Chiharu Shiota will im Galeriesaal ihre Installation Direction of Consciousness zeigen
Dahlem-Kronenburg – Das interdisziplinäre Musik- und Kunstfestival TRANSIENT Impulsfestival unter der künstlerischen Leitung von Prof. Jeremias Schwarzer findet nach der Erstausgabe 2021 dieses Jahr zum zweiten Mal statt. An zwei Wochenenden im April und Juni 2023 kommen internationale sowie regionale Künstler in der Nordeifel zum Festivalthema „…lebendig, Natur und Musik“ zusammen. Für den ersten Teil beim TRANSIENT Indoor soll in der Akademie für Lehrerfortbildung in Kronenburg ein hybrider Wahrnehmungsraum zwischen Kunstausstellung, Konzert und Performance mit Musik zeitgenössischer Komponisten und Installationen von Chiharu Shiota, Wiebke Pöpel und Robert Eugler entstehen.
Das Haus für Lehrerfortbildung in Kronenburg war bereits im September 2021 ein zentraler Spielort des TRANSIENT Impulsfestivals. In den drei Atelierräumen waren Installationen und Objekte der international bekannten japanischen Installationskünstlerin Chiharu Shiota zu sehen. Diese Zusammenarbeit mit einer der bedeutendsten Installationskünstlerinnen der Gegenwart soll auch in 2023 fortgesetzt werden: Chiharu Shiota will im Galeriesaal ihre Installation Direction of Consciousness zeigen, die in erneuter Zusammenarbeit mit Jeremias Schwarzer und Folkert Uhde um eine Musik- und Raumkonzeption erweitert und täglich über mehrere Stunden bespielt wird.
In nächsten Raum arbeitet der Freiburger Künstler und Gärtner Robert Eugler mit Objekten von Naturorten und öffentlichen Räumen, die bei TRANSIENT Outdoor im Juni 2023 auch als Aufführungsorte bespielt werden sollen. Eine besondere Bedeutung kommt hier der Spiegelung der Terrassenanlage am Wallgraben in Bad Münstereifel zu, für die Robert Eugler bereits im November 2022 im Rahmen des Recherchezeitraums eine Installation und Performance mit Schülerinnen und Schülern des St. Michael Gymnasiums erarbeitete. „Verbunden werden die drei Räume auch akustisch durch eine elektronische Komposition von Vincent Stange, die mit Klängen der Quellen arbeitet, die die gesamte Gegend unterirdisch durchziehen und verbinden. Sie bildet den Grundklang des mehrstündigen Abends, in dem die auf die Räume abgestimmten Aufführungen der zeitgenössischen Kompositionen im Wechselspiel mit den Installationen ein vielfältiges Beziehungsgeflecht bilden wollen“, so der Veranstalter.
Das vergangene Jahr 2022 habe dem künstlerischen Team um Prof. Jeremias Schwarzer unter maßgeblicher Unterstützung der Kunststiftung NRW als Forschungs- und Entwicklungsjahr zum Thema „…lebendig: Natur und Musik“ gedient. Durch Projekttage an den Schulen in Bad Münstereifel und Blankenheim und die Einbeziehung örtlicher Musikvereine sei damit begonnen worden, die Verarbeitung der Erfahrungen der Flutkatastrophe von 2021 in kreative Prozesse zu überführen. Ein zweiter Schwerpunkt sei die Durchführung der TRANSIENT Academy für junge Berufsmusiker im Oktober 2022 in Kronenburg/Eifel gewesen. Beide Projekte hätten zur Ideensammlung und Vorbereitung für 2023 gedient.
„Dies soll sich im dritten Raum spiegeln. Dort verdichten sich die Filmbilder der Regisseurin Wiebke Pöpel (die als Trägerin des deutschen Dokumentarfilmpreises 2021 eine der bekanntesten Musik-Dokumentationsregisseurinnen in Deutschland ist), welche in 2022 an mehrere Naturorten u.a. auch mit Protagonisten aus den Schulprojekten gefilmt wurden. Hier verbinden sich Klänge, die an diesen Orten bereits erforscht und improvisatorisch „beantwortet“ wurden, mit Filmbildern, die unterschiedliche Perspektiven und Zeitebenen thematisieren“, so der Veranstalter weiter. Eine zentrale Bedeutung komme dabei dem Stück Ryoanji von John Cage zu, das bereits in 2022 an verschiedenen Naturorten gefilmt worden und durch die Live- Aufführungen in der Installation in Kronenburg auf vielfältige Weise mit den gelfilmten vergangenen Aufführungen in Beziehung getreten sei.
Vom 15. bis 18. Juni wird das Publikum für TRANSIENT Outdoor an die Naturorte und Plätze im öffentlichen Raum eingeladen, die in Kronenburg in künstlerisch gespiegelter Form zu sehen sind.
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