Geförderte Schnellbuslinie ist nicht neu, sondern die bestehende Buslinie 829

Wolfgang Heller, SPD-Fraktionsvorsitzender im Rat der Stadt Schleiden, erinnert an die komplexen Hintergründe, die jetzt zur Förderung der Buslinie durch den NVR geführt haben

Die Umbauarbeiten am Bahnhof Dahlem sollen noch im Februar beginnen. Symbolbild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agenturepa
Mit dem Schnellbus von Hellenthal und Schleiden bis zur nächsten Schienenverbindung: Die Buslinie 829 soll als Schnellbuslinie ausgebaut werden. Symbolbild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agenturepa

Schleiden – Eine Pressemitteilung der beiden CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Ralf Nolten und Klaus Voussem, in der die beiden vorgestern berichteten, dass die sogenannte „Oleftallinie“ als Schnellbuslinie für die nächsten fünf Jahre gefördert werden soll, hat bei einigen Menschen in der Region für ein Missverständnis gesorgt. Bei der Schnellbuslinie handele es sich nicht, wie Wolfgang Heller, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Schleiden und des Ausschusses für Stadtentwicklung, mitteilt, um eine neue Buslinie, sondern um die bereits bestehende Buslinie 829.

Der Sprecher der Kreistagsfraktion der SPD im Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr des Kreises Euskirchen freue sich, dass die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Nahverkehr Rheinland (NVR) am vergangenen Freitag in Bonn beschlossen habe, die Buslinie 829 (Kall-Schleiden-Hellenthal) als Schnellbuslinie für die nächsten fünf Jahre zu fördern: „Damit hat unsere jahrelange Arbeit auf kommunaler Ebene und im Kreistag Euskirchen für eine weitere qualitative Verbesserung und eine geänderte Finanzierung der zentralen Buslinie im Schleidener Tal endlich Erfolg“, so Heller.

Die finanzielle Förderung durch den NVR betone zum einen die besondere Bedeutung dieser Busverbindung für die Menschen im Schleidener Tal und jene, die es z.B. als Berufspendler, Schüler oder Touristen aufsuchten. Gleichzeitig leiste sie einen wichtigen Beitrag zur Finanzierung des seit dem letzten Fahrplanwechsel sonntags im Stundentakt sowie wochentags in den Verkehrsspitzenzeiten sogar im Halbstundentakt fahrenden öffentlichen Busverkehrs.

Die Buslinie 829, die die Gemeinden Hellenthal und Schleiden mit der Eisenbahnlinie Köln-Trier (Eifelbahn) in Kall verbindet, verkehrt weitestgehend entlang der derzeit ausschließlich für Freizeitverkehre genutzten Oleftalbahn (Eisenbahnstrecke Kall-Schleiden-Hellenthal). Hellenthal und Schleiden sind seit dem Ausstieg der DB aus der Personenbeförderung auf der Oleftalbahn im Jahr 1981 und dem Einstieg des NVR in die Reaktivierung der Eisenbahnstrecke zwischen Euskirchen und Düren (Bördebahn) die einzigen Kommunen des Kreises Euskirchen, die keinen direkten Bahnanschluss im öffentlichen Regelverkehr haben, so Heller weiter. Die Kommunen mit Bahnanschluss zahlten für den Bahnverkehr nichts, die Kommunen mit Busanschluss trügen hingegen über die sogenannte ÖPNV-Umlage des Kreises den größten Teil der Buskosten.

„Solange es keinen öffentlichen Regelbetrieb auf der Eisenbahn gibt, muss dies bei der Finanzierung der Buslinie 829, die de facto als Ersatz für die Oleftalbahn verkehrt, berücksichtigt werden“, so Heller weiter. Die finanzielle Unterstützung, die der NVR jetzt in Höhe von 1,12 Millionen Euro für den Zeitraum vom Fahrplanwechsel im Dezember 2020 bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2025 beschlossen habe, müsse die Anliegerkommunen der Buslinie 829 finanziell entlasten.

Auch die Bahn- und Businitiative Schleidener Tal e.V. setze sich verkehrspolitisch neben der Reaktivierung der Oleftalbahn seit vielen Jahren für eine Änderung der Finanzierung der Buslinie 829 ein.

„Der Rat der Stadt Schleiden und der Bürgermeister der Gemeinde Hellenthal, Rudolf Westerburg, haben diese Zielsetzungen stets mit Nachdruck verfolgt. Die Fraktionen von CDU und SPD im Kreistag haben dieses Anliegen des Schleidener Tals unterstützt, der dortige Fachausschuss und der Kreistag haben die Förderung der Linie 829 im Schnellbusprogramm des Landes NRW beim NVR beantragt, die Kreistagskollegen Hans Schmitz (SPD) und Bernd Kolvenbach (CDU) haben dies dann auch im NVR weiter nach vorne getragen und die Fachabteilung der Kreisverwaltung hat viel Arbeit dafür geleistet“, erinnert Heller an die gemeinsame Arbeit von Politik und Verwaltung im Kreis Euskirchen. Allen Beteiligten gelte sein besonderer Dank.

„Die Förderung des ÖPNV ist ein wichtiger Beitrag, auch und gerade, um den ländlichen Raum als Wohn- und Arbeitsort attraktiv zu halten und weiter attraktiver zu machen. Der Klimawandel und die dadurch erforderliche Verkehrswende machen besonders deutlich, dass dies die Mobilität der Zukunft ist“, so Heller abschließend. (epa)

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