Tollitäten aus dem Kreis waren zu Gast beim Landrat – Veranstaltungserlös ist für einen sozialen Zweck bestimmt
Kreis Euskirchen – Das Kreishaus am Jülicher Ring in Euskirchen war am Donnerstagabend fest in Narrenhand. Der Hausherr und Landrat Günter Rosenke hatte die Tollitäten und Vorstände der Karnevalsvereine aus dem ganzen Kreisgebiet zum großen Empfang in den „Beamtenbunker“ eingeladen – und das bereits zum 19. Mal.
Für mehrere Stunden verwandelte sich der Beamtenbunker in ein närrisches Tollhaus. Rund 50 Vereine und Gesellschaften mit ihren Tollitäten, Prinzessinnen, Dreigestirnen und Kinderprinzenpaaren waren der Einladung Rosenkes gefolgt. Sie gaben ein farbenprächtiges Bild ab, als sie sich auf der Kreishaustreppe mit Günter Rosenke und dessen direktem Stellvertreter Manfred Poth zum großen Gruppenfoto aufstellten.
Schon eine Stunde vor Beginn des Narren-Empfanges rollte die Karawane der Busse mit den Jecken an, die aus allen Ecken des Kreises in die „Hauptstadt“ kamen, um mit Rosenke und Poth kräftig auf die Pauke zu hauen. Zum zehnten Mal führte Kreis-Pressesprecher Walter Thomaßen durch die mehrstündige Veranstaltung. Er zeigte sich bestens informiert und wusste so allerlei über die Tollitätenpaare oder Dreigestirne zu erzählen.
„Ampel“ war angesagt, als das Kreis-Dreigestirn Rosenke, Poth und Thomaßen „Flagge“, oder vielmehr „Farbe zeigte“. Landrat Rosenke präsentierte sich mit einer roten Nase, Manfred Poth hatte sich eine gelbe Nase übergezogen und Walter Thomaßen hatte seinem Riechorgan eine gelbe Narrennase verpasst.
Der Empfang war gleichzeitig ein Vorstellungs-Marathon, denn alle Gesellschaften wurden von Rosenke und Poth aufs Podium gebeten, wo Prinzen, Prinzessinnen, Bauern und Jungfrauen mit Kreisorden dekoriert wurden, die auch in diesem Jahr wieder in den Behindertenwerkstätten in Bürvenich angefertigt worden waren. Die Tollitäten revanchierten sich mit ihren schmucken Orden, so dass der Landrat, sein Stellvertreter und sein Pressesprecher am Ende kiloschwere Ordenslasten zu tragen hatten. Bei der Vorstellung der Prinzenpaare waren immer wieder deren Mottolieder zu hören. Vor dem provisorischen Studio von Radio Euskirchen standen die Tollitäten Schlange um bei Chefredakteur Norbert Jeub und einer Mitarbeiterin ihre Narrenborschaften loszuwerden, die der Sender am Weiberdonnerstag durch den Äther jagen will.
Die Kreissparkasse Euskirchen hatte wieder dafür gesorgt, das die Jecken weder Hunger noch Durst leiden mussten. Das KSK-Bier floss in Strömen und das rheinische Buffet war wie immer üppig bestückt.
So ganz umsonst gibt es diese edlen Gaben aber seit einigen Jahren nicht mehr, ein geringer Obolus war vonnöten, um an Kölsch, Pils, Würstchen, Brezeln und belegte Brötchen zu kommen. Der Erlös ist allerdings für einen guten Zweck bestimmt. Mehrere zehntausend Euro sind als Erlös der Prinzenempfänge bisher für soziale Einrichtungen gespendet worden.
(Autor: Reiner Züll)