Planungen zu Wiederaufbau und Neubau des JSG abgeschlossen

Verwaltung reicht drei Förderanträge bis Ende des Monats bei der Bezirksregierung Köln ein – Arbeiten im Neubaubereich könnten ebenfalls noch dieses Jahr starten

Machten sich ein Bild vom Wiederaufbau: (v.l.) Georg Jöbkes, Schulleiter des Johannes-Sturmius-Gymnasiums, Marcel Wolter, Erster Beigeordneter, und Harald Dietrich vom technischen Gebäudemanagement der Stadt Schleiden. Bild: Kerstin Wielspütz/Stadt Schleiden
Machten sich ein Bild vom Wiederaufbau: (v.l.) Georg Jöbkes, Schulleiter des Johannes-Sturmius-Gymnasiums, Marcel Wolter, Erster Beigeordneter, und Harald Dietrich vom technischen Gebäudemanagement der Stadt Schleiden. Bild: Kerstin Wielspütz/Stadt Schleiden

Schleiden – Die Planungen zum Wiederaufbau und zum Neubau des Städtischen Johannes-Sturmius-Gymnasiums (JSG) Schleiden sind nach Auskunft der Stadt abgeschlossen, so dass es jetzt in die praktische Umsetzung geht. Der Wiederaufbau des Schulbereiches im Gebäudeteil A des JSG erfolge derzeit durch den Gebäudeversicherer der Stadt Schleiden. Dieser Bereich werde ausschließlich von den Schülerinnen und Schülern genutzt. Die Fertigstellung ist für Frühjahr/Sommer 2020 vorgesehen.

Dabei werden allerdings nicht nur die Klassenräume wiederhergestellt. Marcel Wolter, Erster Beigeordneter: „Es entstehen hochmoderne Klassenräume mit neuster Raumtechnik (LED-Beleuchtung, Akustik-Decken, usw.) und einer anspruchsvollen Klassenraum-Möblierung. Zudem werden alle Klassenräume mit modernster IT-Technik im Hinblick auf die heutigen und künftigen Anforderungen im Bereich der Digitalisierung ausgestattet.“ Weiterhin wolle man zwei neue offene Lernbereiche schaffen, in denen individualisiert und dezentral gearbeitet werden könne. Schulleiter Georg Jöbkes sagt dazu: „Damit erhält das JSG die bauliche Grundlage für die Entwicklung eines modernen Raumkonzeptes im Zuge der Weiterentwicklung der Digitalen Bildung im iPad-gestützten Unterricht.“

Die Modernisierungsmaßnahmen im Schulbereich, so teilt die Stadt weiter mit, seien nach den Richtlinien der Städtebauförderung nicht förderfähig, so dass hierzu kein Förderantrag gestellt werden könne. Wie hoch die Kostenbelastung für die Stadt Schleiden für diese Bereiche ausfallen werde, sei, so Wolter, noch nicht abschließend kalkuliert.

So stellen sich die Planer die Perspektive vom Driesch aus vor. Bild: Stadt Schleiden
So stellen sich die Planer die Perspektive vom Driesch aus vor. Bild: Stadt Schleiden

Für den Neubau der Aula/Bürgerhalle, der Stadtbibliothek und der multifunktionalen Räume sowie der Außen- und Freiflächen seien die Planungen ebenfalls abgeschlossen. Auf der Grundlage der bisherigen Ratsbeschlüsse habe der Haupt- und Finanzausschuss im Rahmen eines Dringlichkeitsbeschlusses den endgültigen Planungen durch die Architektenbüros Holdenried (Heimbach) und 3plus (Aachen) einstimmig zugestimmt und die Verwaltung beauftragt, drei Förderanträge bis Ende des Monats bei der Bezirksregierung Köln einzureichen:

Beim ersten Bauabschnitt, der die „Wiederherstellung/Neubau der Bürgerhalle/Aula und der Stadtbibliothek sowie barrierefreie Modernisierung des Haupteingangsbereiches einschließlich des Inventars (Mobiliar, Technik, etc.)“ umfasst, rechne man mit einem Kostenvolumen von ca. 6 Mio. Euro. Hierzu soll ein Antrag auf Förderung nach dem Förderprogramm „Investitionspakt – Soziale Integration im Quartier – Programmjahr 2019“ mit 90 Prozent Förderquote gestellt werden.

Mit 3,4 Millionen Euro schlägt der Bauabschnitt „Errichtung eines multifunktionalen Gebäudetraktes als Verlängerung zu Gebäudeteil B mit Freiraumklasse und Dachgarten einschließlich Inventar (Mobiliar, Technik, etc.)“ zu Buche. Hierzu soll ebenfalls ein Antrag auf Förderung nach dem Förderprogramm „Investitionspakt – Soziale Integration im Quartier – Programmjahr 2019“ mit 90 Prozent Förderquote gestellt werden.

Die „Barrierefreie Gestaltung der Außen- und Freifläche einschließlich der 100-Meter-Laufbahn“ beläuft sich auf ein Kostenvolumen von 1,4 Mio. Euro. Hierzu soll ein Antrag auf Förderung nach dem Förderprogram „Aktive Zentren – Städtebauförderung – Programmjahr 2019“ mit 60 Prozent Förderquote gestellt werden.

Gestaltung der Außen- und Freiraumflächen. Bild: Büro 3Plus Freiraumplaner
Gestaltung der Außen- und Freiraumflächen. Bild: Büro 3Plus Freiraumplaner

Zu den bisherigen Arbeiten sagt Marcel Wolter: „Alle verwertbaren Einrichtungsgegenstände wurden gesichert. Die im Gebäude befindlichen weiterhin nutzbaren Türen und Fenster wurden chemisch gereinigt. Aufgrund eines Entsorgungskonzeptes erfolgt die Verwertung oder die Entsorgung der Brandreste; so gehen Holzreste beispielsweise in die thermische Verwertung.“ Darüber hinaus müssten die Wand-, Decken- und Bodenbeläge allesamt zurückgebaut werden, da der durch den Brandschaden betroffene Gebäudeteil zu ca. 80 Prozent mit Löschwasser durchfeuchtet und kontaminiert worden sei. Nach Abschluss dieser Arbeiten werde eine mechanische Trocknung mit Kondensat-Trockner und Ventilatoren aufgebaut, um das Mauerwerk und die Betondecken zu trocknen. Da Teile des Mauerwerks aus Hohlkammerziegeln bestünden, werde hier die Trocknung ca. 6 bis 8 Wochen in Anspruch nehmen. Wolter zeigte sich mit dem Ablauf der Arbeiten insgesamt sehr zufrieden.

Während die Arbeiten zur Wiederherstellung des Schulbereiches bereits seit Wochen laufen, müsse für den Neubaubereich ein Bauantrag einschließlich der statischen Nachweise und ein Brandschutzkonzept für den gesamten Gebäudekomplex (Gebäudeteile A, B und C) bei der Bauaufsichtsbehörde des Kreises Euskirchen eingereicht werden. Wolter geht davon aus, dass dies innerhalb der nächsten drei Monate erfolge, so dass mit den Arbeiten noch in diesem Jahr begonnen werden könne. (epa)

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