Auftaktforum des Forschungsprojektes „DAZWISCHEN“ in Euskirchen – Hohe Nachfrage nach Wohnraum im Kreisgebiet
Euskirchen – Der Ausstieg aus der Braunkohle ist beschlossen. Für das Rheinische Revier hat diese Entscheidung gravierende Auswirkungen: Wie kann eine gute Zukunft für die Zeit „nach der Kohle“ gesichert werden? Um diese Frage ging es jetzt beim digitalen Auftaktforum des Forschungsprojektes „DAZWISCHEN – Zukunftsorientierter Strukturwandel im Rheinischen Revier“. Der Kreis Euskirchen ist seit Februar 2020 Verbundpartner in diesem Projekt.
Die Auftaktveranstaltung in Euskirchen diente dazu, die relevanten Akteure des Rheinisches Reviers über das Projekt zu informieren und die Vernetzung in der Region zu fördern. Das Interesse der Kommunen des Kreises Euskirchen war groß, die Veranstaltung wurde durch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister online verfolgt.
Nach der Begrüßung durch Landrat Günter Rosenke betonte Staatssekretär Thomas Rachel vom Bundesministeriums für Bildung und Forschung (Fördergeber) die Wichtigkeit des Verhältnisses zwischen Stadt und Land. Das Zusammenspiel müsse nachhaltig gestaltet werden, damit Ökologie, Ökonomie und soziale Belange bei den Stadt-Land-Beziehungen in Einklang gebracht würden. Das Projekt wird mit 1,4 Mio. Euro der Förderrichtlinie Stadt-Land-Plus gefördert und ist Teil der Leitinitiative Zukunftsstadt innerhalb des Rahmenprogramms „Forschung für Nachhaltige Entwicklung – FONA“ des Bundesministeriums für Forschung und Entwicklung. Die Leitinitiative ist auf einen integrativen Ansatz zur Entwicklung nachhaltiger Städte fokussiert.
Während der Veranstaltung konnten die Herausforderungen des Rheinischen Reviers mit den Projektpartnern diskutiert werden, die Chancen des Strukturwandels mit Vertretern der Politik und der Ministerien erörtert werden und die Erwartungen an das Projekt DAZWISCHEN formuliert werden. Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrats, betonte in einer Diskussion die Rolle des Kreises Euskirchen in Bezug auf den Flächendruck, der von den Ballungsräumen ausgeht. Im Kreis würden vermehrt Baugrundstücke nachgefragt und es sei ein Zuzug aus den Ballungsräumen in den Kreis Euskirchen ist zu spüren. Hier müsse bedarfsgerecht auf die Nachfrage reagiert werden.
Durch die Untersuchungen der Verflechtungen des Kreises Euskirchen mit dem Rheinischen Revier könne die Betroffenheit des Kreises in Bezug auf den Strukturwandel genau herausgestellt werden. „Im Folgenden sollten darauf basierend Handlungsstrategien erarbeitet werden, die es ermöglichen, im Rahmen des Forschungsprojektes, aber auch darüber hinaus Projekte zu initiieren und Fördermöglichkeiten zu akquirieren“, so Manfred Poth. Somit könne gezielt auf die Herausforderungen und Chancen des Strukturwandels eingegangen werden – für eine gute Zukunft für die Zeit „nach der Kohle“.
Das Forschungsprojekt DAZWISCHEN ist ein Verbundprojekt zwischen der Technischen Universität Dortmund, der RWTH Aachen, dem Infas Institut für Sozialforschung, der Stadt Düren und dem Kreis Euskirchen sowie der Zukunftsagentur Rheinisches Revier als assoziierter Partner. In dem Projekt werden die Auswirkungen des Strukturwandels im Rheinischen Revier durch den Kohleausstieg und das Spannungsverhältnis von Stadt-Land-Beziehungen untersucht. Dadurch sollen die Stärken der Region in räumlicher und ökonomischer Hinsicht identifiziert werden. (eB)
Weitere Infos unter https://www.kreis-euskirchen.de/umwelt/entwicklung/dazwischen.php