„House-Running“ für die Gewinner des Planspiels Börse

Schülergruppen und Azubi-Team der Kreissparkasse Euskirchen räumten Preise ab und errangen respektable Plätze im bundesweiten Vergleich – Siegerehrung im Kletterturm Brühl mit anschließendem Abenteuer

Immer an der Wand lang, aber senkrecht, geht es beim „House-Running“ am Kletterturm „Via Ferrata“ in Brühl. Bild: Marilen Hilgers/Eifeler Presse Agentur/epa
Immer an der Wand lang, aber senkrecht, geht es beim „House-Running“ am Kletterturm „Via Ferrata“ in Brühl. Bild: Marilen Hilgers/Eifeler Presse Agentur/epa

Kreis Euskirchen/Brühl – „Wie macht man ein kleines Vermögen an der Börse? Indem man ein großes Vermögen investiert!“, scherzte Udo Becker, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen (KSK), bei der Siegerehrung des europaweiten Planspiels Börse. Das Planspiel Börse ist ein Online-Wettbewerb, bei dem Schüler und Studenten ihr virtuelles Kapital an der Börse vermehren können – oder verlieren. Gehandelt wird mit den Kursen realer Börsenplätze. Auch aus dem Kreis Euskirchen hatten mehrere Gruppen teilgenommen – und zwar mit beachtlichem Erfolg.

„Wir sind auch schon zur Abschlussveranstaltung zur Börse gefahren, aber der Ort heute ist etwas ganz Besonderes“, sagte der KSK-Chef in einem Raum in 43 Meter Höhe. Denn als außergewöhnliche Belohnung konnten die Teilnehmer an der Außenwand des Kletterturms „Via Ferrata“ in Brühl beim „House-Running“ 40 Meter senkrecht in die Tiefe laufen.

Über den Dächern von Brühl durften die Gewinner sich beim „House-Running“ ausprobieren. Bild: Marilen Hilgers/Eifeler Presse Agentur/epa
Über den Dächern von Brühl durften die Gewinner sich beim „House-Running“ ausprobieren. Bild: Marilen Hilgers/Eifeler Presse Agentur/epa

Doch bevor das Abenteuer in luftiger Höhe auf dem Programm stand, ließ Udo Becker erst einmal den Verlauf des Planspiels Revue passieren. In einer Bildschirm-Präsentation analysierte er die Anlagestrategien der Gewinner – drei Schülergruppen und ein Azubi-Team aus dem eigenen Haus. Ebenso locker wie sachkundig stellte er das Anlageverhalten anhand der Börsencharts dar und gab zwischendurch Tipps für erfolgversprechende Strategien.

An dem Planspiel Börse der Kreissparkasse Euskirchen hatten sich insgesamt acht Schulen mit 144 Teilnehmern beteiligt, die 38 Depots angelegt hatten. 1205 Aufträge haben die Gruppen der KSK für den Aktienhandel erteilt.

Udo Becker (l.), Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen, beglückwünschte zusammen mit Nadine Greuel (r.) von der KSK-Vertriebssteuerung die Gewinner des Planspiels Börse. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Udo Becker (l.), Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Euskirchen, beglückwünschte zusammen mit Nadine Greuel (r.) von der KSK-Vertriebssteuerung die Gewinner des Planspiels Börse. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Platz drei der Schülergruppen sowohl bei der Nachhaltigkeitswertung wie der Depotgesamtwertung haben „Die Görlies“ von der Städtischen Realschule Bad Münstereifel abgeräumt. Und bekamen dafür neben dem Spaßtag im Kletterturm einen Scheck über 200 Euro überreicht. Platz zwei in der Kategorie Nachhaltigkeit erklommen „Kiara und Annika Börsenspiele“ von der Karl-von-Lutzenberger Realschule in Zülpich, in der Depotwertung fuhr die Gruppe „Lift“ von der Städtischen Realschule Bad Münstereifel auf den zweiten Rang.

Udo Becker: „Und dann ist etwas absolut Außergewöhnliches passiert – erstmalig ist der erste Platz sowohl in der Nachhaltigkeits- wie Depotgesamtwertung von einer Gruppe erreicht worden, und zwar von »den feschen Girlies« der Marienschule Euskirchen!“ Mit der Siegesprämie von 400 Euro wollen die beiden Mädels gemeinsam in den Urlaub fahren. Damit landeten die „Girlies“ im Rheinischen Verbund auf Platz 88 von 2194 Teilnehmern, bundesweit auf einen äußerst erfolgreichen Platz 1102 von über 33000 Teilnehmern, und zwar mit einem Depotgesamtwert von 55.237,52 Euro und einem Nachhaltigkeitsertrag von 2.508,40 Euro – natürlich nur virtuell.

Wenn man sich im unteren Bereich der Hauswand abdrückt, kann man einen „Freiflug“ erleben, wie hier Nadine Greuel von der Vertriebssteuerung der KSK. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa
Wenn man sich im unteren Bereich der Hauswand abdrückt, kann man einen „Freiflug“ erleben, wie hier Nadine Greuel von der Vertriebssteuerung der KSK. Bild: Tameer Gunnar Eden/Eifeler Presse Agentur/epa

Besonders erfolgreich war auch das Azubi-Team „Wolf of Wallstreet“ der Kreissparkasse, bestehend aus Christina Virnich, Sandra Schons und Simon Prägitzer. Die Finanzexperten in Ausbildung konnten ihre Fähigkeiten gut einsetzen und landeten dadurch auf Platz fünf im Rheinischen Verbund.

Falk Hofmann, betreuender Lehrer der Gruppe von der Städtischen Realschule Bad Münstereifel, berichtete: „Die Schüler haben zahlreiche neue Erkenntnisse im Finanzwesen gewonnen. Wichtig ist nur zu betonen, dass es zwar ein Spiel ist, in der Wirklichkeit aber hohe Verluste möglich sind.“ Tatsächlich hätten aber alle teilnehmenden Gruppen seiner Schule Gewinn gemacht, so Hofmann: „Es war aber an der Börse auch eine günstige Zeit dafür.“

Veronika Kirch von der Marienschule Euskirchen bestätigt das: „Bei der Börse kann es in jede Richtung gehen.“ Ihre Schülerin Ann-Kathrin fand es toll, sich im Aktienhandel auszuprobieren: „Mit mehr Erfahrung werde ich das vielleicht später auch real machen, aber sicher mit wenig Risiko.“

Udo Becker berichtete, dass die Schüler in Deutschland sehr interessiert seien am Planspiel Börse: „In unserem Land haben wir 33008 Depots zu verzeichnen. Zum Vergleich: In Italien waren es 990, in Luxemburg 252 und in Frankreich 127. In Schweden waren es 16.“

Wer sich traute, durfte danach in den Klettergurt steigen und gut gesichert in luftiger Höhe aus einer Terrassentür treten – nur das sich darunter keine Terrasse befand, sondern 40 Meter Luft. Vornübergekippt, mit dem Blick auf den Boden, konnten die Teilnehmer dann senkrecht die Hauswand herunterlaufen – für viele sichtlich ein noch größerer Nervenkitzel als das „Zocken“ an der Börse.

Eifeler Presse Agentur/epa

 

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