Ein Bus voller Kreativität auf dem Weg in die Staatskanzlei

Lit.Eifel-Schreibwerkstätten-Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten ihre „Europa“-Geschichten vor

Die jungen Akteure in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Bild: Robin Teller / Land NRW
Die jungen Akteure in der Düsseldorfer Staatskanzlei. Bild: Robin Teller / Land NRW

Eifel/Düsseldorf – Der Motor des Mechernicher Reisebusses mit 33 fröhlichen Gästen an Bord, der sich kürzlich auf den Weg nach Düsseldorf machte, war kaum warmgelaufen, da gingen im Innenraum schon sämtliche Leseleuchten an. Fleißig wurden in den kommenden eineinhalb Stunden noch einmal alle Texte Probe gelesen, denn den jungen Eifeler Nachwuchs-Autorinnen und Autoren sollte an diesem Tag eine ganz besondere Ehre zuteilwerden: Im Rahmen der renommierten Veranstaltungs-Reihe „Europa erlesen“, bei der schon so bekannte Autoren wie Robert Menasse und Navid Kermani zu Gast waren, durften sie ihre Geschichten in der Staatskanzlei vorstellen.

Claudia Hoffmann, Leiterin der Schreibwerkstaetten, im Interview mit Moderator Michael Serrer (Leiter Literaturbuero NRW). Bild: Robin Teller / Land NRW
Claudia Hoffmann, Leiterin der Schreibwerkstaetten, im Interview mit Moderator Michael Serrer (Leiter Literaturbüro NRW). Bild: Robin Teller / Land NRW

Als Teilnehmer der Lit.Eifel-Schreibwerkstätten unter der Leitung von Journalistin Claudia Hoffmann und Illustrator Jan Hillen hatten sie Europa auf ganz besondere Weise, nämlich schreibend, entdeckt. Sorgfältig recherchiert, mit jeweils eigenem Plot ausgestattet und allerhand Spannungskniffen versehen, erzählten die Texte der Schülerinnen und Schüler des St. Michael-Gymnasiums Bad Münstereifel, der Gesamtschule Eifel, der Sekundarschule Nideggen-Kreuzau und des Franziskus-Gymnasiums Vossenack wenig später von unerwarteten Begegnungen, neuen Freundschaften, den Herausforderungen eines europäischen Freiwilligenjahres oder den Höhen und Tiefen des Zusammenlebens in einem Mehrgenerationen-Haus in Europa.

Schreibwerkstatt-Teilnehmerin Marie Emonds aus Kreuzau liest ihre Geschichte vor. Bild: Robin Teller / Land NRW
Schreibwerkstatt-Teilnehmerin Marie Emonds aus Kreuzau liest ihre Geschichte vor. Bild: Robin Teller / Land NRW

Gebannt lauschten die rund 60 Gäste in der Staatskanzlei den Geschichten, die mutig waren, nachdenklich stimmten, zum Schmunzeln anregten, tragische Wendungen nahmen und sich mit wichtigen Themen wie Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Toleranz auseinandersetzten. „Eigene Ideen und Erfahrungen in ein Buch zu verwandeln. Das ist keine leichte Arbeit“, hatte sich eingangs schon NRW-Europa-Minister Nathanael Liminski beindruckt von der Kreativität der Eifeler Schülerinnen und Schüler gezeigt. Im Interview mit Michael Serrer, Leiter des Literaturbüros NRW, berichteten die Nachwuchsautoren anschließend über die Hindernisse und Tücken des Schreibens, über den Moment, ihr erstes eigenes Buch in den Händen zu halten und darüber, was sie durch diese Schreiberfahrung für ihre Zukunft mit auf den Weg genommen hatten. Spannend war im Anschluss daran auch der Gedankenaustausch mit Jennifer Baranek, die als ehemalige Schreibwerkstatt-Teilnehmerin und davon inspiriert, nach dem Abitur ein Freiwilligenjahr in Tschechien absolviert, dort selbst eine Schreibwerkstatt angeboten hatte und damit in allerbester Weise zu einer Multiplikatorin für Europa geworden war.

Der Büchertisch war rasch ausverkauft. Bild: Robin Teller / Land NRW
Der Büchertisch war rasch ausverkauft. Bild: Robin Teller / Land NRW

Den großen Schlussapplaus hatten sich die Schreibwerkstatt-Teilnehmerinnen und Teilnehmer ebenso verdient wie die sechs Preisträger des Eifeler Jugendliteraturpreises, die „als Verstärkung“ mitgereist waren und von Michael Serrer noch einmal besonders namentlich genannt wurden und vor allem auch die beiden jungen Musikerinnen Linda Peintinger und Andrada Fink (Musikschule Euskirchen), die sich im Vorfeld der Veranstaltung spontan dazu bereit erklärt hatten, das festliche Rahmenprogramm der Düsseldorfer Lesung zu gestalten. Als sich der Eifeler Reisebus gegen 18.30 Uhr dann wieder auf den Rückweg machte und die Akteure überglücklich in die Polster sanken, waren sich auch die mitgereisten Lehrkräfte einig: „Wir sind stolz auf unsere kreativen Schülerinnen und Schüler, die es geschafft haben, innerhalb von nur drei Tagen ein Buch voller abwechslungsreicher Geschichten zu schreiben und zu illustrieren. Es war für alle Beteiligten ein aufregender und unvergesslicher Tag!“ (eB)

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