Übergabe der Trappistinnen-Abtei Maria Frieden an den Vellerhof geplant

Äbtissin M. Gratia Adler möchte, dass die Klosterkirche im Dorf und das Gebäude ein versöhnlicher Ort auch für Menschen bleibt, die nicht immer nach dem Zeitgeist leben

Für die Trappistinnen ist das Kloster Maria Frieden auf der Dahlemer Binz etwas zu groß geworden. Sie haben beschlossen, nach Steinfeld zu ziehen. Bild: Privat
Für die Trappistinnen ist das Kloster Maria Frieden auf der Dahlemer Binz etwas zu groß geworden. Sie haben daher beschlossen, nach Steinfeld zu ziehen. Bild: Privat

Dahlem – Nach reiflicher Überlegung haben sich die Trappistinnen von Maria Frieden vor Ostern entschieden, ihr für sie zu groß gewordenes Kloster in Dahlem gegen ein neues Zuhause im 19 Kilometer entfernten Kall-Steinfeld zu tauschen. Nachdem in den wesentlichen Punkten zwischenzeitlich mit den Chefs der Kloster Steinfeld KG, Wolfgang Scheidtweiler, und Salvatorianer-Pater Lambertus Schildt, Einigkeit erzielt werden konnte, wird in Steinfeld und in Dahlem nun mit Hochdruck an der Umsetzung gearbeitet. Ziel ist, dass die Trappistinnen gegen Ende des Jahres nach Steinfeld umziehen.

„Bis dahin ist noch einiges zu tun: Verträge müssen noch ausformuliert werden, Vereinbarungen mit dem Bischof getroffen werden, und der Generalabt des Ordens muss noch unterschreiben“, heißt es aus dem Kloster. Der Trappistenorden (eigentlich „Zisterzienserorden der strengeren Observanz“, OCSO), zu dem die Abtei Maria Frieden zählt, entstand als Reformbewegung des katholischen Zisterzienserordens, zu dem die Abteien Clairvaux und Citeaux gehörten. „Mit Freude können die Schwestern heute schon sagen, dass ihr Vorhaben überall sehr positiv aufgenommen und viel Unterstützung in Aussicht gestellt ist“, heißt es weiter.

Schon frühzeitig habe die Gemeinde Dahlem, vertreten durch Bürgermeister Jan Lembach, ein offenes Ohr für die Sorgen der Schwestern gehabt. Auch für die Gemeinde Dahlem sei eine gute Nachnutzung der Klostergebäude wichtig. Bei der künftigen Verwendung solle möglichst die 70-jährige Tradition des Klosters Dahlem als Rückzugsort der Versöhnung und Stätte handwerklicher Arbeit in der Eifel berücksichtigt werden. Wunsch der Trappistinnen sei eine karitative Einrichtung mit einer offenen Kirche als Ort, wo Gottes Liebe sichtbar werde.

„Kontakte mit dem nahen Vellerhof wurden gesponnen und in einigen Besuchen vertieft, bis klar war, dass Kloster Dahlem ein guter Ort sein wird, um bisher obdachlose Frauen in einer geordneten Umgebung und in einem geordneten Alltag Schritt für Schritt wieder den Rückweg in ein normales Leben zu ebnen“, heißt es weiter in der Pressemitteilung. Die geschützte Atmosphäre des vormaligen Ordensortes und die Möglichkeiten der handwerklichen oder landwirtschaftlichen Betätigung böten einen sehr guten Rahmen für die Zusammenarbeit der ehemals wohnungslosen Frauen mit den sie betreuenden Profis vom Vellerhof.

Der Vellerhof bei Blankenheim oder richtiger, das Clemens-Josef-Haus, ist eine Einrichtung des Rheinischen Vereins für Katholische Arbeiterkolonien. Der Verein ist Mitglied des Caritas-Verbands für das Bistum Aachen. Er setzt sich als Träger stationärer und teilstationärer Einrichtungen besonders für Menschen mit besonderen sozialen Schwierigkeiten ein. Die Mitarbeiter des Vereins nehmen jeden Menschen in Not unabhängig von Weltanschauung, Krankheit, Behinderung, Alter, Stand und Herkunft in seiner Einzigartigkeit und Würde an. Mit seinen Werkstätten und landwirtschaftlichen Betrieben in Blankenheim und Weeze und künftig in Dahlem nimmt der Verein die Tradition der Arbeiterkolonien auf und bietet sinnstiftende Arbeits- und Qualifizierungsmöglichkeiten.

Nicht nur die Schwestern freuten sich über diese Aussicht für ihr Kloster. Auch Bürgermeister Lembach stehe der weiteren Entwicklung sehr aufgeschlossen gegenüber. Die guten Erfahrungen der Nachbargemeinde Blankenheim trügen dazu ebenso bei wie der professionelle und gemeinwohlorientierte Eindruck aus ersten Gesprächen mit dem Rheinischen Verein.

Äbtissin M. Gratia Adler wünscht den Vertretern des Rheinischen Vereins, Vorstand Frank Brünker und Geschäftsführer Werner Hoff, für die weiteren Schritte tüchtiges Vorankommen und allen Gottes reichen Segen. Sie sieht in dieser Lösung ein weiteres Zeichen der Güte Gottes für die Klostergemeinschaft und wünscht sich von allen Beteiligten: „Ebnet dem Herrn den Weg“, so dass die Klosterkirche im Dorf und das Gebäude ein versöhnlicher Ort auch für Menschen bleibe, die nicht immer nach dem Zeitgeist lebten. (epa)

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