Tausende Bäume für den Wald der Zukunft brauchen dringend Regen

Forstleute am Internationalen Tag des Baumes 25. April sehr besorgt

Die ersten Jungbäumchen lassen von der Trockenheit schon die Köpfe hängen.  Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz / Jonathan Fieber
Die ersten Jungbäumchen lassen von der Trockenheit schon die Köpfe hängen.
Foto: Landesforsten Rheinland-Pfalz / Jonathan Fieber

Eifel/NRW – Etwa eine Viertel Million junger Bäume wurden in den vergangenen Monaten in den Wäldern der Eifel gepflanzt. In sorgfältiger Handarbeit haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Pflanzspaten und Pflanzhauen kleine Bäumchen in den Boden gebracht, wie das Forstamt Bitburg zum Internationalen Tag des Baumes mitteilt. Sie sollen auf Kahlflächen, die in den beiden vergangenen Jahren durch Dürre, Sturm und Borkäferbefall entstanden sind, zu klimastabileren, naturnahen Mischwäldern von morgen heranwachsen. Doch sie drohen zu vertrocknen.

„Wir haben seit Herbst letzten Jahres rund 60.000 Buchen, Eichen, Douglasien und Weißtannen gesetzt. Die Bäumchen brauchen jetzt unbedingt Wasser von oben. Mit ihren noch zarten Wurzeln sind sie auf regelmäßige Niederschläge angewiesen. Sie nutzen das in die obere Bodenschicht einsickernde Wasser unmittelbar. An die in tieferen Waldbodenschichten gespeicherten Feuchtigkeitsvorräte reichen sie noch nicht heran“, erklärt Forstamtsleiter Johannes Pinn vom Forstamt Hillesheim. Ältere Bäume können solche Trockenperioden bis zu einem bestimmten Punkt besser überstehen.

Bleibt in den kommenden Wochen weiterhin Regen aus, wird die Trockenheit wohl zu großen Verlusten beim Baumnachwuchs führen. Auch die 14-Tage-Wettervorhersage gibt derzeit keine Entwarnung. „Ein dritter trockener Sommer würde für unseren Wald eine Katastrophe bedeuten“, so Olaf Böhmer vom Forstamt Neuerburg, „wir können unsere Waldbäume leider nicht gießen.“ Die Folgen von Hitze und Trockenheit der letzten beiden Jahre könnten sich in den kommenden Monaten in ihrer ganzen Wucht zeigen. Hinzu kommt, dass nach dem milden Frühlingsbeginn wieder ein starker Borkenkäferbefall droht. Forstleute und Waldbesitzende befürchten eine weitere Verschärfung der Lage und erneut großflächige Schäden in vielen Wäldern. „Neu eingebrachte Nadelbäume wie Weißtanne oder Küstentanne sollen helfen, die durch den Klimawandel gefährdeten Fichtenwälder zu stabilisieren“, betont Jürgen Weis, Leiter des Forstamtes Bitburg.

Normalerweise erfolgt die Walderneuerung überwiegend durch natürliche Verjüngung aus den Samen der vorhandenen Mutterbäume. Auf vielen der durch den Klimastress geschädigten Flächen nutzen die Forstleute nun die Chance, den Wald durch bisher wenig vorhandene, wärmeliebende Baumarten wie Esskastanie oder Baumhasel zu ergänzen. So stärken sie die Anpassungsfähigkeit der Wälder im dramatisch fortschreitenden Klimawandel. (epa)

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