Mit NRW-Umweltminister Johannes Remmel durch die Zülpicher Börde

Auf einer Bahnfahrt von Nemmenich bis nach Binsfeld stellten die Akteure der Lokalen Leader-Aktionsgruppe ihre Projektideen vor

Bei der Tour mit der Bördebahn durch die LEADER-Region wurde Minister Johannes Remmel (Mitte) von rund 50 haupt- und ehrenamtlichen Akteuren begleitet. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Bei der Tour mit der Bördebahn durch die LEADER-Region wurde Minister Johannes Remmel (Mitte) von rund 50 haupt- und ehrenamtlichen Akteuren begleitet. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Zülpicher Börde – Der nordrhein-westfälische Umweltminister Johannes Remmel informierte sich rund ein Jahr nach dem Förderzuschlag und der Arbeitsaufnahme der Lokalen Aktionsgruppe Zülpicher Börde über die ersten erfolgreichen Schritte bei der Umsetzung des LEADER-Wettbewerbskonzeptes. Der Vorsitzende der LEADER-Region, Albert Bergmann, begrüßte den Minister am Bahnhof in Zülpich-Nemmenich. Dort startete eine Fahrt mit der Bördebahn in Richtung Nörvenich-Binsfeld, die Geschäftsführer Alexander Sobotta und Regionalmanagerin Julia Braun gemeinsam mit den Initiatoren aktueller LEADER-Projekte vorbereitet hatten.

Mit rund 50 Akteuren aus dem dörflichen Ehrenamt und Vertretern von Vereinen, Unternehmen und der Verwaltung war der von der Rurtalbahn zur Verfügung gestellte Triebwagen gut gefüllt. An der Fahrt nahmen unter anderem auch die Bürgermeister Ulf Hürtgen (Stadt Zülpich), Anne Horst (Gemeinde Weilerswist), Joachim Kunth (Gemeinde Vettweiß) und Dr. Timo Czech (Gemeinde Nörvenich), die Beigeordnete der Stadt Erftstadt, Monika Hallstein, sowie der Euskirchener Landrat Günter Rosenke teil.

Begeistert zeigte sich Minister Johannes Remmel (Mitte) von der Vorstellung des „OffBeat“-Projektes durch Lisa Uschmann, Svea Jüssen und Achim Sondermann (v.l.n.r.). Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Begeistert zeigte sich Minister Johannes Remmel (Mitte) von der Vorstellung des „OffBeat“-Projektes durch Lisa Uschmann, Svea Jüssen und Achim Sondermann (v.l.n.r.). Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Unterwegs zeigten die Projektvertreter, dass die Region im wahrsten Sinne des Wortes „Fahrt aufgenommen“ hat und für die Förderphase bis 2023 hervorragend aufgestellt ist. Nachdem im Auftaktjahr 2016 zunächst die von Land und Europäischer Union geforderten Strukturen der LEADER-Region geschaffen worden waren, konnten bereits fünf Projekte mit einem Gesamtvolumen von rund 750.000 Euro durch die Lokale Aktionsgruppe beschlossen werden. Viele weitere aussichtsreiche Maßnahmen werden derzeit vorbereitet.

Den Auftakt der Projektvorstellung machte die Nemmenicher Ortsvorsteherin Luzia Schumacher. So entstehen in Nemmenich Tafeln zur Ortsinformation und das Dorf wird sich am regionsweiten Projekt „Dorf.Fit“ zur Unterstützung des ehrenamtlichen Engagements beteiligen. Christoph M. Hartmann vom Seepark Zülpich stellte das geplante „Rheinische Zentrum für Gartenkultur“ zur Vermittlung landschaftsgerechter Garten-, Vorgarten und Grünflächengestaltung vor. Auf die Bedeutung der Lebensqualität in der Region als Standortfaktor für die Fachkräftesicherung machte Christian Ludwig, Geschäftsführer von Smurfit Kappa Zülpich Papier, aufmerksam. Heike Schmitz vom Kreis Euskirchen betonte die durch LEADER gewachsene Kooperation der drei Landkreise im Bereich der Dorfentwicklung.

Musikcoach Achim Sondermann gab gemeinsam mit den jungen Sängerinnen Svea Jüssen und Lisa Uschmann einen Eindruck vom regionalen Musiktheaterprojekt „OffBeat“, mit dem speziell junge Menschen im ländlichen Umfeld angesprochen werden sollen. Die drei Biologischen Stationen in der LEADER-Region möchten unter dem Titel „Lebendige Börde“ Einwohnern und Gästen besondere Arten und Lebensräume näherbringen und damit auch zum nachhaltigen Tourismus beitragen, wie die Leiterin der Biologischen Station im Kreis Düren, Heidrun Düssel-Siebert, erläuterte. Oliver Hartlieb, Wehrleiter der freiwilligen Feuerwehr in Nörvenich, wies auf die Nachwuchssorgen der ehrenamtlichen Feuerwehren hin. Er zeigte gleichzeitig Lösungswege auf, die die Wehrleiter der Gemeinden gemeinsam als LEADER-Projekt erarbeitet haben. Einen Eindruck von den Bedingungen für die Landwirtschaft in der Zülpicher Börde vermittelte Ortslandwirt und Ortsvorsteher Paul Eugen Kügelgen aus Nörvenich-Rommelsheim.

Die Fahrt endete in Nörvenich-Binsfeld, wo sich Minister Remmel in seinem Schlusswort begeistert vom vielfältigen Engagement in der Zülpicher Börde zeigte. Er verabschiedete sich mit einem motivierenden „Weiter so!“ und dem Aufruf, die entstandene Zusammenarbeit weiter auszubauen.

Hintergrundinformation:

Die LEADER-Region Zülpicher Börde umfasst die Gemeinden Weilerswist, Vettweiß und Nörvenich, die Stadt Zülpich sowie das südliche Gebiet der Stadt Erftstadt. LEADER ist ein Förderschwerpunkt der Europäischen Union für den ländlichen Raum. LEADER steht dabei für „Liaison entre actions de développement de l´économie rurale“ = „Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“. 28 LEADER-Regionen in Nordrhein-Westfalen wurden im Wettbewerbsverfahren für die Förderphase 2016 – 2023 ausgewählt. Die Region Zülpicher Börde verfügt über ein Förderbudget von 2,3 Mio. Euro und wird mit dessen Hilfe Projekte in einem Umfang von rund 3,5 Mio. Euro umsetzen. Über die Verwendung der Mittel entscheidet eine so genannte Lokale Aktionsgruppe (LAG) aus öffentlichen und privaten Partnern. Alle Unternehmen, Einrichtungen und Bürger sind zur Mitarbeit im Verein LAG Zülpicher Börde e.V. eingeladen. Weitere Informationen zur LEADER-Region unter www.zuelpicherboerde.de.

 

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