Experten der „ene“ informierten CFG-Schüler über regenerative Energien

Neben der Theorie stand auch eine Exkursion zum Bürgerwindpark Schleiden, dem Sun Park Herhahn und der Biogasanlage Vellerhof auf dem Programm

Großer Andrang herrschte an der Windenergieanlage Nr. 6 in Patersweiher. 130 Schülerinnen und Schüler des Clara-Fey-Gymnasiums ließen sich über Windenergie informieren. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Großer Andrang herrschte an der Windenergieanlage Nr. 6 in Patersweiher. 130 Schülerinnen und Schüler des Clara-Fey-Gymnasiums ließen sich über Windenergie informieren. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Schleiden – Regenerativen Energien gehört die Zukunft. Davon ist die „ene“-Unternehmensgruppe schon seit Jahren überzeugt. Aber um eine grüne Zukunft zu gestalten, braucht es gut ausgebildete Experten, die die Energiewende nicht nur wollen, sondern sie auch technisch umsetzen können. Da man die Fachkräfte von morgen aber schon heute in den Schulen findet, startete die „ene“ jetzt gemeinsam mit dem Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden eine neue Kooperation.

Markus Mertgens (v.l.), Erhard Poth, Kerstin Zimmermann, Matthias Mark und Florian Liel führten die CFG-Schüler in das Thema Regenerative Energien ein. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Markus Mertgens (v.l.), Erhard Poth, Kerstin Zimmermann, Matthias Mark und Florian Liel führten die CFG-Schüler in das Thema Regenerative Energien ein. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Dazu kam ein „ene“-Team bestehend aus fünf Mitarbeitern ins Pädagogische Zentrum der Schule, um gut 140 Schülerinnen und Schülern der EF (Jahrgangsstufe 10) für das Thema Grünstrom und für die Arbeit beim regionalen Energiedienstleister zu interessieren.
„ene“-Pressesprecherin Kerstin Zimmermann stellte das Unternehmen in Grundzügen vor. Die Schüler erfuhren unter anderem, dass das Versorgungsgebiet der „ene“ 880 Quadratkilometer umfasst und derzeit 150 Mitarbeiter dort arbeiten. Darunter sind auch zehn technische und sechs kaufmännische Auszubildende. Besonderes Augenmerk lege die „ene“ seit einigen Jahren auf den Ausbau regenerativer Erzeugungsanlagen. Über die zum Unternehmen gehörende Projekt-Betriebs- und Beteiligungsgesellschaft „Kever“ habe die „ene“ bereits drei Solarparks errichten lassen sowie den Bürgerwindpark Schleiden.

Den Schülern wurde auch die Biogasanlage in "Vellerhof" erklärt. Bild: Simon Pfeiffer
Den Schülern wurde auch die Biogasanlage in „Vellerhof“ erklärt. Bild: Simon Pfeiffer

„Wir wollen neben einer stabilen Energieversorgung die Eifelregion bis zum Jahre 2030 aus rein regenerativen Quellen versorgen“, berichtete Kerstin Zimmermann. Dazu müssen junge Leute in neuen Berufen ausgebildet werden.

Wie eine Ausbildung bei der „ene“ vonstattengeht, erklärte Personalleiter Erhard Poth. Er stellte die Berufszweige Elektroniker für Betriebstechnik und Industriekaufmann vor. In beiden Berufen sind selbstverständlich auch Frauen willkommen. „Elektroniker benötigen vor allem Rechenfertigkeit, logisches Denken, Feinmotorik, aber auch Schwindelfreiheit und eine gewisse körperliche Fitness“, so Poth. Denn zuweilen gehe es hoch hinaus, wenn etwa Arbeiten an einer Mittelspannungsleitung getätigt werden müssten.
Bei der Ausbildung zum Industriekaufmann zählten besonders Kommunikationsfähigkeit, Freundlichkeit, Organisationsgeschick und ein gepflegtes Äußeres.

Der landwirtschaftliche Verwalter, Dipl. Agrar-Ingenieur Stefan Pickhardt (rechts) verdeutlichte die Funktion des Biogas–Blockheizkraftwerks. Bild: Simon Pfeiffer
Der landwirtschaftliche Verwalter, Dipl. Agrar-Ingenieur Stefan Pickhardt (rechts) verdeutlichte die Funktion des Biogas–Blockheizkraftwerks. Bild: Simon Pfeiffer

Von der Notwendigkeit der Energiewende versuchten anschließend Florian Liel und Matthias Mark zu überzeugen. Beide gehören zum Team Energieerzeugung. Die konventionelle Energieerzeugung sei nicht ohne Raubbau an der Natur zu leisten, auch produziere Kohleverstromung klimaschädliches CO2, bei der Atomenergie sei darüber hinaus bis heute nicht klar, wo die radioaktiven Abfälle sicher und dauerhaft gelagert werden könnten, so Liel. Regenerative Energieanlagen hingegen könnten zurückgebaut und Natur und Landschaft wieder hergestellt werden. Auch seien konventionelle Energieträger nur begrenzt verfügbar, während Wind und Sonne unendlich seien.

„Die Eifel verfügt über zahlreiche Potenzialflächen für erneuerbare Energien“, sagte Matthias Mark. Die Investitionsbereitschaft der Bürger sei hoch, und es gebe eine große Nachfrage nach Grünstrom. Wenn man in der Eifel daher auf Erneuerbare setze, verringere man die Abwanderung von Arbeitskräften und behalte die Wertschöpfung in der Region.

Gespannt lauschte eine Schülergruppe den Ausführungen des Betriebsingenieurs Dirk Bergheim, der über den Bau des Bürgerwindparks Schleiden referierte. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Gespannt lauschte eine Schülergruppe den Ausführungen des Betriebsingenieurs Dirk Bergheim, der über den Bau des Bürgerwindparks Schleiden referierte. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Doch nur bei der Theorie blieb es nicht. Im Anschluss an die Vorträge schwärmten die Schülerinnen und Schüler mit drei Bussen aus, um sich regenerative Erzeugungsanlagen vor Ort anzusehen. Im Bürgerwindpark Schleiden wartete Betriebsingenieur Dirk Bergheim und „Kever“-Geschäftsführer Markus Mertgens auf die Schüler. Bergheim erklärte Bau und Funktion eines Windrades. Im Sun Park Herhahn trotzte der „ene“-Spezialist für Sonnenenergie, Alexander Böhmer, dem ungemütlichen Wetter, um den Schülern die Vorteile der Photovoltaik näherzubringen.

An der dritten Anlaufstelle, der Biogasanlage am „Clemes-Josef-Haus“, einer Einrichtung des Rheinischen Vereins für Katholische Arbeiterkolonien, besser bekannt unter dem Namen „Vellerhof“, war schließlich Bioenergie das Leitthema. Der landwirtschaftliche Verwalter, Dipl. Agrar-Ingenieur Stefan Pickhardt, zeigte den jungen Leuten das Alten- und Pflegheim mit 80 Plätzen, das mit zur Einrichtung gehört, sowie den Hof mit seinen mehr als 150 Kühen und 200 Hühnern. Sodann erklärte er ihnen die Funktion der Biogasanlage, bestehend aus Biogasmotor und Generator, die auch als Biogas–Blockheizkraftwerk bezeichnet werden.

Im Pädagogischen Zentrum des CFG stand zunächst ein wenig Theorie auf dem Stundenplan, bevor es mit Bussen zu drei regenerativen Energieerzeugungsanlagen der Eifel ging. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Im Pädagogischen Zentrum des CFG stand zunächst ein wenig Theorie auf dem Stundenplan, bevor es mit Bussen zu drei regenerativen Energieerzeugungsanlagen der Eifel ging. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Nach dem Prinzip der Kraftwärmekopplung werden in Vellerhof gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Denn Strom und Wärme können direkt im Gebäudekomplex genutzt werden, gibt es doch im Alten- und Pflegeheim einen erhöhten Energiebedarf. Ein weiterer Vorteil: die ohnehin anfallende Rindergülle wird ohne Transportwege vor Ort energetisch verwertet. Hinzu kommt nur noch Mais. Das entstehende Gas wird einem Biogasmotor zugeführt, der dann einen Generator antreibe. Die gewonnene Energie eines Tages reicht aus, um einen Haushalt für ein Jahr zu versorgen.

Viele der Schülerinnen und Schüler zeigten sich anschließend begeistert, dass in der Eifel bereits so viel in Sachen Erneuerbare Energien unternommen wird. In einer großen Diskussionsrunde konnten sie den „ene“-Mitarbeitern abschließend noch manche Frage stellen. Das CFG beabsichtigt, dass Expertenteam der „ene“ von nun an jedes Jahr einmal einzuladen.

Eifeler Presse Agentur/epa

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