Junge Leute restaurieren „Flut-Mofas“

Gut vorbereitet durch das Projektteam der Städtischen Realschule Bad Münstereifel, der Motorradwelt-Eifel und des Rotary Clubs Euskirchen startet das Technik-, Handwerks- und Motivationsprojekt für die 14 bis 15-jährigen Schülerinnen und Schüler

Inspektion der Mofas und der Werkzeugkästen; vorne von li n. re: Dr. Stefanie Kump, RSBAM; Bernd Schmidt, Motorwelt-Eifel; Günter Nieuwenhuis, Rotary Club Euskirchen; Joel Projektteilnehmer; Foto: Rita Witt
Inspektion der Mofas und der Werkzeugkästen; vorne von li n. re: Dr. Stefanie Kump, RSBAM; Bernd Schmidt, Motorwelt-Eifel; Günter Nieuwenhuis, Rotary Club Euskirchen; Joel Projektteilnehmer; Foto: Rita Witt

Bad Münstereifel – Es ist Samstagmorgen 9 Uhr und viele Jugendlichen sind um diese Zeit noch im „Chill-Modus“. Nicht so die 18 Schülerinnen und Schüler der Städtischen Realschule Bad Münstereifel, die sich für das Flut-Mofa-Restaurierungsprojekt begeistern und die sich an diesem Samstag zum ersten Schrauber Treffen verabredet haben. Auch Konrektorin und Techniklehrerin der Schule, Dr. Stefanie Kump sowie ihr Kollege Benedikt Kurth, Rotarier und Projektinitiator Günter Nieuwenhuis sowie Werkstattinhaber Mehdi Ghaffari und sein Mitarbeiter Bernd Schmidt sind schon seit Stunden auf den Beinen und haben auch an den Tagen zuvor ganze Arbeit geleistet: Für jeden Teilnehmenden stehen jeweils namentlich beschriftete Kunststoffbehälter für Ersatzteile, Kleinteile sowie für jeden ein eigener Werkzeugkoffer sowie Putzmittel zur Verfügung. Alles wird in einem gespendeten Container mit Regalen gelagert.

Hoch motiviert und mit Freude dabei: Projekteilnehmer*in Dominique, Max und Pascal (von li.n.re.) Foto: Rita Witt
Hoch motiviert und mit Freude dabei: Dominique, Max und Pascal (v.l.) Foto: Rita Witt

Die Teilnehmenden konnten die von der Flut zerstörten Mofas der Städtischen Realschule Bad Münstereifel für eine geringe Kostenbeteiligung erwerben. Jeder restauriert sein Mofa unter fachlicher Anleitung selbst. Diese Kosten, wie Ersatzteile, Reinigungs-, Schmierstoffe bis zu TÜV-Gebühren sowie die fachliche Anleitung werden mit rotarischen Spendengeldern finanziert.

Über die Verteilung der Flut-Mofas haben die Teilnehmenden sich problemlos selbständig und schnell geeinigt. Alles wird auf vorbereiteten Listen dokumentiert. Der Ablauf des Tages hängt ausgedruckt und laminiert für alle sichtbar an zentraler Stelle. „Erstmal das Mofa richtig sauber machen, dann auseinandernehmen“, berichtet Pascal voller Tatendrang. So geht es denn zunächst für alle Mofas auch zur groben Reinigung mit Hochdruckreiniger und an die Feinreinigung mit Pinsel. Nach Trocknung der Mofas mit Druckluft und Putzlappen dokumentieren die Schülerinnen und Schüler fehlende und defekte Teile.

„Die elektrische Zündung ist wichtig, die sollte funktionieren“, erklärt Silas und freut sich, dass die an seiner Ciao offensichtlich intakt ist. Max hingegen hat schon festgestellt, dass die Kette an seinem Mofa erneuert werden muss und ergänzt die Ersatzteilbestellliste. „Das macht Spaß. Meine Herkules funktioniert sogar, ich höre ein Geräusch“, zeigt sich Leon begeistert und Dr. Stefanie Kump erklärt: „Ja – der Kolben bewegt sich im Zylinder“.

„Flut-Mofa-Waschstraße“ - Shahin im Einsatz mit dem Hochdruckreiniger; Foto: Rita Witt
„Flut-Mofa-Waschstraße“ – Shahin im Einsatz mit dem Hochdruckreiniger; Foto: Rita Witt

Die engagierte Lehrerin erläutert im Interview mit WDR-Reporterin Svenja Smolarek, die sich zum Projektstart angemeldet hatte, die vielen positiven Aspekte: „Es macht Spaß mit den eigenen Händen etwas zu erschaffen und schafft Freude am Handwerk. Das ist Schule einmal anders: Hin zur Praxis. Jeder weiß am Ende des Tages, was er geleistet hat. Handwerkliche Fähigkeiten werden gefördert und jeder kann im Team vom anderen lernen. Teamwork schweißt zusammen. Die jungen Leute mussten sich für das Projekt bewerben. Alle haben da Bock drauf. Schön, dass mit Dominique auch ein Mädchen dabei ist. Oft sind Mädchen in Technik sehr gut“, freut sich Dr. Stefanie Kump und nennt auch schmunzelnd den Grund: „Die lesen vielleicht auch schon mal eine Anleitung.“ (eB/epa)

Hier geht es zur Berichterstattung der Lokalzeit Bonn.

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