Schluss mit den romantisierenden Euregio-Bildern!

Euregionales Fotoprojekt „Fokus2018“ möchte die Lebenswirklichkeit junger Leute in den Blick bringen – Gefragt sind authentische Bilder jugendlicher Lebenswirklichkeit – Online-Dokumentation wird aufgebaut

Profi-Fotograf Marcus Hofmann (vorne) hat bereits mit den Schülerinnen und Schülern der Hauptschule Schleiden fotografisch gearbeitet. Bild: Fokus2018
Profi-Fotograf Marcus Hofmann (vorne) hat bereits mit den Schülerinnen und Schülern der Hauptschule Schleiden die ersten Projkete umgesetzt. Bild: Fokus2018

Kreis Euskirchen – Schülerinnen und Schüler der Hauptschule Schleiden sowie des Gymnasiums Am Turmhof in Mechernich nahmen bereits an dem einzigartigen Fotografie-Projekt teil. Die Vereine „Regio Aachen“ und „Bildungswerk Carolus Magnus“ aus Aachen gestalten derzeit gemeinsam mit Fotografinnen und Fotografen aus der Euregio Maas-Rhein die Aktion „Fokus2018“, die an zehn Schulen in der Regio Aachen stattfindet.

Auslöser für die Projektidee ist die gemeinsame Bewerbung der Stadt Maastricht und der Euregio Maas-Rhein als Europäische Kulturhauptstadt 2018. Das Projekt ist auf mehrere Jahre (bis 2018) konzipiert. Im ersten Projektjahr starten Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse mit einem Teilprojekt die langfristige Zusammenarbeit, die sie in den kommenden Jahren mit professioneller Unterstützung durch Fotokünstlerinnen und -künstler weiter entwickeln werden.

Sie stellten die Ausstellung vor (v.li.n.re.): Johannes Arens, Regio AC|Manfred Poth, AV, Kreis Euskirchen|Klaus Ring, Kreiskulturreferent|Manfred Bausch, stellv. Geschäftsführer Regio Aachen. Bild: Walter Thomaßen/Kreis Euskirchen
Sie stellten die Ausstellung vor (v.li.n.re.): Johannes Arens, Regio Aachen, Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrats Kreis Euskirchen, Klaus Ring, Kreiskulturreferent und Manfred Bausch, stellv. Geschäftsführer Regio Aachen. Bild: Walter Thomaßen/Kreis Euskirchen

Dabei sollen neue Bilder der Euregio Maas-Rhein entstehen und die Perspektiven junger Menschen in ihrer Entwicklung sichtbar gemacht werden. „Für die Regio-Aachen mit ihren Teilregionen entsteht so ein gigantisches verbindendes Bildarchiv, das das Interesse an der Region weiter fördern wird“, heißt es im Projektsteckbrief. Hintergrund der Aktion ist, dass die Darstellung der Städte der Euregio Maas-Rhein in den Medien geprägt ist durch immer gleiche Bilder.

„Stereotypen wie der Aachener Dom, der Vrijthof in Maastricht oder die Treppenstraße in Lüttich sind aber nur bedingt geeignet, ein jüngeres Publikum für die eigene Region zu begeistern“, heißt es weiter. In einem Fotoprojekt erhalten Kinder und Jugendliche daher die Möglichkeit, ihre eigene Lebenswirklichkeit zu visualisieren und dabei einen wichtigen Beitrag zur Erneuerung der euregionalen Bildsprache zu leisten, die sich abseits von historisierenden und romantisierenden Landschafts- und Kirchenbildern bewegt.

Das langfristig angelegte Programm (bis 2018) soll dabei sowohl die Perspektive der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen auf ihre Stadt und ihren Alltag dokumentieren Bei der Umsetzung liegt der Fokus weniger auf klassischen, handwerklich fotografischen Fertigkeiten als vielmehr in der spontanen Dokumentation des jugendlichen Alltags.

Ausgehend vom Mikrokosmos der Kinder und Jugendlichen sollen diese ihre Kreis in die Region erweitern und authentische Bilder ihrer Lebenswirklichkeit fotografisch festhalten und aufbereiten. Die Bilder der beteiligten Kinder und Jugendlichen werden auf einer Internetseite zentral gesammelt, um sie allen Beteiligten direkt zu zeigen. Diese können so ihre regionalen Eindrücke austauschen und sich direkt inspirieren lassen. Die Fotos der Jahre 2011 und 2012 werden zurzeit im Foyer des Kreishauses Euskirchen noch bis zum 12. April ausgestellt. Die teilnehmenden Schüler stammen aus der Hauptschule Schleiden und dem GAT Mechernich.

In beiden Fällen hatte der Fotograf Marcus Hofmann die Leitung. In  Schleiden beispielsweise wurden stellvertretend für das Gefühl, in einem globalen Dorf zu leben, kleine Objekte fotografiert, die von den Kindern in Kleingruppen ausgewählt und von allen Seiten abgelichtet wurden. Motorkult und Interesse für den Eifelrennring zeigt eine Gruppe von Jungen unter dem Titel “Nordschleife”, die “Russische Holzwespe”, gefunden von einem Vater, der im örtlichen Sägewerk Holz aus der ganzen Welt verarbeitet, lautet ein anderes Thema, Spielzeug aus Sri Lanka – mitgebracht von einer Schülerin aus diesem Land, wurde ebenfalls in Szene gesetzt. „Diese Bilder zeigen, wie verbunden die Welt auch im Kleinen ist“, heißt es auf der Homepage von „Fokus2018“. (epa)

Die Bilder kann man betrachten unter: www.fokus2018.de

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