Schirmfrau Bettina Böttinger forderte zu mehr Solidarität in der Gesellschaft auf – Lions-Präsident Georg Schmiedel lobte die große Unterstützungsleistung der Sponsoren

Mechernich-Satzvey – Wenn an einem Tag spielend 20.000 Euro für soziale Zwecke in der Region zusammenkommen, dann befindet man sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bei einem Golfturnier des Lions Club Euskirchen-Nordeifel. Bereits zum fünften Mal schwangen knapp 60 Golferinnen und Golfer unter der Schirmherrschaft der Fernsehmoderatorin Bettina Böttinger auf dem Gelände des Golfclubs Burg Zievel das Eisen, um bei schönstem Sonnenschein etwas Gutes für sich und andere zu tun.

„Wir genießen hier einen wunderbaren Tag. Aber viele Menschen brauchen Unterstützung und Solidarität. Und darum sind wir hier. Nicht nur für Spaß, sondern weil jeder von uns aufgerufen ist, in diesen Zeiten anderen zuzuarbeiten und sie zu unterstützen und vor allem freundlich zu sein“, sagte Bettina Böttinger, kurz bevor sie sich selbst auf das Feld begab, um an ihrem Handicap zu arbeiten.

Georg Schmiedel, Präsident des Lions Clubs Euskirchen-Nordeifel, bedankte sich bei Dr. Gregor Jahnke, dem Organisator der „Lions“, der mit seinem Team das Golfturnier erneut organisiert hatte. Schmiedel verriet auch, an wen die Zuwendungen in diesem Jahr gehen: Zum einen an die Wohnungslosenhilfe der Caritas Euskirchen, zum anderen an den Verein „Frauen helfen Frauen“. „Beide Institutionen machen einen hervorragenden Job für Menschen, die dringend Hilfe benötigen“, so Schmiedel. Auch in einer verhältnismäßig kleinen Stadt wie Euskirchen spitze sich das Problem der Wohnungslosigkeit immer weiter zu. Mittlerweile gebe es bei der Wohnungslosenhilfe der Caritas Euskirchen an die 130 Postfächer von Menschen, die keinen festen Wohnsitz mehr nachweisen könnten – Tendenz steigend.

Aber auch die Arbeit von „Frauen helfen Frauen“ könne man nicht hoch genug einschätzen. „Das Frauenschutzhaus in Euskirchen ist durchgehend überfüllt. Und die Frauen, die dort leben, finden im Nachhinein sehr schwer eine Wohnung“, so Georg Schmiedel. Da schließe sich der Kreis. Hilfe sei auch dort dringend nötig. Dass regionale Hilfe aber überhaupt alle zwei Jahre von einigen passionierten Golfspielern geleistet werden könne, sei nur möglich dank einer Handvoll Sponsoren, die die Veranstaltung und damit die Destinatäre unterstützten. Schmiedels Dank galt vor allem den „Platin-Sponsoren“, nämlich der Strabag und dem Autohaus Schorn.

„Als einer der führenden Baukonzerne Europas haben wir es uns auf die Fahne geschrieben, soziale Projekte zu unterstützen. Ich denke, dass wir da als großes Unternehmen unseren Beitrag leisten müssen. Und wir freuen uns schon seit vielen Jahren darüber, dass wir bei dieser Veranstaltung hier immer wieder Gutes tun dürfen“, berichtete Holger Weber, Technischer Bereichsleiter bei der Strabag Verkehrswegebau des Bereiches Bonn.

„Mir macht es jedes Jahr wieder große Freude, bei diesem Golfturnier dabei zu sein“, freute sich auch Tom Rick, Geschäftsführer des Autohauses Schorn. „Es ist immer wieder eine Herzensangelegenheit, vor allem, weil man weiß, dass die Spenden, die hier heute erspielt werden, regional unmittelbar dort landen, wo sie hingehören.“

Bettina Böttinger erinnerte daran, dass die Frauen, die in einem Frauenhaus seit den 1970er Jahren Schutz suchen, aus allen Schichten gleichermaßen kommen. „Das ist bedauerlicherweise ein Zeichen dafür, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der Frauenverachtung noch hoch im Kurs steht“, so Böttinger. Mit der Spende von 10.000 Euro an das Frauenschutzhaus setze man daher ein klares Zeichen gegen diese Verachtung. Aber auch die weiteren 10.000 Euro an die Wohnungslosenhilfe der Caritas seien gut investiert. Die Arbeit der Wohnungslosenhilfe sei bestimmt nicht immer schön, aber sie sei immer wichtig.

Die Spendenschecks wurden entgegengenommen von Maria Surges-Brilon, Vorstand Caritas und Leiterin der Sucht und Wohnungslosenhilfe, sowie Gina Raths und Bastian Schüttler. Für den Verein „Frauen helfen Frauen“ war aus dem Vorstand Gina Jacobs vor Ort.

Auch wenn der gute Zweck im Mittelpunkt des Geschehens stand, so wurden die Sieger des 18-Loch-Turniers dennoch entsprechend gefeiert: Sieger bei der Brutto-Wertung, also aufgrund der reinen Schlaganzahl, wurde Thomas Bouderath, der mit 31 Schlägen auf seinem „Heimat-18-Loch-Golfplatz“ seine bislang beste Runde hinlegte. In den drei nach Handicaps aufgeteilten Klassen kam Gaby Krosch in Klasse A mit den wenigsten Schlägen aus, in Klasse B Frank Glaeser und in Klasse C Wolfgang Schmitz. Für die Turnierorganisation bekam Jochen Knappertz viel Lob: Der Präsident des Golfclubs Burg Zievel hatte den Platz für das Turnier kostenlos zur Verfügung gestellt, und trotz des anhaltend trockenen Wetters war der Platz wieder perfekt präpariert.

Eifeler Presse Agentur/epa