Große Umfrage zur psychischen Belastung nach der Flut

Aktuelles Projekt des Kreises Euskirchen und der Uni Wuppertal / Ziel: Für künftige Krisen besser aufgestellt sein

Das Verkehrsschild liegt noch immer so da, wie man es nach der Flutwelle vorfand. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Noch immer sind nicht alle Spuren der Flut beseitigt wie hier in Metternich.  Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Kreis Euskirchen – Reißende Fluten, Verletzte und Tote, zerstörte Häuser und Straßen, riesige Müllberge, Schäden in Milliardenhöhe: Die Flut vom Sommer 2021 ist vielen Menschen noch so präsent als wäre sie gestern passiert. Die Bilder jener Katastrophe gingen und gehen vielen Menschen nicht aus dem Kopf. Doch wie kann man diese psychische Belastung verringern? Welche Hilfsangebote im psychosozialen Bereich hat es unmittelbar nach der Flut gegeben? Wie wurden sie genutzt? Was hätte man anders machen können? Um solche Fragen geht es in einem aktuellen wissenschaftlichen Projekt, das der Kreis Euskirchen gemeinsam mit der Universität Wuppertal veranstaltet. Wesentlicher Bestandteil ist eine große Umfrage, die ab sofort freigeschaltet ist.

„Die Flut hat sowohl die Einsatzkräfte wie auch die Bevölkerung extremen psychischen Belastungen ausgesetzt“, sagt Martin Fehrmann, der Leiter Gefahrenabwehr beim Kreis Euskirchen. „Wir mussten damals in kürzester Zeit Entscheidungen treffen, um den Menschen in dieser Ausnahmesituation bestmöglich zu helfen. Jetzt im Nachhinein wollen wir die Situation und unsere Reaktion darauf in Ruhe untersuchen und klären, ob die damaligen Angebote passgenau waren oder wo es Verbesserungsbedarf gibt.“

Daher startet der Kreis Euskirchen gemeinsam mit Francesca Müller von der Universität Wuppertal jetzt das Projekt „FLUTPerspektive PSNV“ (PsychoSoziale NotfallVersorgung). „Das Ziel unserer Untersuchung ist es, für künftige Krisen besser aufgestellt zu sein“, sagt Francesca Müller – sowohl  im Kreis Euskirchen als auch bundesweit, denn die Erkenntnisse des Forschungsprojektes würden natürlich veröffentlicht. „Mit den Ergebnissen der Untersuchung können wir besser planen und zielgerichteter arbeiten“, erhofft sich auch Rainer Brück, der beim Kreis Euskirchen für das Projekt zuständig ist.

Um fundierte Aussagen treffen zu können, sind die Menschen im Kreis Euskirchen zur Teilnahme an einer anonymen Umfrage aufgerufen. Jeder Erwachsene kann mitmachen und seine Erfahrungen über eine Online-Umfrage mitteilen. Gesucht werden einerseits „Flutopfer“, die persönlich betroffen waren und sind, andererseits aber auch Menschen, die „nur“ mit ihren Freunden, Verwandten und Bekannten mitgelitten haben oder die Flut beispielsweise über Videos in den sozialen Netzwerken erlebt haben. Ganz wichtig sei auch die Teilnahme der Einsatzkräfte. Bei Interesse könne im Anschluss ein weiterer Austausch über Interviews oder Gruppengespräche folgen.

Rainer Brück appelliert an die Menschen im Kreis: „Machen Sie mit bei der Umfrage. Hier zählen die Erfahrungen und Erlebnisse eines jeden einzelnen!“ Die Umfrage ist vom 1. bis zum 31. März über folgenden Link aufrufbar:

https://umfrage.uni-wuppertal.de/index.php/927895

Die Umfrage kann auch über den folgenden QR-Code aufgerufen werden:

Hier geht es zur Umfrage!
Hier geht es zur Umfrage!

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

sieben − 4 =