Freundeskreis Römerkanal“, an Dr. Raffael Knauber, Erster Beigeordneter der Stadt Rheinbach, Dr. Ruth Fabritius (Glasmuseum Rheinbach) und Vera Ahlbach (Römerkanal-Informationszentrum). Die Ausstellung wird in Rheinbach ab dem 27. September 2019 im neu eröffneten Römerkanal-Informationszentrum zu besichtigen sein.

Vierzig Jahre lang hat sich Dr. Klaus Grewe intensiv mit Aquädukten, unter anderem im Rahmen seiner Tätigkeit beim Landschaftsverband Rheinland, beschäftigt. Vor allem der fast 100 Kilometer langen Wasserleitung von der Eifel nach Köln hat Grewe seine Forschungen gewidmet. Der sogenannte Römerkanal, vermutlich um 80/90 nach Christus errichtet, führte von Nettersheim in die Domstadt und ist nur ein Beispiel der genialen Bautätigkeit der Römer. In der Ausstellung „Wasser für Roms Städte“ werden in insgesamt drei Abteilungen der römische Aquäduktbau und die nachrömische Nutzung der Bauwerke gezeigt. Der erste Teil widmete sich der Bautechnik, der zweite Teil den Besonderheiten der Bautechnik und der dritte Teil der Verwendung der römischen Wasserleitung in nachrömischer Zeit. Rund 20.000 Besucher zählte die Ausstellung in Zülpich, weitere 70.000 im Römisch-Germanischen Museum in Köln und mehr als 100.000 im LVR-Römermuseum des Archäologischen Parks Xanten.

Die Realisierung der Ausstellung wurde im Jahr 2014 von der NRW-Stiftung, der regionalen Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), der LVR-Förderung von Museen, der Kulturstiftung der Kreissparkasse Rhein-Sieg sowie dem staatlichen Denkmalförderprogramm finanziell gefördert. Die Förderzusagen wurden seinerzeit unter der Voraussetzung getätigt, dass die Sammlung eine Dauerausstellung in Rheinbach wird.

Im neuen Römerkanal-Informationszentrum in Rheinbach soll die Ausstellung „Wasser für Roms Städte“ künftig dauerhaft gezeigt werden und nicht nur Wanderern auf dem Römerkanalwanderweg, sondern auch interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus der Region, Schulklassen und nicht zuletzt den zahlreichen Touristen tiefgreifende Einblicke in die römische Bautechnik vermitteln und so auch zum Erhalt des Wissens um die drittlängste Wasserleitung beitragen, die das römische Köln einst mit 20 Millionen Litern Wasser täglich versorgte.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge übergab Bürgermeister Ulf Hürtgen die Ausstellung an die Stadt Rheinbach: „Bürgermeister geben ungern Dinge ab, aber in diesem Fall machen wir das gerne.“ Die Ausstellung sei eines der Highlights im Landesgartenschau-Jahr 2014 gewesen, so Hürtgen weiter, „und es wäre schade gewesen, wenn diese in irgendeinem Archiv verschwunden wäre. In Rheinbach bekommt sie nun einen würdigen Platz.“

Sehr zur Freude von Dr. Raffael Knauber. Der Erste Beigeordnete der Stadt Rheinbach betonte bei der Übergabe in den „Römerthermen Zülpich“ vor allem die tolle Kooperation und exzellente Zusammenarbeit innerhalb der kommunalen Familie sowie mit dem Naturpark Rheinland und dem „Freundeskreis Römerkanal“. Die Ausstellung „Wasser für Roms Städte“ sei nicht nur für Rheinbach ein Mehrwert, „sondern für die ganze Region.“

Museumsleiterin Dr. Iris Hofmann-Kastner richtete Lob und Dank insbesondere an Professor Dr. Klaus Grewe, der „viel Herzblut“ in diese europaweit einzigartige Ausstellung gesteckt habe. Grewe zeigte sich erfreut, dass seine Arbeit auch in Zukunft der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird: „Es war bisher schon toll, und ich bin überzeugt, dass es noch toller wird.“ (eB)

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