„Wo wir spielen, da ist die Kriminalität rückläufig“

Von Reiner Züll Landes-Polizeiorchester NRW musizierte für die Hilfsgruppe Eifel – Gemünder Kursaal komplett ausverkauft

Das Landespolizeiorchester NRW spielte in Gemünd zum fünften Mal zum Neujahrskonzert zugunsten der Hilfsgruppe Eifel auf. Bild:  Reiner Züll
Das Landespolizeiorchester NRW spielte in Gemünd zum fünften Mal zum Neujahrskonzert zugunsten der Hilfsgruppe Eifel auf. Bild: Reiner Züll

Gemünd – Zum nunmehr fünften Mal gastierte das Landes-Polizeiorchester NRW im Gemünder Kurhaus, um zugunsten der Hilfsgruppe Eifel zum Neujahrskonzert aufzuspielen. Auch diesmal war Landrat Günter Rosenke wieder Schirmherr des Konzertes, das schon eine Woche vor der beliebten Veranstaltung mit über 500 Besuchern ausverkauft war. Bedauerlicherweise mussten Konzertfreunde nach Hause gehen, weil sie keine Eintrittskarte mehr bekamen. Es gab weder im Saal noch auf der Empore einen freien Platz.

Hilfsgruppen-Vorsitzender Willi Greuel bedauerte, dass diese Leute wieder nach Hause gehen mussten. Scott Lawton, Dirigent des Orchesters, hatte deshalb eingangs des Konzertes einen scherzhaften Vorschlag für die Zukunft parat: „Ich schlage vor, in Gemünd ein größeres Kurhaus zu bauen“.

Einen Blumenstrauß von der Hilfsgruppe bekam Dirigent Scott Lawton. Bild: Reiner Züll
Einen Blumenstrauß von der Hilfsgruppe bekam Dirigent Scott Lawton. Bild: Reiner Züll

Der Landrat dankte dem Landespolizeiorchester für die bisherigen fünf Konzerte zugunsten der Hilfsgruppe Eifel, in der er selbst auch Mitglied sei. Der Hilfsgruppe selbst übergab der Landrat eine großzügige Spende. Der Vorsitzende der Hilfsgruppe Eifel nutzte das Benefizkonzert der Polizeimusiker dazu, sich bei der Eifeler Bevölkerung zu bedanken: „Ohne Ihre Spendenbereitschaft wäre unsere Arbeit nicht möglich; ohne Sie wären wir nichts“, so Greuel.

Saal und Empore des Gemünder Kurhauses waren bis auf den letzten Paltz besetzt. Bild:  Reiner Züll
Saal und Empore des Gemünder Kurhauses waren bis auf den letzten Paltz besetzt. Bild: Reiner Züll

Mit dem Marsch aus der Suite für Varieté-Orchester von Schostakowitsch wurde das zweistündige Konzert eröffnet. Das rund 40-köpfige Ensemble spielte insgesamt 15 Stücke verschiedener Komponisten wie z.B. Strauss, Mancini, Grieg, Simon und Goodwin. Walzer, Polkas und Filmmusiken, die laut Lawton ein wichtiger Teil des Repertoires sind, wurden vom begeisterten Publikum mit tosendem Beifall honoriert.

Der gebürtige Amerikaner Scott Lawton überzeugte nicht nur als hervorragender Dirigent, sondern auch als versierter und humorvoller Moderator: „Man sagt uns nach, dass in den Regionen, wo wir aufspielen, die Kriminalität rückläufig ist“. Diese Steilvorlage kam Landrat Günter Rosenke gelegen: „Lieber Herr Lawton, Sie haben recht, die Einbruchsrate im Kreis Euskirchen ist im vergangenen Jahr zurückgegangen“. Ohne dem Innenminister vorgreifen zu wollen, der die Statistik im März offiziell bekannt gebe, berichtete Rosenke von einem Rückgang der Einbruchsdelikte im Kreisgebiet um 36 Prozent.

Das müsse ja an was liegen. „Und wenn es die schöne Musik ist, von der die Leute abgelenkt werden, dann würde ich Sie bitten, doch alle drei Monate zu kommen“, scherzte Günter Rosenke: „Dann haben wir irgendwann keine Kriminalität mehr bei uns“.

War auch diesmal Schirmher: Landrat Günter Rosenke, der die Arbeit der Hilfsgruppe lobte und eine größere Spende übergab. Bild:  Reiner Züll
War auch diesmal Schirmher: Landrat Günter Rosenke, der die Arbeit der Hilfsgruppe lobte und eine größere Spende übergab. Bild: Reiner Züll

Letzter offizieller Programmpunkt war der Traditionsmarsch „Alte Kameraden“ (Carl Teike), dem der Radetzky-Marsch (Johann Strauss) als Zugabe folgte. Dabei klatschte das Publikum begeistert. Von der Hilfsgruppe Eifel bekam Dirgent Lawton einen Blumenstrauß überreicht. Lawton beantwortete die Frage Willi Greuels, ob das Orchester im nächsten Jahr zum sechsten Neujahrskonzert nach Gemünd kommt, mit einem klaren „Ja“.

„Einfach super gute Musiker“ lautete das Urteil des Musikexperten Thomas Klinkhammer, der sich in Sachen Orchestermusik bestens auskennt, nach dem Konzert. Klinkhammer war mehrere Jahre Leiter des Heeresmusikkorps 300 und ist heute als Chefredakteur im Zentrum für Militärmusik der Bundeswehr tätig. Und auch der Kaller Musikliebhaber Hubert Büth lobte das Konzert als grandiose Leistung der Polizeimusiker.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

18 − dreizehn =