Eine Milchbar für’s Museum

In Brühl wurde die in Amerika beliebte Lokalform 1955 eröffnet, jetzt soll sie in Kommern wieder aufgebaut werden

Das Flair der 1950er Jahre verströmt die Brühler Milchbar. Foto: Hans-Theo Gerhards/LVR
Das Flair der 1950er Jahre verströmt die Brühler Milchbar. Foto: Hans-Theo Gerhards/LVR

Mechernich-Kommern – In den 1950er Jahren war sie besonders in den USA Kult: die Milchbar. Anfang 1955 entstand auch eine Milchbar in Brühl, die im Sommer des gleichen Jahres eröffnet wurde. Jetzt soll das Brühler Lokal mit dem Flair der 50er ins LVR-Freilichtmuseum umziehen.

Dazu wird in den kommenden Wochen das Gebäude sorgfältig demontiert, Wände samt Fußboden und Decke werden verpackt und per Tieflader nach Kommern gebracht. Dann soll das Gebäude an seinem neuen Standort im Freilichtmuseum auf die vorbereiteten Fundamente aufgesetzt werden.

In der Brühler Milchbar wurden früher neben weißer Milch auch Mokka-, Erdbeer- und Bananenmilch verkauft. Außerdem gab es auch Joghurt und verschiedene Eissorten. Eine Musikbox aus den Anfangsjahren lieferte die passende Musik der Zeit – Rock ‘n Roll. In einem integrierten Kiosk wurden Zigaretten, Schokolade, Bier, Bonbons und andere Kleinigkeiten, insbesondere „chewing gum“ (Kaugummi) angeboten.

Im Laufe der 1960er-Jahre änderte sich die Angebotspalette und auch die Kundschaft in der Milchbar. Der Milchverkauf wurde eingestellt. Die Milchbar wurde zur Kneipe und schon bald zum Zentrum der Brühler Rockerbewegung – zum Ärger von Anwohnern. Im LVR-Freilichtmuseum Kommern sollen nach der Wiedererrichtung der Milchbar diese beiden prägenden Phasen im gewollten Spannungsfeld nebeneinander thematisiert werden.

(epa)

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