Die Geräte messen Bewegungsimpulse bei Körpertemperatur – Foto,- Audio- oder Videoaufnahmen werden laut Nationalpark Eifel nicht erstellt
Schleiden-Gemünd – Mit dem Aufbau von insgesamt 19 Besucherzählgeräten im Nationalparkgebiet startete die Nationalparkverwaltung Eifel gestern gemeinsam mit der Deutschen Sporthochschule (DSHS) Köln und der Universität für Bodenkultur (BOKU) Wien eine umfangreiche Studie zum Besuchermonitoring. Im Juni folgt eine umfangreiche Befragung der Besucher im Großschutzgebiet.
An 19 Eingängen zum Nationalpark erfassen die Geräte mit Wärmesensoren die Besucherzahlen im Nationalparkgebiet. Damit lässt sich erschließen, wie viele Menschen den Nationalpark Eifel besuchen, zu welchen Zeiten sie sich darin aufhalten und welche Gebiete sie bevorzugen.
Einen zweiten Schwerpunkt der Studie stellen persönliche Besucherbefragungen dar. „Aus den Befragungen wünscht sich die Nationalparkverwaltung Erkenntnisse über die Effizienz von Maßnahmen zur Besucherlenkung und die Zufriedenheit der Besucher mit den Angeboten im Nationalpark“, heißt es in einer Pressemitteilung. Zudem lasse sich sehen, welches Profil die Besucher hätten und wie sie die Natur wahrnähmen. Und weiter: „Die Studie will zudem die Frage beantworten, wie viele auswärtige Touristen der Nationalpark in die Region zieht und wie sehr sie zur regionalen Wertschöpfung beitragen.“
Die Befragungen der Besucher beginnen ab Juni: Über die Dauer von einem Jahr führen dann Studierende der DSHS-Köln an insgesamt 20 Terminen die Interviews an ausgewählten Standorten durch.
Das aktuelle Besuchermonitoring-Projekt erfolgt erstmals mit dem Department für Raum, Landschaft und Infrastruktur der BOKU Wien unter der Projektleitung von Professor Arne Arnberger und Hemma Preisel. Arnberger bringt umfangreiche und internationale Erfahrungen mit Besuchermonitoring in Großschutzgebieten in das Projekt ein: „Es freut mich, dass wir unsere Erfahrungen, die wir beispielsweise in österreichischen, deutschen oder nordamerikanischen Schutzgebieten gesammelt haben, hier in das Besuchermonitoring einbringen können. Ein Monitoring ist immer eine Herausforderung, da kein Nationalpark dem anderen gleicht. Daher braucht es eine äußerst intensive Zusammenarbeit zwischen Forschung und Nationalpark, wie sie hier in der Eifel gegeben ist“.
„Das Forschungsprojekt ist ein Gewinn für Mensch und Natur: Unsere Gäste können sich zu den Angeboten im Nationalpark äußern und die gewonnen Erkenntnisse in die touristische Weiterentwicklung der Region mit einfließen. Gleichzeitig überprüfen wir die Qualität unserer Besucherlenkung mit dem Ziel, Störungen für Tiere und Pflanzen möglichst gering zu halten“, so Projektleiterin Sylvia Montag von der Nationalparkverwaltung Eifel.
Seit der Ausweisung des Nationalparks im Jahr 2004 wurden daher immer wieder umfassende Studien durchgeführt. Diese dienen insbesondere der Erfassung von Trends sowie der Qualitätssicherung und Optimierung von Naturerlebnis- und Umweltbildungsangeboten.
Die Zählgeräte werden langfristig angebracht, um die Besucherzahlen an relevanten Nationalpark-Eingängen permanent erfassen zu können. Die Geräte messen mit Hilfe von Wärmesensoren Bewegungsimpulse bei Körpertemperatur. Sie machen weder Video-, Audio- noch Fotoaufnahmen, sodass die Privatsphäre und Anonymität der Besucher gesichert bleibt.
Das Forschungsprojekt ist mit allen Nationalpark-Gremien, wie Kommunaler Nationalpark-Ausschuss und Nationalpark-Arbeitsgruppe sowie im Wissenschaftlichen Nationalpark-Beirat abgestimmt.
(epa)