Altpersische Gesundheitslehre trifft auf Sebastian Kneipp

Morteza Bayat eröffnet neue Blausalzgrotte in der Halle Neun in Kommern – Umfangreiches Angebot reicht von Atemtraining über Klangschalen- und Aromatherapie bis hin zu Hammam-Schaummassage, Salzpeeling und Gesundheitsseminaren

4000 Salzfliesen aus persischem Blausalz, Pinksalz und Halit hat Morteza Bayat zusätzlich in seiner neuen Salzgrotte anbringen lassen, um für ein Wohlfühlambiente zu sorgen. Bild: Bayat
4000 Salzfliesen aus persischem Blausalz, Pinksalz und Halit hat Morteza Bayat zusätzlich in seiner neuen Salzgrotte anbringen lassen, um für ein Wohlfühlambiente zu sorgen. Bild: Bayat

Mechernich-Kommern – Sobald die Schönwetterphase vorbei ist und die ersten Herbsttage kommen, macht sich manch einer wieder Gedanken über seine Gesundheit und sein Wohlbefinden. Wer mit guten Vorsätzen in die kalte Jahreszeit starten möchte, der findet dazu ab Mittwoch, 9. Oktober, in der Halle Neun, Seeweg 9, in Kommern ein ganz neues Angebot, das quasi altpersische Gesundheitslehre mit dem Wissen von Sebastian Kneipp verbinden möchte. Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Kombination hatte Morteza Bayat, der seit 2011 vor allem mit seiner Blausalzgrotte in der Burg Satzvey in der Region bekannt wurde. Der Diplom-Sportwissenschaftler und Fachmann für Gesundheitsthemen wie Ernährung und Regeneration hatte dazu aus seinem Geburtsland Iran rund 40 Tonnen des einzigartigen Blausalzes im historischen Gewölbekeller der Burg Satzvey ausgebracht, um dort einen Raum für Entspannung zu schaffen.

Die wohltuende Wirkung der salzgesättigten Luft wurde vor allem von Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma und Bronchitis geschätzt. Aber auch an Schuppenflechte und Allergien sowie Erschöpfungszuständen Leidende fanden hier Linderung von ihren Beschwerden.

Daran hätte sich auch eigentlich nichts zu ändern brauchen. Doch als im Mai 2018 ein Starkregen über Satzvey niederging, wurde die Blausalzgrotte überflutet, da die Kanalisation über keine Rückstauklappen verfügte. „Wasser und Salz vertragen sich leider nicht besonders gut“, berichtet Morteza Bayat. Folglich habe er 40 Tonnen Salz austauschen müssen, ein hoher Kostenfaktor, denn Blausalz ist eines der seltensten Steinsalze der Welt. Am 27. Juni dieses Jahres passierte dann allerdings dasselbe noch einmal. „Wir hatten erneut zehn Zentimeter Wasser in der Grotte, und die Feuerwehr musste anrücken“, erinnert sich Bayat. Danach habe man Monate lang schließen müssen. Auch seine zweite Blausalzgrotte, die er in Köln betrieb, wurde Opfer eines Wasserschadens. Dort kam das Wasser allerdings nicht von unten, sondern drang durch ein defektes Flachdach von oben ein. „Da hatte ich endgültig genug“, so Bayat, „fortan sah ich mich nach einem Ort um, der nicht im Keller liegt, aber auch nicht direkt unter dem Dach.“

In der großen Sauna-Landschaft sind Event-Aufgüsse, eine Klangschalen-Sauna, Salzpeeling im finnischen Dampfbad oder auch ein typischer persischer Hammam mit Aromatherapie möglich. Bild: Bayat
In der großen Sauna-Landschaft sind Event-Aufgüsse, eine Klangschalen-Sauna, Salzpeeling im finnischen Dampfbad oder auch ein typischer persischer Hammam mit Aromatherapie möglich. Bild: Bayat

In der „Halle Neun“ in Kommern, die sich seit 2010 im ehemaligen und komplett umgebauten Möbelhaus Arenz den Themen Fitness, Wellness und Genuss verschrieben hat, wurde er schließlich fündig. In den hier bereits bestehenden Saunalandschaften fand er für sich das ideale Ambiente, in das er sich mit seiner neuen Blausalzgrotte integrieren konnte. „Bislang war mein Kundenstamm etwas älter“, berichtet Bayat. „Jetzt hoffe ich, durch ein neues Konzept auch Jugendliche anzusprechen, die beispielsweise nebenan in der Sportwelt Schäfer aktiv sind und danach hier relaxen können.“

Für die neue Blausalzgrotte werden zwar nur noch zehn Tonnen Blausalz auf den Boden ausgebracht, die über Ultraschall vernebelt werden, dafür erhält die Oase aber zusätzlich 4000 Salzfliesen aus persischem Blausalz, Pinksalz und Halit. „Wir wollen hier die Salztherapie mit den fünf Säulen der Kneipp-Kur verbinden“, erklärt Bayat. Dazu werde es kleinere Angebote für Gruppen geben, Saunapartys für den Geburtstag beispielsweise oder Veranstaltungen nur für Frauen oder Männer. Dazu gebe es Event-Aufgüsse in Kombination mit mediterraner Küche, eine Klangschalen-Sauna, Salzpeeling im finnischen Dampfbad oder einen typischen persischen Hammam mit Aromatherapie. „Eine Hammam-Schaummassage wirkt gleichermaßen auf Körper und Seele und setzt mit einem Wasserritual den Energiefluss wieder in Gang“, schwärmt Bayat. Möglich werde das große Angebot durch die Vernetzung mit bereits bestehenden Einrichtungen wie beispielsweise dem „Sayuri Day Spa“.

„Indem wir die persische Badekultur mit der deutschen verbinden, wollen wir vor allem für Regeneration sorgen und gleichzeitig das Immunsystem aktivieren und trainieren“, so Bayat weiter. Dies sei auch für Kinder und Jugendliche interessant, die oft Probleme mit ihrem Immunsystem hätten. „Es wird daher auch einen familiären Bereich geben, man kann hier sogar Kindergeburtstage feiern, dazu stellen wir dann beispielsweise orientalische Gewänder zur Verfügung.“

In den großen Thermen fühlten sich die Menschen oft verloren, berichtet Bayat aus eigener Erfahrung. Da liefen die Leute dann von Aufguss zu Aufguss und säßen zusammengesackt und angestrengt auf den Saunabänken. „Bei uns wird den Besuchern ein Trainer mit an die Hand gegeben, der dafür sorgt, dass sich die Gäste zunächst einmal mental auf den Saunagang einlassen. Wie sitzt man richtig in der Sauna? Wie atmet man? Was ist mit der Herzfrequenz?“ Zu all diesen Fragen bekämen die Gäste Antworten und Erklärungen, denn ohne dieses Wissen schade man sich oft mehr als dass man sich etwas Gutes tue.

„Ich weiß, dass ich mit diesem Konzept nicht viel verdienen kann“, berichtet Morteza Bayat, der vor rund 25 Jahren als damaliges Mitglied der iranischen Wasserball-Nationalmannschaft bei der Olympia-Qualifikation in Berlin geflohen war und in Deutschland Asyl beantragt hatte. „Wenn wir kostendeckend arbeiten, reicht mir das aber schon. Mein Geld verdiene ich auf andere Weise, etwa mit dem Verkauf von persischem Blausalz im Großhandel, meinen Spa-Matratzen, im Immobiliengeschäft oder mit dem Bau von Blausalzgrotten in anderen Thermen. Mit dieser Gesundheitsoase möchte ich ein wenig an die Gesellschaft zurückgeben und den Menschen etwas Gutes tun.“

Denn für den einstigen Profisportler ist klar: „Für seine Gesundheit muss jeder selbst etwas machen.“ Aus diesem Grund ist auch vorgesehen, dass in Kooperation mit dem griechischen Restaurant „Elektra“ weitergehende Kochkurse für basische Ernährung stattfinden sollen sowie Gesundheitsseminare und Vorträge, die Morteza Bayat als Sportwissenschaftler und Experte für Ernährung und Regeneration zum großen Teil selber halten wird.

Wer noch Gutscheine für die ehemalige Blausalzgrotte in Satzvey besitzt, der braucht übrigens nicht zu verzagen. Die Gültigkeit der Gutscheine verlängert sich auf weitere drei Monate. Zur Eröffnung findet am Mittwoch, 9. Oktober, von 10 bis 18 Uhr ein „Tag der offenen Tür“ statt. Bayat: „Wir veranstalten dann ein Oktoberfest mit Bier, basischen Getränken und Tee. An diesem Tag ist dann eine Besichtigung der gesamten Einrichtung möglich, und es gibt zahlreiche Infos, was man hier ab sofort alles für seine Gesundheit tun kann.“ An diesem Tag soll es dann auch auf alle Angebote einen Preisnachlass von 20 Prozent geben.

Eifeler Presse Agentur/epa

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