Von Reiner Züll Unterstützung der Flutopfer-Hilfe des Vereins – Die „Eurobaustoff“ hatte ihre 453 Gesellschafter zu Spenden aufgerufen – Willi Greuel: „Jeder Cent kommt bei den Familien an“ – Schon 276.000 Euro an betroffenen Familien ausgezahlt – Arbeitseinsatz am Jugendgästehaus in Urft
Kall – Es kommt selten vor, dass der Vorsitzende der Hilfsgruppe sprachlos ist, doch bei dieser Nachricht verschlug es ihm die Stimme: „Das hilft uns in unseren Bemühungen, auch weiterhin Eifeler Flutopfer unterstützen zu können, einen großen Schritt weiter”, freute sich Willi Greuel über die Nachricht, dass die Eurobaustoff Handelsgesellschaft mit Sitz in Bad Nauheim der Hilfsgruppe eine Mega-Spende von 40.000 Euro für die Flutopfer-Hilfe zukommen ließ.
Nach der Flut hatte die Eurobaustoff Handelsgesellschaft unter den insgesamt 453 Gesellschaftern einen Spendenaufruf gestartet, um Opfer der schlimmen Flut in den betroffenen Regionen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen zu unterstützen. Unternehmens-Sprecher Thorsten Schmidt: „Wir wollen den Menschen in den Flutgebieten direkt helfen denn gerade wir als Teil der Baubranche, die es gewohnt sind, Dinge mit aufzubauen, wollten angesichts der Not in den Hochwassergebieten solidarisch, schnell und unbürokratisch helfen“.
Weil die Gesellschaft auf wirtschaftlich sehr erfolgreiche Jahre zurückblicke, wolle sie diesen Erfolg in diesen für so viele Menschen schweren Zeiten teilen. Viele Gesellschafter als Baufachhändler hätten zudem auch direkt nach der Flut mit Sachspenden und Gerätschaften Hilfe geleistet.
Der Spendenaufruf bei den Gesellschaftern sei auf ein großes Echo gestoßen, berichtet Thorsten Schmidt: „Insgesamt haben wir eine Spendensumme von 400.000 Euro erzielt, die an Organisationen in den betroffenen Gebieten verteilt werden“. Die Auswahl der Spenden-Empfänger erfolge durch eigene Recherchen und Empfehlungen der regionalen Gesellschafter.
Die Empfehlung, die Hilfsgruppe zu unterstützen, sei über den Geschäftsführer des Zentrallagers Rheinland, Marcel Schnietz, abgegeben worden. Thorsten Schmidt: „Das Zentrallager ist in Euskirchen angesiedelt, und von Herrn Schnietz wurde Ihr Verein als sehr aktiv, geerdet und als nah an den Menschen beschrieben“. Die Website der Hilfsgruppe mit dem Statement von Landrat Markus Ramers habe die Empfehlung weiter gestützt.
Es sei eine der größten Einzelspenden, die die Hilfsgruppe in den fast 30 Jahren ihres Bestehens bekommen habe, bedankte sich Willi Greuel mit dem Versprechen: „Wir versichern Ihnen, dass jeder Cent davon den betroffenen Familien zu Gute kommt.“ Aktuell, so Willi Greuel, hat die Hilfsgruppe 276.000 Euro Soforthilfe an von der Flut betroffene Familien ausgezahlt.
Die Eurobaustoff Handelsgesellschaft ist die Kooperationszentrale und Dienstleistungscampus für derzeit 453 mittelständische Fachhändler für Baustoffe, Holz und Fliesen. An den rund 1600 Standorten in ganz Europa (unter anderem auch Euskirchen und Kall) sind rund 42.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie rund 3000 Auszubildende beschäftigt.
Durch die schweren Zerstörungen infolge der Flut in der Nacht zum 15. Juli wurde auch das Jugendgästehaus in Urft, der Veranstaltungsort der Oldienacht und des großen Familienfestes im Juni nächsten Jahres hart getroffen. Nicht nur, dass das Gebäude und vor allem die große Halle schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden, auch das Außengelände war durch umgerissene Bäume und angeschwemmtes Treibgut verwüstet.
Da beim Wiederaufbau eine finanzielle Unterstützung durch die Hilfsgruppe nicht möglich ist, haben sich Mitglieder des Vereins zusammengefunden, um beim Aufräumen des Außengeländes, dem Platz der Oldienacht, mit anzupacken. Mit Freischneidern bewaffnet halfen sie beim Entfernen des kontaminierten Grases und bei der Beseitigung von einer Unmenge von angeschwemmten Steinen und von Bäumen, die teils direkt vor Ort gehäckselt wurden. Die Gemeinde hatte den Häcksler und einen Container für den Abtransport des Unrates und des Treibgutes zur Verfügung gestellt.
„Das war eine echte Knochenarbeit“, berichtete Hilfsgruppen-Mitglied Paul Schneider nach dem ersten Aktionstag. Das Gras habe schon eine Länge von 35 Zentimetern gehabt und habe nass und platt auf dem Boden gelegen. Man habe es aber gern gemacht, weil es für die Durchführung von Oldienacht und Familientag von großer Wichtigkeit sei.