Euskirchener Karnevalisten verschieben bevorstehende Session um ein Jahr

Nach aktuellem Stand der Dinge soll es keine Sessionseröffnung auf dem Alten Markt, keine Proklamationssitzung, keine Damensitzung, keine Weibertag-Veranstaltung, kein Rosenmontagszug und keine After-Zoch-Party in der bisherigen Form geben – Doch es wird laut FEuKa an Alternativkonzepten gearbeitet

Prinz Winfried II., Küfer Benedikt I. und zahlreiche Abgesandte der Euskirchener Karnevalsvereine besuchten die Kreissparkasse Euskirchen. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Auch Prinzenempfänge, wie hier bei der KSK Euskirchen, wird es aller Voraussicht nach in der nächsten Session in Euskirchen nicht geben.  Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Euskirchen – In den letzten Wochen hat der „Festausschuss Euskirchener Karneval“ (FEuKa) mehrere Gespräche mit den Vertretern der vaterstädtischen Vereine, mit Veranstaltern, Vermietern, Künstleragenturen und internen Gremien geführt. Ebenso wie der Bund Deutscher Karneval (BDK) erwarten die Euskirchener Karnevalisten eine erste Tendenz von Seiten der Politik nicht vor Juli oder gar August. „Aber für die nächste Session müssen nicht nur die Säle und Musiker rechtzeitig gebucht werden, sondern die künftigen Tollitäten müssen eingekleidet werden, Orden werden entworfen und produziert, Kamelle und Wurfmaterial bestellt und Fahrzeuge vorbereitet“, heißt es in einer Pressemitteilung des FEuKa. Bei einer kurzfristigen Absage wäre so viel Geld verloren. Und selbst, wenn die Großveranstaltungen, wie die Proklamationssitzung stattfinden dürften, heißt es weiter, so wären nach aktuellem Stand gerade mal rund 140 Gäste im City-Forum erlaubt – anstatt sonst weit über 800 Personen. Abgesehen von der vermutlich eher gedrückten Stimmung, sei so das Programm mit bekannten Künstlern schlichtweg nicht zu finanzieren.

Weiterhin komme hinzu, dass es aller Wahrscheinlichkeit nach keine Sommerfeste der Vereine gebe, kein Stadtfest oder sonstige Veranstaltungen, bei denen in den letzten Jahren im Vorfeld das nötige finanzielle Polster aufgebaut werden konnte. „Und auch für die Tollitäten selber wäre so eine Session vermutlich nicht gerade attraktiv. Abgesehen von nahezu leeren Sälen dürften sie sich noch nicht einmal zum Schunkeln bei Ihren Begleitungen einhaken“, so der FEuKa. Im Normalfall sei man nur einmal im Leben Tollität – und so eine Session auf Distanz ist nun nicht gerade der Wunschtraum.

„Aus diesen und noch einigen weiteren Gründen, haben sich die vaterstädtischen Vereine unter Führung des FEuKa dazu entschlossen, die bevorstehende Session um ein Jahr zu verschieben“, heißt es weiter.

Dies bedeutet im Einzelnen, dass nach aktuellem Stand der Dinge keine Sessionseröffnung auf dem Alten Markt, keine Proklamationssitzung, keine Damensitzung, keine Weibertag-Veranstaltung auf dem Alten Markt oder im City-Forum, kein Rosenmontagszug und keine After-Zoch-Party in der bisherigen Form für 2021 geplant werden.

Außerdem stehe bereits heute schon fest, dass es in der Session 2020/2021 aus gegebenem Anlass keine Tollität in der Kernstadt Euskirchen geben wird – das erste Mal seit dem Jahr 1951.

Der FEuKa weiter: „Als kleiner Trost für alle Jecken sei gesagt, dass es auf jeden Fall eine Karnevalssession geben wird – es ist nur völlig offen, in welchem Rahmen sie durchgeführt werden wird und welche Veranstaltungen wie stattfinden werden.“ Hinter den Kulissen werde bereits fleißig an alternativen Konzepten zu den Großveranstaltungen geplant und gearbeitet. Live-Streaming von Veranstaltungen stünden hierbei ebenso auf dem Prüfstand, wie mehrere kleine Parallelveranstaltungen, um trotzdem gemeinsam feiern zu können – wenngleich auch an verschiedenen Orten.

Auch wenn derzeit eine seriöse Entscheidung, was wie veranstaltet werden könne, noch nicht getroffen werden könne und eine Vorhersage für Anfang nächsten Jahres noch „Kristallkugel-Leserei“ sei, so sei man dennoch auf alle Möglichkeiten eingestellt. „Sollte es im Laufe des Jahres doch wieder erlaubt werden, Großveranstaltungen unter gelockerten Hygienebestimmungen durchzuführen, dann werden wir alle gemeinsam auch ein entsprechendes Programm auf die Beine stellen“, heißt es abschließend. (epa)

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