Kinderschutzbund Euskirchen zeigt in Kooperation mit „Eu-Fun“ eine Ausstellung mit Bildern von Carsten Müller – Erst die aussagekräftigen Bildzeilen schaffen den überraschenden Themenbezug
Euskirchen – Obwohl es in den Bildern von Carsten Müller um Kinderrechte geht, ist auf keinem der fast 60 Bilder ein Kind zu sehen, auch keine Erwachsenen oder Tiere. Die Bilder zeigen vielmehr Bauwerke, Straßen oder Gegenstände des täglichen Lebens. Sie werden ergänzt durch Bildzeilen, die für das Verhältnis der Bilder zum Thema von elementarer Bedeutung sind.
Hierzu erklärt der Fotograf Carsten Müller: „Ich zeige bewusst keine Kinder in Armut, im Krieg, nach Misshandlungen oder mit schlimmen Krankheiten. Durch die Bildsprache meiner Fotos, verbunden mit den aussagekräftigen Bildzeilen, mache ich auf ganz andere Weise als vermutet auf die Rechte von Kindern aufmerksam. Weil die Rechte von Kindern zu unserem Alltag dazugehören, zeige ich ganz bewusst alltägliche Dinge“.
Müller legt Wert darauf, dass alle Fotos analog hergestellt wurden und daher keine nachträgliche Bildbearbeitung am Computer durchgeführt wurde. Durch die Anwendung der „klassischen Fotografie“ will Carsten Müller erreichen, dass der Betrachter am Auslösemoment teilnimmt, er sich also so fühlt, als wäre er bei der Aufnahme unmittelbar dabei gewesen.
Erdmann Bierdel, Abteilungsleiter des Jugendamtes des Kreises Euskirchen begrüßte in Vertretung des terminlich kurzfristig verhinderten Hausherren, Landrat Günter Rosenke, die Gäste der Vernissage. Er betonte in seiner kurzen Ansprache die Bedeutung der Kinderrechte und wie sie die tägliche Arbeit des Jugendamtes beeinflussen. Neben vielen anderen Tätigkeiten zählen er und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Wahrung und Durchsetzung der Kinderrechte zu ihren wichtigsten Aufgaben.
Die stellvertretende Vorsitzende des Kinderschutzbund Euskirchen, Petra Kückelhaus, betonte in ihrem Grußwort, wie wichtig angesichts der zunehmenden Armut von Kindern, der verstärkten Anwendung von Gewalt gegen sie und die steigende Vernachlässigung in vielen Familien das Thema ‚Kinderrechte‘ sei.
„Staat und Gesellschaft, und damit wir alle, haben die Verpflichtung, die Rechte der Kinder zu wahren und zu stärken. Dazu gehören geordnete Lebensverhältnisse genauso wie eine ordentliche Schul- und Berufsausbildung, Chancengleichheit und die Förderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendliche“, so Petra Kückelhaus.
Carsten Müller, geboren 1981, ist Diplom-Sozialpädagoge und Sexualpädagoge. Er arbeitet mit benachteiligten Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Krefeld. Seine Bilder sind noch bis zum 18. September in der „Bürgermagistrale“ des Kreishauses am Jülicher Ring in Euskirchen zu sehen. (epa)