„Bad Münstereifel darf nicht abgekoppelt werden“

Bad Münstereifeler Kreistagsmitglied Thilo Waasem fordert eine Elektrifizierung der Bahnstrecke von Bonn bis Bad Münstereifel, eine Elektrifizierung nur bis Euskirchen berge Risiken für die Kurstadt

Wenn die Elektrifizierung der Bahn nur bis Euskirchen erfolgt, müsste der Bahnhof Bad Münstereifel ab Euskirchen mit Dieselloks angefahren werden. Foto: SPD Bad Münstereifel
Wenn die Elektrifizierung der Bahn nur bis Euskirchen erfolgt, müsste der Bahnhof Bad Münstereifel ab Euskirchen mit Dieselloks angefahren werden. Foto: SPD Bad Münstereifel

Bad Münstereifel – Das Bad Münstereifeler SPD-Kreistagsmitglied Thilo Waasem macht sich für eine Elektrifizierung der Bahnstrecke von Bonn bis Bad Münstereifel stark. Anlass ist ein Beschluss im Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises. In einer Resolution fordert der Kreistag des Rhein-Sieg-Kreises die Landesregierung und den Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) auf, die Bahnstrecke zwischen Bonn und Euskirchen schnellstmöglich zu elektrifizieren. Zudem wird ein Ausbau des Taktes auf dieser Strecke auf 30 Minuten gefordert.

Waasem: „Die handelnden Personen in den Verkehrsgremien dürfen bei ihrer Konzentration auf die Ballungsräume nicht vergessen, dass die Bahnlinie von Bonn bis Bad Münstereifel fährt. Wenn jetzt die Grundlagen für eine elektrische Bahnstrecke zwischen Bonn und Euskirchen gelegt werden, dann besteht die Gefahr, dass die Strecke von Euskirchen nach Bad Münstereifel abgekoppelt wird.“

Seine Befürchtung ist, dass eine durchgängige Verbindung von Bad Münstereigel bis Bonn betrieblich nicht mehr möglich sein könnte, wenn die Fahrdrähte lediglich bis Euskirchen gezogen würden. Dann müsste Bad Münstereifel weiter mit Dieselloks angefahren werden. Hierin sieht Waasem jedoch die Gefahr, dass die Anbindung von Bad Münstereifel ganz entfallen könnte.

Die sogenannte Erfttalbahn, die Euskirchen und Bad Münstereifel verbindet, feierte im Jahr 2015 ihren 125. Geburstag. Die Linie war jedoch schon häufiger von der Stillegung bedroht. Jedes Mal machten sich viele Pendler und Kurstädter für eine Beibehaltung der Strecke stark. Der Bestand der Strecke sei durch einen Verkehrsvertrag zwischen der Deutschen Bahn und dem Nahverkehr Rheinland (NVR) als Aufgabenträger zunächst bis zum Jahr 2033 gesichert.

„Im Kreis Euskirchen wird über die Reaktivierung von stillgelegten Bahnstrecken diskutiert. Da kann man sehen, wie langwierig und teuer Reaktivierungen sind. Vor diesem Hintergrund müssen alle Akteure in Bad Münstereifel und im Kreis Euskirchen dafür kämpfen, dass die Erfttalbahn nicht durch die kalte Küche stillgelegt wird“, so Waasem weiter.

Der kurstädtische Politiker sieht als Problem, dass eine Mehrheit der Politiker in den Verkehrsgremien ihren Fokus allein auf die Ballungsräume habe. Die Interessen des ländlichen Raumes würden dabei nicht ausreichend berücksichtigt.

(epa)

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