Zur Teilnahme überredet und dann abgeräumt

Kuriosum bei der neunten Kaller Schockermeisterschaft – Corona hatte Zahl der gemeldeten Teilnehmer reduziert – Der „Luisjen Cup“ überwintert in Blumenthal

36 Teilnehmer nahmen an der neunten Kaller Schockermeisterschaft teil. Turnierleiter Reiner Züll übergibt die Pokale an (von links) Laura Heyertz (Schock-aus-Königin), Robin Hausmann (2. Platz), Petra Graf (Gesamtsiegerin), Marco Klein (3. Platz) und Patrick Sander (Goldene Ananas). Foto: Rebekka Seeliger
36 Teilnehmer nahmen an der neunten Kaller Schockermeisterschaft teil. Turnierleiter Reiner Züll übergibt die Pokale an (von links) Laura Heyertz (Schock-aus-Königin), Robin Hausmann (2. Platz), Petra Graf (Gesamtsiegerin), Marco Klein (3. Platz) und Patrick Sander (Goldene Ananas). Foto: Rebekka Seeliger

Kall – Manchmal muss man Menschen regelrecht zu ihrem Glück zwingen. Das zeigte sich jetzt bei der neunten Kaller Schockermeisterschaft des Vereins zur Erhaltung der Gaststätte Gier in Kall, nachdem mehrere Coronafälle die angemeldete Teilnehmerzahl von 44 auf 35 hatte sinken lassen. Weil die Meisterschaftswertung allerdings eine Viererbesetzung der Spieltische voraussetzt, fehlte zum Beginn des Turniers der 36. Teilnehmer. Mit Petra Graf aus Blumenthal, die eigentlich das Personal in der Gaststätte unterstützen sollte, schien eine Lösung möglich, doch die Dame aus der Gemeinde Hellenthal lehnte ab.

Spielleiter Reiner Züll und Vereinskassierer Peter Berbuir redeten mit Engelszungen so lange auf Petra Graf ein, bis diese sich dann tatsächlich breitschlagen ließ und als 36. Spielerin in die Würfelschlacht um den „Luisjen Cup“ einstieg. Und das recht erfolgreich: Fünf Stunden später hielt sie nämlich drei Trophäen in den Händen und konnte das selbst kaum fassen: Sie hatte am Ende den Großen Preis des OBI-Marktes Kall, den Wanderpokal „Luisjen Cup“ und die Wertung „Beste Dame“ gewonnen.

An neun Spieltischen kämpften 36 Würfelartisten im Saal Gier um Punkte für die neunte Meisterschaft und den Gewinn des Luisjen-Cups. Foto: Reiner Züll
An neun Spieltischen kämpften 36 Würfelartisten im Saal Gier um Punkte für die neunte Meisterschaft und den Gewinn des Luisjen-Cups. Foto: Reiner Züll

Zum neunten Mal hatte der Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier die Meisterschaft veranstaltet, bei der es neben dem Großen Preis des OBI Kall zum achten Mal um den Wanderpokal „Luisjen-Cup“ ging. Dieser erinnert an die Kultwirtin Luise Gier, die 70 Jahre lang die Gäste bewirtet hat, ehe sie 1985 im Alter von 86 Jahren verstarb. Um den Namen seiner Großmutter als ehemalige Wirtin des Gasthauses Gier wach zu halten, hatte Andreas Gier, der Enkel der einstigen Kult-Wirtin Luise, 2016 den großen Wanderpokal gestiftet.

Die 36 Teilnehmer waren aus der Gemeinde Kall, der Stadt Schleiden, der Gemeinde Hellenthal, der Stadt Mechernich und der Stadt Zülpich zur Meisterschaft den Kaller Schocker-Tempel gekommen. Die Meisterschaft ging über drei Durchgänge mit je zwölf Spielen, wobei nach jedem Durchgang die Tischbesetzungen neu ausgelost wurden. Fünf Stunden lang tanzten die Würfel über die Tische, wobei die Spieler verbissen um „Schock aus“, „Straße“ oder „Pasch“ kämpften.

Der Tisch mit den Pokalen und Sachpreisen war reichlich gedeckt, was einige Mitspieler zu Höchstleistungen anspornte. Es ging schon auf dessen Mitternacht zu, als Turnierleiter Reiner Züll und dessen Assistentin Marion Groll zur Siegerehrung schritten, in dessen Verlauf alle Würfelartisten Preise bekamen. Sieger der neunten Meisterschaft wurde die zuvor erwähnte Petra Graf aus Blumenthal, die am Ende stolze 136 Zähler und 17 Schock-aus Volltreffer erzielt hatte und damit den Luisjen Cup gewann, der nun im Blumenthal überwintert.

Platz zwei belegte mit 133 Punkten und 18 Schock-aus der Kaller Robin Hausmann, gefolgt von Marco Klein aus Kall, der mit 130 Punkten und 17 Schock-aus-Würfen Platz drei belegte. Den Titel der Schock-aus-Königin errang Laura Heyertz, die es auf 19 Schock-aus-Volltreffer gebracht hatte. Im Verlauf des Abends warfen die 36 Spieler die drei Einsen insgesamt 407 Mal.

Patrick Sander aus Schleiden, der bei der achten Meisterschaft als Wertungs-Letzter eine goldene Ananas als „Schlusslicht“ gewonnen hatte, schaffte es jetzt, mit nur 68 Zählern und sechs Schock-aus seinen Titel als „Schlusslicht“ zu verteidigen. Von der Turnierleitung bekam er „zum Aufwachen“ einen Wecker überreicht – und natürlich eine weitere goldene Ananas. (Reiner Züll/epa)

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