James Bond-Darsteller Daniel Craig und Renngrößen wie Michael Schumacher und Stirling Moss sind vor Ort – Nach einer Unterbrechung am gestrigen Abend wird seit heute Morgen wieder gefahren – Frank Stippler aus Bad Münstereifel weiterhin gut im Rennen
Eifel/Nürburgring – Aufgrund schlechter Wetterbedingungen am Nürburgring musste das 41. ADAC-24-Stunden-Rennen am späten Sonntagabend vorrübergehend abgebrochen werden. Heftige Regenfälle und aufziehender Nebel machten eine Fortsetzung des Eifel-Rennens unmöglich. Aus Sicherheitsgründen entschied sich Rennleiter Walter Hornung deshalb um 22.46 Uhr, entlang der Rennstrecke die roten Flaggen als Signal eines Rennabbruchs setzen zu lassen. Es hatte zu diesem Zeitpunkt bereits einige wetterbedingte Unfälle gegeben.
Mehrere Stunden lang drehte sich auf der legendären Nordschleife kein Rad. Lediglich die Rennleitung inspizierte im 30-Minuten-Takt den Zustand der Strecke, die an einigen Abschnitten überflutet war. Die Streckenposten hatten alle Hände voll zu tun, die Kanäle und Wasserabläufe zu reinigen.
Gegen Morgen verbesserte sich die Wetterlage. Zumindest der Nebel hatte sich verzogen. Und so entschied sich die Rennleitung trotz der Regenschauer für einen Neustart, der um 8.19 Uhr erfolgte.
Auf der regennassen Piste gab es weiterhin zahlreiche Ausrutscher. Turbulente Szenen spielten sich auf der Nordschleife ab. Extrem waren die Regenfälle im Streckenabschnitt „Hohe Acht“. Auch Spitzenteams wurden von Unfällen nicht verschont. Kurz nach 9 Uhr zog rund um die Nürburg erneut Nebel auf, der die Rennbedingungen noch schwieriger machte und einen weiteren Rennabbruch befürchten ließ.
Titelverteidiger und Lokalmatador Frank Stippler aus Bad Münstereifel-Iversheim, der als Doppelstarter auf zwei Audi R8 LMS ultra am Rennen teilnimmt, war nach dem Restart noch immer gut im Rennen. Mit dem R8 (Startnummer 1) lag Stippler mit seinen Teamgefährten Mike Rockenfeller, Marcel Fässler und Markus Winkelhock um 9.30 Uhr nach 40 Runden auf dem dritten Rang. Im zweiten Phoenix-Audi (Startnummer 4) mit Michael Ammermüller und den Stuck-Brüdern Ferdinand und Johannes lag „Stippi“ zu diesem Zeitpunkt rundengleich auf Rang acht.
Die wetterbedingte Unterbrechung des 41. ADAC-24-Stunden-Rennens ist die fünfte in der Historie des Rennens. Das Wetter hatte im langjährigen Schnitt alle zehn Jahre dafür gesorgt, dass die rote Flagge aus Sicherheitsgründen gezeigt werden musste.
Das kürzeste Rennen gab es 1992, als nur 76 Runden auf der Nordschleife gefahren wurden, nachdem ein Gewittersturm am Nürburgring getobt hatte. Das Karussell war mit Wasser vollgelaufen, Bei Start/Ziel war der Blitz eingeschlagen und hatte die Tankanlagen außer Gefecht gesetzt.
Fahrern, Fans und Funktionären bleibt nun nach dem Dilemma in diesem Jahr wenigstens ein Trost, dass es in den nächsten neun Jahren (zumindest statistisch gesehen) keine Abbrüche mehr geben wird.
Seit 17 Uhr am Pfingstsonntag steht der Nürburgring mit seiner legendären Nordschleife im Zeichen des 24-Stunden-Rennens, das am Nachmittag mit viel Prominenz einen furiosen Auftakt erlebte. Der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher, sein Mercedes-Formel-1-Kollege Nico Rosberg und auch der aktuelle englische James Bond-Darsteller Daniel Craig waren zum Nürburgring gereist, um sich den vielen Motorsportfans zu zeigen. Über 200.000 Zuschauer sorgen noch bis zum Zielleinlauf am Pfingstmontag um 17 Uhr für ein volles Haus rund um die legendäre Nordschleife.
Der Vorjahressieger Frank Stippler aus Bad Münstereifel zeigte schon beim Top-40-Qualifying am Samstagnachmittag, dass er es mit der Titelverteidigung ernst meint. In einer Zeit von 8:17,212 Minuten war der Lokalmatador mit seinem Audi R8 LMS ultra von Phoenix Racing auf die Pole Position gefahren. Noch nie ist ein Rennfahrer auf der Nordschleife so schnell unterwegs gewesen. Das 24-Stunden-Rennen bestreitet Stippler mit Michael Ammermüller sowie Ferdinand und Johannes Stuck, den beiden Söhnen der Rennfahrerlegende „Striezel“ Stuck.
Stippler hatte beim Qualifying den ehemaligen Formel-1-Fahrer Pedro Lamy aus Portugal auf den zweiten Startplatz verwiesen, was für den Start zur 41. Auflage des Langstreckenklassikers am Pfingstsonntag ein spannendes Duell in der ersten Runde versprach.
Tatsächlich begann das Rennen mit einem Eifel-Krimi: Polesitter Frank Stippler führte eine Spitzengruppe mit drei Fahrzeugen an, die sich auf der 25,378 Kilometer langen Nordschleife des Nürburgrings einen atemberaubenden Fight lieferten. Das von Marcel Fässler pilotierte Schwester-Auto von Stippler sowie der vom zweiten Platz gestartete Pedro Lamy im Aston Martin Vantage GT3 lagen in der spannenden Startphase innerhalb weniger Sekunden.
Schon vor dem Start erlebten die Zuschauer am Nürburgring eine tolle Motorsport-Show. Michael Schumacher im Formel-1-Silberpfeil drehte eskortiert von seinen Mercedes-Kollegen Nico Rosberg, Bernd Schneider, Karl Wendlinger, Bernd Mayländer in verschiedenen AMG-Modellen eine Ehrenrunde über die Nordschleife.
RedBull steuerte eine spektakuläre Helikopter-Flugshow sowie Stunteinlagen von FMX-Artisten bei. In einem Fahrzeugkorso zum 100. Jubiläum von Aston Martin waren unter anderem James-Bond-Darsteller Daniel Craig und Formel-1-Legende Stirling Moss zu Gast. Daniel Craig war auch bei der Startaufstellung mit von der Partie, um dem Startfahrer Pedro Lamy im Aston Martin mit der Startnummer „007“ die Daumen zu drücken.
(Autor: Reiner Züll)