Erstmals musste man allerdings auf die Rücklagen zurückgreifen – Seit Anfang des Jahres kamen 225.546 Euro an Spenden zusammen, im gleichen Zeitraum gab die Hilfsgruppe 268.000 Euro für meist regionale Projekte aus
Kreis Euskirchen – Das Schicksal des kleinen leukämiekranken Jerome aus Euskirchen und die damit verbundene Typisierungsaktion der Hilfsgruppe Eifel mobilisiert die Menschen im Kreis Euskirchen weiterhin. Das berichtete Vorsitzender Willi Greuel beim November-Stammtisch der Hilfsgruppe Eifel im Haus Kronenberg in Vollem. Jerome sei inzwischen transplantiert worden. Fast die Hälfte der Kosten in Höhe von 56.210 Euro für die Typisierungsaktion am 13. Oktober in Euskirchen sei bereits durch zweckgebundene Spenden in Höhe von mehr als 24.000 Euro gedeckt.
Greuel berichtete von einer Spende des Lions Club Euskirchen-Nordeifel in Höhe von 500 Euro. Dieses Geld stamme aus dem Erlös von Altgold, das Patienten nach Absprache mit ihrem Zahnarzt für soziale Zwecke spenden. Im regionalen Umfeld des Lions Clubs beteiligen sich 35 Zahnärzte an der Aktion, wie der Altgoldbeauftragte des Clubs, Franz Collenberg aus Bad Münstereifel, der Hilfsgruppe mitteilte.
Auch beim Stammtisch in Vollem konnte die Hilfsgruppe drei größere Spenden direkt entgegen nehmen. CDU-Ratsherr Fritz Poensgen aus Hellenthal, Jörn Hück vom Roggendorfer Renault Club und eine Abordnung des Euskirchener Automobilclubs VW-Scene-Eifel waren mit Schecks und Bargeld in Höhe von mehr als 2600 Euro erschienen.
Jörn Hück hatte einen Scheck in Höhe von 1444,44 Euro mitgebracht. Es war der Erlös des 18. Oldtimer-Treffen des Roggendorfer Clubs bei der Firma Hück. „Gutes Wetter, guter Erlös“ umschrieb Jörn Hück den Verlauf der Veranstaltung, die sich jedes Jahr größerer Beliebtheit sowohl bei den Teilnehmern als auch bei den Besuchern erfreut.
Dank vieler Unterstützer und Helfer sei auch das diesjährige Treffen ein großer Erfolg gewesen. Die Tombola sei schon mittags „abgeräumt“ gewesen. Das 19. Treffen finde am 29. Juni nächsten Jahres in Roggendorf statt, kündigte Jörn Hück an. Weit über 10.000 Euro sind durch die Renault-Treffen bereits in die Kasse der Hilfsgruppe geflossen.
Nur elf Mitglieder hat der noch junge Autoclub VW-Scene Eifel aus Euskirchen, der die Hilfsgruppe mit einer Spende in Höhe von 600 Euro bedachte. Wie der Sprecher des Clubs, Sebastian Zimmer, berichtete, hat der Club im August in Euskirchen ein erstes VW-Treffen mit Rahmenprogramm und Tombola zugunsten der Hilfsgruppe veranstaltet. Es sollte für den Anfang eigentlich eine kleine Veranstaltung werden, doch am Ende waren es über 300 VW-Freunde gewesen, die mit ihren Fahrzeugen nach Euskirchen gekommen waren. In zwei Jahren soll das nächste Treffen stattfinden. „Auch dann wieder zugunsten der Hilfsgruppe“, versicherte Sebastian Zimmer.
Der Hellenthaler CDU-Ratsherr Fritz Pönsgen überreichte Kathi Greuel eine Spende in Höhe von 550 „bar auf die Hand“. Es war der Erlös einer Aktion der CDU, die sich auf einem Straßenfest etwas Besonderes hatte einfallen lassen. „Wir als Partei dürfen selbst nicht spenden“, erklärte Pönsgen bei der Geldübergabe in Vollem. Also habe er sich einen Fotografen und aus dem Wildfreigehege den Kordilleren-Adler „Gaucho“ an Land gezogen.
Der Fotograf, der auf eine Bezahlung verzichtete, habe Straßenfest-Besucher gegen eine Spende für die Hilfsgruppe mit dem Adler abgelichtet. Dabei seien 405 Euro erzielt worden. Weitere 145 Euro, so Pönsgen, habe er auf der letzten Fraktionssitzung bei seinen Fraktionskollegen locker gemacht.
Im Beisein der Gäste legte Willi Greuel Zahlen vor. Im September seien insgesamt Spenden in Höhe von 38.512 Euro eingegangen. Das Spendenaufkommen seit Januar bis zum Stichtag 31. September bezifferte Greuel mit 225.546 Euro. Im gleichen Zeitraum habe die Hilfsgruppe allerdings auch rund 268.000 Euro für ihre vielen, meist regionalen Hilfsprojekte ausgegeben. Erstmals habe man auf die Rücklagen zurückgreifen müssen.
Die größten permanenten Ausgaben seien jedes Jahr die Finanzierung der beiden Ambulanzschwestern der Bonner Kinderkrebsstation mit 65.000 Euro. Kosten von rund 72.000 Euro werden beglichen für die Sonarium-Therapien, an der derzeit über 20 schwerkranke Kinder aus der Eifel ganzjährig teilnehmen und die, wie von den Eltern der betroffenen Kinder immer wieder bestätigt wird, eine erfolgreiche Alternative zu den kostspieligen Delphin-Therapien im fernen Curacao sind.
Die Nikolaus-Förderschule in Kall, über die die Hilfsgruppe die Patenschaft innehat, wurde in diesem Jahr mit rund 66.000 Euro für die Neugestaltung des Schulhofes, für die Anschaffung eines neuen Schulbusses sowie für die alljährliche Ferienmaßnahme im belgischen De Panne unterstützt.
www.kinderkrebshilfe-eifel.de
(Quelle: Reiner Züll/Hilfsgruppe Eifel)