Ausflugstipp: Ein Besuch im Dahlemer Moor

1,5 Kilometer auf dem Holzbohlen-Weg – Fleischfressende Pflanzen, Faulbaumbüsche, Moorlilien und der seltene Hochmoor-Perlmuttfalter

Ein Teil des barrierefreien Wanderwegs verläuft über einen Holzsteg. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Ein Teil des barrierefreien Wanderwegs verläuft über einen Holzsteg. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Dahlem – Östlich von Dahlem liegt die Moorlandschaft „Wasserdell“, durch die der Dahlemer Moorpfad führt. Der barrierefreie Wanderweg führt auf Holzbohlen dicht an seltenen Tieren und Pflanzen vorbei. Früher wurden das Gebiet und ähnliche Flächen von Schafen beweidet und so von Bäumen freigehalten. Im Zuge der Mechanisierung der Landwirtschaft im 20. Jahrhundert wurden diese Flächen dann häufig durch Düngung, Entwässerung oder Nadelbaumbepflanzung zerstört. Die Entwässerung führte dazu, dass sich die Torfbestände zersetzten und viele Pflanzen auch durch die entstandene Verbuschung verschwanden. Torf entsteht durch abgestorbene Torfmoose und andere Pflanzen, die unter Sauerstoffabschluss zersetzt werden. Dieser Prozess dauert sehr lange, im Mittel wächst er um ein Millimeter pro Jahr.

Auch der seltene Hochmoor-Perlmuttfalter (Boloria aquilonaris) im im Dahlemer Moor zu finden. Seine Raupe ist auf die Blätter der Moosbeere angewiesen, die bevorzugt auf Moorböden wächst. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Auch der seltene Hochmoor-Perlmuttfalter (Boloria aquilonaris) ist im Dahlemer Moor zu finden. Seine Raupe ist auf die Blätter der Moosbeere angewiesen, die bevorzugt auf Moorböden wächst. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Das Projekt „Heide, Moore, Wiesen“ führte vor einigen Jahren zu Entfichtungen auf einer Fläche von gut 2,4 Hektar. So kann man heute im Dahlemer Moor wieder größere Heidemoorflächen, Torfmoosbestände und Faulbaumbüsche bestaunen. Aber auch andere Pflanzen fühlen sich auf dem sauren, nährstoffarmen Boden wohl, wie beispielsweise die seltene Moorlilie, die auch als Beinbrech bezeichnet wird, weil man sie früher für Knochenbrüche bei Weidevieh verantwortlich machte. Außerdem wachsen hier Glocken-Heide und das Sumpfveilchen.

Der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) besitzt in dem nährstoffarmen Gebiet eine alternative Strategie, um Stickstoffverbindung zu gewinnen – den Insektenfang. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Der Rundblättrige Sonnentau (Drosera rotundifolia) besitzt in dem nährstoffarmen Gebiet eine alternative Strategie, um Stickstoffverbindung zu gewinnen – den Insektenfang. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Faszinierend sind auch die Bestände an rundblättrigem Sonnentau, einer geschützten fleischfressenden Pflanze, die mit ihren Tentakeln und dem sich daran befindenden klebrigen Sekret auf Insektenfang geht. Bleibt ein Insekt daran kleben, wird es zügig durch Verdauungssäfte zersetzt.

Die Moorlilien lieben den sauren, nährstoffarmen Boden. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa)
Die Moorlilien lieben den sauren, nährstoffarmen Boden. Bild: Anna Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa)

Tipp: Aufgrund einiger Bauarbeiten im Kernort von Dahlem müssen Sie derzeit der ausgeschilderten Umleitung folgen, um zum Wanderparkplatz „Am kleinen Moorpfad“ zu kommen. Sie erreichen diesen über die Schulstraße. Folgen Sie von dort dem Logo des Moorpfads. Neben dem kleinen barrierefreien Moorpfad kann man auch den großen, mehrere Kilometer langen Moorpfad gehen. Informationen dazu finden Sie am Wanderparkplatz. (Anna Thalken/epa)

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