Seit zehn Jahren Hilfe für junge Familien

Familienpatenschaften der Caritas Eifel hat seit 2011 das Ziel, gerade belastete Familien oder Alleinerziehende zu unterstützen

Eine Bereicherung für alle Seiten soll durch Familienpatenschaften der Caritas Eifel erreicht werden. Symbolbild: Arndt Krömer
Eine Bereicherung für alle Seiten soll durch Familienpatenschaften der Caritas Eifel erreicht werden. Symbolbild: Arndt Krömer

Schleiden – Mit ehrenamtlichen Familienpatenschaften bietet der Caritasverband für die Region Eifel ein Hilfeangebot für Familien mit Kindern an. Ziel ist, junge belastete Familien oder Alleinerziehende möglichst früh zusätzlich zu unterstützen. Die Aufgaben der Familienpaten sind vielfältig: Sie übernehmen beispielsweise Spaziergänge mit einem Kleinkind, Einkäufe oder die Hausaufgabenbetreuung, damit die Mutter/der Vater Zeit hat, sich intensiver um ein anderes Kind zu kümmern oder um die Zeit einmal ganz für sich zu nutzen. Die Ehrenamtlichen werden dabei von der Caritas geschult und begleitet. Vor zehn Jahren startete das Projekt, welches mittlerweile für viele Familien fest zum Angebot der sogenannten „Frühen Hilfen“ gehört.

„Angefangen hat damals alles bei null, es galt also zunächst, das neue Projekt bekannt zu machen“, erläutert Sozialpädagogin Marion Engels, Koordinatorin der Familienpatenschaften. Im Laufe der Zeit nahmen mehr und mehr Ehrenamtliche wie auch Familien Kontakt mit der Caritas auf. „Rückblickend haben sich in zehn Jahren 113 Familien bei uns gemeldet, 52 davon konnten durch eine Familienpatin oder einen Familienpaten unterstützt werden.“ Fast jede zweite Familie wurde und wird demnach ein paar Monate oder Jahre intensiv begleitet. Die längste Patenschaft besteht sogar seit achteinhalb Jahren. Aktuell werden 15 Familien begleitet, 18 stehen auf der Warteliste. „Beide Seiten erleben eine Win-Win-Situation“, beschreibt Marion Engels. „Sowohl junge Familien, die nicht auf ein umfangreiches soziales Umfeld zurückgreifen können als auch Menschen, die ihre Zeit verschenken und diese am liebsten mit einem Kind oder Kindern verbringen möchten, erfahren eine Bereicherung in ihrem Leben.“

So hat ihr beispielsweise eine junge Mutter erzählt, dass sie als Alleinerziehende nur selten Auszeiten bekommt, weil ihre Familie nicht in Deutschland lebt. In dieser Lage ist ihr die Patin in vielen Lebensbereichen eine wertvolle Unterstützung. In einer anderen Situation erwartet eine Mutter in naher Zukunft ihr drittes Kind. Die Familie ist gerade in eine größere Wohnung umgezogen und hat, auch bedingt durch die Pandemie, noch keine neuen Kontakte knüpfen können. Die Eltern haben sich daher eine Familienpatin gewünscht, mit der ihre beiden größeren Kinder schöne Zeiten erleben können. „Noch vor Weihnachten werden sie eine Familienpatin kennenlernen“, freut sich Marion Engels. Auf der anderen Seite habe ein älteres Ehepaar berichtet, dass die eigenen Enkelkinder mittlerweile groß geworden seien, sie sich als Großeltern jedoch immer noch fit genug fühlten, um mit anderen Kindern, die keinen Kontakt zu Großeltern haben, Zeit zu verbringen. Ihr Ehrenamt erleben sie als sehr bereichernd. Es sind aber nicht nur ältere Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren: „Eine junge Studentin erklärte mir, dass sie neben dem Studium noch genug Zeit hat, sich ehrenamtlich zu engagieren. Sie hat deshalb im Internet nach einer passenden Tätigkeit gesucht, ist auf unsere Familienpatenschaften aufmerksam geworden und so auf die Idee gekommen, Familienpatin zu werden“, so Marion Engels.

Obwohl durch die Pandemie vieles zum Erliegen gekommen ist, blieben die Patenschaften erhalten – auch, wenn sie in dieser schwierigen Zeit oftmals eine andere Form annehmen mussten. So hat eine Ehrenamtliche regelmäßig einmal pro Woche einen Videoanruf mit ihrem Patenkind gemacht, eine andere hat der Familie kleine Beschäftigungsartikel zugeschickt oder Telefonate geführt, um den Kontakt zu halten. Doch mittlerweile kehrt wieder etwas Normalität ein, sowohl Familien als auch Patinnen und Paten melden wieder mehr Interesse an. „Momentan stelle ich fest, dass sich die Altersstruktur ändert: Vor zwei Jahren waren die Familienpaten noch zwischen 55 und 78 Jahre alt, mittlerweile sind die drei jüngsten Ehrenamtlichen 20 Jahre alt.“ Wer sich als Familienpate*in engagieren möchte, kann sich an Marion Engels unter der Mobilnummer 01 77-207 98 83 wenden oder eine E-Mail an m.engels@caritas-eifel.de schreiben. (epa)

 

 

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