Inmitten der Dürener Innenstadt, direkt am Kreishaus, erstellt der Euskirchener Projektentwickler „F&S concept“ eine innovative Kindertagesstätte mit Platz für über 120 Kinder ab fünf Monate und einer Infrastruktur auch für Kinder mit Behinderungen
Düren – „Können wir das schaffen? Jo, wir schaffen das!“ lautet das Motto des Kindertrickfilmhelden „Bob, der Baumeister“. Passend zum nächsten Vorzeigeobjekt des Landrates Kreis Düren, Wolfgang Spelthahn, dem Neubau einer Kindertagesstätte (Kita) mit sieben Gruppen direkt am Kreishaus Düren, hatten sich die „Pänz“ der im Kreishaus bestehenden Kita „Kreismäuse“ im Outfit von „Bob, der Baumeister“ den Fotografen gestellt: Denn am vergangenen Freitagvormittag nahmen sie den offiziellen Spatenstich des Projekts zusammen mit Landrat Wolfgang Spelthahn, Investor Georg Schmiedel des Euskirchener Projektentwicklers „F&S concept“ sowie Vertretern aus Politik, Verwaltung und Kita vor.
„Jo, wir schaffen das“ scheint auch das Motto von Georg Schmiedel zu sein, denn wie Landrat Spelthahn berichtete, soll die Kita, die sich über zwei Etagen erstreckt, ausgestattet mit einem Aufzug und einer geschlossenen Rutsche aus dem ersten Stock ins Freigelände, innovativen Wickeltischen mit integriertem Waschbecken und Dusche in vier Wickelräumen, sieben Gruppen- und Nebenräumen, Therapieraum, Elterncafé, Mehrzweckraum und vielem mehr bereits zum Kindergartenjahr 2018/2019 fertig sein.
Investor und künftiger Vermieter Georg Schmiedel bedankte sich bei der Kreisverwaltung für die schnelle Bearbeitung der Bauanträge, worauf Paul Larue, Bürgermeister der Stadt Düren, entgegnete, dass die Firma „F&S concept“ durch hervorragende Vorbereitung immer selbst für schnelle Abläufe sorge: „Wenn Sie einen Antrag einreichen, fehlt nichts!“ Dies hätten die zahlreichen Projekte, die Schmiedel zusammen mit seinem Geschäftspartner Jörg Frühauf in Düren angepackt habe, gezeigt. Denn die „F&S“-Firmengruppe hat im Kreisgebiet einige Projekte vom derzeit größten Solarpark Nordrhein-Westfalens bis zum aktuellen Leuchtturmprojekt „Bismarck-Quartier Düren“, einem Stadtquartier mit Hotel, Kongressräumen sowie Privat- und Geschäftsflächen samt Wasserfläche und Park umgesetzt.
Der Dürener Landrat berichtete über die Entstehungsgeschichte des Kita-Projekts. Bis 1998 stand ein Jugendtreff auf dem Grundstück, welcher aber abgerissen werden musste. 2006 habe der Kreis dann mit dem Verein „Kreismäuse“ ein seinerzeit bundesweit einzigartiges Modellprojekt geschaffen: Eine Kindertagesstätte, die Kreishausangehörige Kinder ab fünf Monaten betreute. „Dafür haben wir damals einen Sitzungssaal mit eigenen Mitteln umgebaut“, so Spelthahn.
Damit habe man einen wichtigen Schritt zur Familienfreundlichkeit getan. Um weiteren Bürgern, auch außerhalb des Personals aus dem Kreishaus, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu erleichtern, habe er die Idee der Kindertagesstätte an Schmiedel herangetragen. Der scherzte: „Wer den Landrat kennt, weiß, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, wenn er eine Idee hat: Ärmel hochkrempeln und anpacken – oder schnell wegrennen!“
Schmiedel wählte ersteren Weg und will so ab der zweiten Jahreshälfte 2018 36 Kita-Plätze für Kinder unter drei Jahren und 88 Plätze für Drei- bis Sechsjährige bieten. Operativ will weiterhin der Verein „Kreismäuse“ für den täglichen Ablauf in der Kita sorgen. Außerdem werden auf zwei weiteren Etagen Büroräume errichtet, eine Tiefgarage mit 29 Stellplätzen gebaut und für modernste Technik gesorgt, wie der Investor sagte: „So werden wir für 270 Glasfaser-Internetanschlüsse sorgen.“
Da die Zahl der Kinder in Düren stetig steige, so Spelthahn, gebe es einen großen Bedarf an Kitaplätzen. Zudem sollen die Öffnungszeiten bedarfsgerecht und flexibel gestaltet werden: „Wenn etwa ein Polizist im Schichtdienst eine Betreuung bis nach 21 Uhr braucht, wollen wir das ermöglichen.“ Auch sei die Vermittlung erster Englischkenntnisse in der Kita geplant, so der Landrat: „Denn in dem Alter sind Kinder extrem aufnahmefähig.“
Elke Ricken-Melchert, Leiterin des Jugendamts Kreis Düren und Vorsitzende des Vereins „Kreismäuse“, lobte die vielfältigen künftigen Möglichkeiten in der neuen Kita und betonte: „Der Bedarf ist riesig!“ Die Einrichtung wird die größte im Umkreis werden. Das Gebäude hat insgesamt eine Bruttogeschossfläche von fast 5500 Quadratmetern, von denen allein für die Kindertagesstätte über 2000 Quadratmeter geplant sind, dazu kommt noch das Außengelände. Fünf Gruppen stehen allgemein Kindern aus dem Stadtgebiet Düren offen, zwei sind für die „Kreismäuse“, also für Kreishausangehörige, vorgesehen. Das zweite und dritte Obergeschoss des Neubaus soll der „job-com“ des Kreises Düren zur Verfügung stehen.