Markus Böhm: „Kooperation mit Schulen hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert“ – ene-Experten helfen im Technik- und Physikunterricht – Ratifizierungsfeier wurde von Schülerinnen und Schülern moderiert
Kall – Im 20. Jahr seines Bestehens hat das Kooperationsnetz von Unternehmen der Region und Schulen, kurz KURS, jetzt im Kreis Euskirchen zwei für den Südkreis und seine Schul- und Ausbildungsstrukturen sehr bedeutende Partner zusammengeführt: Die Gesamtschule Eifel und die ene-Unternehmensgruppe. Die Ratifizierungsfeier fand im Haus der ene statt und wurde vom Schülersprecherteam der Jahrgangsstufe 9 der Gesamtschule Eifel moderiert.
ene-Geschäftsführer Markus Böhm erinnerte daran, dass man bereits einen Kooperationsvertrag mit der in diesem Jahr auslaufenden Realschule Blankenheim geschlossen hatte und von daher selbstverständlich auch die Gesamtschule als Nachfolgeeinrichtung der Realschule Blankenheim und den Hauptschulen Blankenheim und Nettersheim unterstützen werde. Böhm, der selber 1983 als Realschüler in Blankenheim die Schule verließ, betonte, dass bis heute zahlreiche Schüler der vorgenannten Schulen in Ausbildungsverhältnisse bei der ene eingetreten seien bzw. auch seit ihrer Ausbildung bei der „ene“ in einem Beschäftigungsverhältnis stehen.
„Insgesamt hat für uns die Kooperation mit Schulen einen sehr hohen Stellenwert im Unternehmen“, so Böhm, „denn gute und qualifizierte Mitarbeiter zu bekommen wird immer schwieriger, gerade im ländlichen Raum, wo die Konkurrenz sehr groß ist.“ Daher freue man sich, relativ früh den Kontakt zu Schulen aufnehmen zu können, um sich als Unternehmen präsentieren und gleichzeitig die Schulen mit Expertenwissen unterstützen zu können. Zurzeit werden bei der ene 14 Jugendliche ausgebildet.
Schulleiterin Eva Balduin: „Wir sind sehr glücklich über unseren starken Kooperationspartner. Auf dem Weg zur MINT-Schule freuen wir uns besonders darüber, dass wir einen Partner gewonnen haben, der uns im naturwissenschaftlichen Unterricht unterstützt.“ Ihr Stellvertreter Henning Scheider fügte hinzu: „Die ene ist uns vor allem deshalb willkommen, weil wir im nächsten Jahr unsere Oberstufe in Nettersheim aufbauen werden.“
KURS-Koordinatorin Vanessa Rauch, die mittlerweile 50 Lernpartnerschaften vom Basisbüro in Euskirchen aus betreut, lobte besonders die hohe Einsatzbereitschaft der ene, am KURS-Programm teilzunehmen. Walter Bornemann vom Personalmanagement habe nicht nur allen Kooperationspunkten bedingungslos zugestimmt, sondern auch eigene Aspekte hinzugefügt. Bornemann und Personalleiter Erhard Poth wollen zukünftig dafür sorgen, dass die ene auf Experten-Niveau die naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften sowie den Technik- und Physikunterricht unterstütze. Darüber hinaus werden nicht nur die technischen Anlagen des regionalen Energiedienstleisters erkundet, sondern die Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule können auch Praktika absolvieren und als junge Reporter für das Firmenmagazin „eifelstark“ aktiv werden.
Manfred Poth, Allgemeiner Vertreter des Landrats, nannte die Ausbildungsförderung die wichtigste Aufgabe der Unternehmen. „Besonders aufgrund des Stadt-Land-Gefälles müssen wir uns hier vor Ort noch mehr anstrengen als im urbanen Raum“, so Poth. Und an die Schüler gerichtet sagte er: „Bei der ene-Unternehmensgruppe habt ihr die Chance, ein breites Betätigungsfeld kennenzulernen.“ In den vergangenen Jahren habe sich die ene als regionaler Player in Sachen Erneuerbarer Energie entwickelt und damit einen großen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung beigesteuert. „Sagt euren Eltern, dass ihr nicht unbedingt nur studieren müsst, sondern auch die vielfältigen Möglichkeiten des dualen Berufsausbildungssystems ausnützen könnt.“
Gesamtschullehrer Hans-Gert Knutzen betonte, dass das Verhältnis zur ene schon seit jeher sehr gut gewesen sei. „Wir haben kürzlich mit unseren Schülern das Thema Erneuerbare Energien im Unterricht durchgenommen. Ein Anruf bei der ene öffnete uns schließlich alle Türen zu den Erzeugungsanlagen vor Ort, ob Windenergie, Solarenergie oder Biogasanlage.“ Dazu habe es noch kostenlos eine Nachbereitung und Infomaterial für die Schüler gegeben. „Diese Partnerschaft ist einfach Gold wert“, so Knutsen.
Was man bei der ene als Praktikant alles lernen kann, davon berichtete Matthias Krämer. Der Schüler der 9. Jahrgangstufe hatte drei Wochen lang den Arbeitsalltag des regionalen Energieversorgers verfolgt und konnte dessen Aufgaben bereits so gut erklären, dass Astrid Geschwind, Dezernentin der Bezirksregierung Köln, ihn als besten Werbebotschafter bezeichnete, den die ene-Unternehmensgruppe haben kann.
In einem von Schülern und Schülerinnen geleiteten Interview wurden Michael Arth als Vertreter der IHK, Astrid Geschwind von der Bezirksregierung Köln sowie Blankenheims Bürgermeister Rolf Hartmann und die Schulleitung mit Fragen gelöchert. Unter Leitung von Hans-Gert Knutzen am Flügel sangen die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 5 abschließend gemeinsam das Lied „Unsere Schule hat keine Segel“ – ein frischer Wind weht dort dennoch.
Eifeler Presse Agentur/epa