Archivare präsentieren Geschichte der Region in der Preußenzeit

Ausstellung im Kreishaus zum 200. Geburtstag der Kreise

Ein Symbol für Preußen: Die Pickelhaube war eine zunächst rein militärische, dann auch polizeiliche Kopfbedeckung, die erstmals ab 1843 in der preußischen Armee eingesetzt und später auch von anderen Ländern übernommen wurde. Bild: Heike Pütz / Kreis Euskirchen
Ein Symbol für Preußen: Die Pickelhaube war eine zunächst rein militärische, dann auch polizeiliche Kopfbedeckung, die erstmals ab 1843 in der preußischen Armee eingesetzt und später auch von anderen Ländern übernommen wurde. Bild: Heike Pütz / Kreis Euskirchen

Euskirchen – Im Foyer des Kreishauses ist derzeit die Wanderausstellung „Und nenne Euch Preußen“ zu sehen. Bei dieser Ausstellung handelt es sich um ein Projekt der Arbeitsgemeinschaft der Archive im Rhein-Erft-Kreis und Düren, bei dem sich das Kreisarchiv Euskirchen an der Durchführung beteiligt hat. Wiederum ist der 200-jährige Geburtstag der Kreise im Rheinland der Anlass. Nachdem die französische Herrschaft im Rheinland mit der Niederlage Napoleons ein Ende gefunden hatte, wurde das linke Rheinufer auf dem Wiener Kongress 1815 dem Königreich Preußen zugeordnet. In einer Proklamation an die Einwohner der Rheinländer begrüßt der preußische König Friedrich Wilhelm III. die Menschen 1815 mit: „Ich trete mit Vertrauen unter euch, gebe euch eurem deutschem Vaterlande, einem alten deutschen Fürstenstamme wieder und nenne Euch Preußen!“

Im April 1816 setzte der preußische Staat die Kreise, ihre Strukturen und territoriale Gliederung im Rheinland in Kraft. Zum 1. Mai 1816 traten die neu ernannten Landräte und landrätlichen Kommissäre ihren Dienst in den damaligen Kreisen Blankenheim, Gemünd und Lechenich an.

Den Bemühungen der preußischen Regierung, die Rheinlande in den Staat zu integrieren, stand von rheinischer Seite das Bestreben entgegen, regionale Eigenständigkeit zu bewahren. Permanentes Konfliktpotential lag während des gesamten 19. Jahrhunderts im Konfessionsunterschied zwischen dem protestantisch geprägten preußischen Staat und der katholischen Bevölkerungsmehrheit der Rheinprovinz.

Mit der Gleichschaltung der Länder unter den Nationalsozialisten 1935 endete die Geschichte Preußens de facto. Durch den Kontrollratsbeschluss der Alliierten vom 25. Februar 1947 wurde der Preußische Staat auch de jure aufgelöst.

Auf 30 Tafeln haben die Archivare die Geschichte der Region in der Preußenzeit dargestellt. Es werden die Themenbereiche Verwaltung, Wahlrecht, Industrialisierung und Landwirtschaft, Infrastruktur und Verkehr, Religion, Lebensbedingungen, Schule, Kultur, Militär und revolutionäre Bestrebungen behandelt. Dabei bleibt der Fokus immer auf den Ereignissen in der Region und es werden nur Quellen ausgewählt, die aus den regionalen Archiven stammen. Auch Quellen aus dem Kreisarchiv Euskirchen fanden in der Ausstellung Verwendung.

Weiterhin ergänzt wird die überregionale Präsentation durch die Ausstellung des Kreisarchivs zu den preußischen Jahren der beiden Altkreise Euskirchen und Schleiden in der Bürgermagistrale.

Beide Ausstellungen sind während der Öffnungszeiten des Kreishauses zu sehen. (eB)

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