Kaller Frühlingsschau muss ausfallen

Kernort leidet noch immer an den Folgen der Flutkatastrophe – Für Autoschau gibt es derzeit nicht genügend Neuwagen – Corona-Pandemie sorgt für hohen Krankheitsstand bei den beiden Gewerbeschau- Flaggschiffen „Brucker“ und „Obi“

Schweren Herzens teilten Möbel-Brucker-Geschäftsführer Andreas Brucker (v.l.), Hermann-Josef Esser, Bürgermeister der Gemeinde Kall, und Obi-Marktleiter Rudolf Trapp ihre Entscheidung mit, die Kaller Frühlingsschau in diesem Jahr erneut ausfallen zu lassen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Schweren Herzens teilten Möbel-Brucker-Geschäftsführer Andreas Brucker (v.l.), Hermann-Josef Esser, Bürgermeister der Gemeinde Kall, und Obi-Marktleiter Rudolf Trapp ihre Entscheidung mit, die Kaller Frühlingsschau in diesem Jahr erneut ausfallen zu lassen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Kall – Die geplante Kaller Frühlingsschau, die für den dritten Sonntag im Mai anberaumt war, muss ausfallen. Zu viele schwerwiegende Gründe sprechen gegen eine Veranstaltung in diesem Jahr. Gemeinsam mit Andreas Brucker, dem Geschäftsführer von Möbelhaus Brucker, und Obi-Marktleiter Rudolf Trapp, informierte der Bürgermeister der Gemeinde Kall, Hermann-Josef Esser, jetzt die Öffentlichkeit über diese Entscheidung.
„2019 haben wir das erste Mal eine Gewerbeausstellung und Frühlingsmesse mit Autoschau veranstaltet, damals hat uns allerdings das winterliche Wetter im Mai einen Strich durch die Rechnung gemacht. Dann kamen zwei Jahre Corona-Pandemie. Und jetzt haben wir zusätzlich mit den Folgen der Flutkatastrophe zu kämpfen“, nannte Esser einige Gründe für die Stornierung der Frühlingsschau. Die Folgen der Flut machten sich vor allem im Kernort noch immer bemerkbar. „Hier könnten wesentliche Akteure unserer Gewerbeschau diesmal nicht dabei sein“, sagte Esser. So schließe der Rewe-Markt am Karsamstag für sechs Wochen seine Tore und plane seine Wiedereröffnung erst für Ende Mai. „Die e-regio, ebenfalls ein wichtiger Veranstaltungspartner, ist nach wie vor mit dem Wiederaufbau ihres Unternehmenssitzes an der Hindenburgstraße beschäftigt, und das Modehaus Knie wird aufgrund einer Geschäftsaufgabe grundsätzlich nicht mehr mit im Rennen sein“, erklärte der Bürgermeister. Darüber hinaus sind im Kernort noch an vielen Stellen Flutschäden sichtbar.
Doch auch das Gewerbegebiet kämpfe mit Problemen. „Normalerweise haben wir dort mehrere Autohändler, die den Besucherinnen und Besuchern Neuwagen präsentieren. Doch in diesem Jahr ist es den Händlern kaum möglich, Neufahrzeuge zu bekommen“, so Esser weiter. Die meisten Neuwagen gingen direkt an die Kunden, die bereits seit Monaten auf die Fahrzeuge warteten.
„Kommt noch hinzu, dass wir für so eine Veranstaltung schnell mal über 50.000 Euro für den Veranstalter aufbringen müssen. Ein großes finanzielles Risiko, wenn nicht gewährleistet werden kann, dass die Veranstaltung überhaupt stattfindet“, so Andreas Brucker, der auch Vorsitzender des Kaller Gewerbevereins ist und derzeit an dessen Neupositionierung arbeitet. Man dürfe, so Brucker, nicht vergessen, dass die Stimmung derzeit sehr getrübt sei. Krieg, Corona und Inflation wirkten sich deutlich negativ auf das Kaufverhalten der Menschen aus. Über Probleme klagte auch der Obi-Markt. „Es ist fast nicht möglich, derzeit Schausteller und Aussteller zu bekommen“, sagte Obi-Marktleiter Rudolf Trapp. Auch falle es dem Baumarkt derzeit sehr schwer, Waren zu beschaffen. „Bei Holz, Metall und Baustoffen haben wir gerade massive Probleme. Kommt hinzu, dass die Preise sich derzeit fast täglich ändern, und ich den Kunden am Sonntag bei der Frühlingsschau nicht versprechen könnte, dass sie am Montag die Ware noch für dasselbe Geld bekommen“, so Trapp. Auch dürfe man nicht vergessen, dass die Corona-Schutzmaßnahmen und die massiven Eintrittsbeschränkungen den Baumarkt erheblich finanziell belastet hätten.
Nicht zuletzt wiesen Andreas Brucker und Rudolf Trapp darauf hin, dass ihre Unternehmen zurzeit schwer von der Infektionswelle betroffen seien. „Ein wechselnder Teil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sitzt quasi beständig in Quarantäne“, brachte es Andreas Brucker auf den Punkt.
Alle drei waren sich jedoch einig darin, dass die Aussichten für die traditionelle Herbstschau im September weitaus besser seien. „Die Situation im Spätherbst ist aus Sicht der Pandemie meist entspannter, und es dürften bis dahin auch so manche Folgen der Flutkatastrophe der Vergangenheit angehören“, so Hermann-Josef Esser abschließend. (epa)

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