Der Wahl-Wuppertaler ist in Kommern aufgewachsen und in Bad Münstereifel zur Schule gegangen – Aussicht auf Veröffentlichung im KBV-Verlag
Mechernich-Kommern – Der Name des Gewinners des Jacques-Berndorf-Preis 2014 wurde jetzt im LVR-Freilichtmuseum Kommern verkündet: Die Trophäe geht an Stefan Barz. Der 1975 geborene Wahl-Wuppertaler hat die Auszeichnung mit einer Manuskriptprobe errungen. Aufgewachsen ist Barz in Kommern, in Bad Münstereifel hat er bis zum Ablegen seines Abiturs die Schulbank gedrückt.
Der Jacques-Berndorf-Preis, benannt nach dem bekannten Eifel-Krimi-Autor, ist ein Förderpreis für Eifelkrimis. So musste nicht ein fertiger Roman für den Wettbewerb eingereicht werden, sondern eine Leseprobe von 20 Seiten sowie ein Exposé, das die Idee, das Personentableau und die Handlungsstränge aufzeigt. Die Jury bezieht bei der Auswahl auch mit ein, ob sie den Bewerberinnen und Bewerbern zutraut, aus dem vorläufigem Manuskript ein mindestens 200-seitiges, spannendes Buch zu machen.
Obwohl Barz den Preis für sich entschied, lobte Landrat Günter Rosenke auch die Mitbewerberinnen Annette Delia Spengler aus Wachtberg und Katja Kleiber aus Frankfurt: „Allein für den für den Jacques-Berndorf-Preis nominiert zu sein, ist bereits eine ehrenvolle Auszeichnung!“
Auch wenn Kreiskulturreferent Klaus Ring anmerkte, dass es in der Jury durchaus kontroverse Diskussionen geben könne, sei es in beiden Beratungsrunden sowohl für die Nominierungen als auch für die Wahl des Preisträgers zu einstimmigen Entscheidungen gekommen.
Volker Maria Neumann, Verlagslektor beim KBV-Verlag in Hillesheim und Jurymitglied, will Stefan Barz bei der Ausarbeitung seines Eifel-Krimis Unterstützung anbieten: „Gerade Autorinnen und Autoren, die noch keinen Roman veröffentlicht haben, sind immer in der Gefahr, nach 50 Seiten schon alles Pulver verschossen zu haben.“
Der eigentliche Preis sei daher auch nicht die Trophäe für den Bücherschrank, die „Eifelkrimi-Vater“ Jacques Berndorf und Landrat Günter Rosenke bei der offiziellen Preisverleihung am Freitag, 12. September, im Alten Casino Euskirchen an Stefan Barz überreichen wollen, sondern die Veröffentlichung des Debüt-Krimis im KBV-Verlag. Weitere Jurymitglieder neben Ring und Neumann waren die Krimiautoren Elke Pistor und Andreas Izquierdo sowie Kerstin Juchem, Leiterin des Nettersheimer Literaturhauses.
Barz unterrichtet Germanistik und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum in der Lehrerausbildung. In seinem Eifel-Krimi soll das Zülpicher Gymnasium eine Rolle spielen, außerdem ist als einer der Tatorte das LVR-Freilichtmuseum Kommern auserkoren. In dem Buch mit dem Arbeitstitel „Schandpfahl“ soll nämlich ein Ermordeter an der Gerichtssäule eines historischen Museumsdorfes drapiert werden.
Das Kriminalpolizisten-Duo wird aus einem älteren, sehr erfahrenen Beamten und einem jungen Quereinsteiger bestehen, der – anders als der Autor – sein Philosophie- und Jurastudium abgebrochen hat, um beruflich etwas völlig Neues zu machen. Dass es zwischen dem abgehärteten Zyniker und dem Schöngeist einige Spannungen gibt, verleiht der Geschichte eine besondere Würze.
Eifeler Presse Agentur/epa