Hilfsgruppe Eifel zieht Bilanz

Spendenbereitschaft der Eifeler Bevölkerung ist ungebrochen – Fünf Konzertereignisse

Die zehn, für die Abgabe der Speicheltests bereitgestellten Tische reichten am Vormittag nicht aus. Es mussten weitere Tische und Stühle herangeschafft werden. Foto: Reiner Züll
Bei der 14. Typisierungsaktion, die die Hilfsgruppe Eifel finanzierte, kamen 360 Menschen, um sich typisieren zu lassen. Foto: Reiner Züll

Kall/Hellenthal – Eine beeindruckende Bilanz über die vielfältige Arbeit der Kaller Hilfsgruppe Eifel im vergangenen Jahr zogen der Vorsitzende Willi Greuel und Schatzmeister Helmut Lanio beim ersten Arbeits-Stammtisch des neuen Jahres im Restaurant „Zagreb“ in Roggendorf. „Es war ein recht aktives und ebenso erfolgreiches Jahr, in dem wir vielen Menschen helfen konnten“, blickte Helmut Lanio zurück.

Ungebrochen sei auch die Spendenbereitschaft der Eifeler. „Darauf können wir stolz sein“, so Lanio. Die Unterstützung durch die Bevölkerung und von Firmen, Vereinen und Organisationen habe möglich gemacht, dass die Hilfsgruppe Projekte der Fördervereine der Uni-Kliniken Bonn, Köln und Aachen mit jeweils 50.000 Euro zweckgebundener Spenden habe unterstützen können.

In Köln würden die Mittel für die Betreuung von Eltern und Geschwistern von kleinen, in der Uni-Klinik betreuten Krebspatienten verwendet. In Bonn werde der Einsatz von Sozialtherapeuten unterstützt, während die Mittel im Aachener Klinikum für Sport- und Bewegungstherapien der krebskranken Kinder sowie für die Renovierung der Elternzimmer Verwendung fänden. Willi Greuel: „In allen drei Kliniken werden schwer kranke Kinder aus dem Kreis Euskirchen behandelt. Wir sehen es deshalb als besondere Aufgabe an, die Fördervereine dieser Kliniken zu unterstützen.“

Sehr erfolgreich, so Helmut Lanio, sei auch die Wassertherapie für Kinder mit Handikap, die die Hilfsgruppe seit fast 25 Jahren anbiete, und die seit einigen Jahren durch die Unterstützung der Stadt Mechernich und in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsdienst „Tribea“ im Schwimmbad der Satzveyer Schule stattfinde. Derzeit sei die Kapazität mit 24 Kindern ausgebucht. Man strebe an, bei der Stadt Mechernich eine Erweiterung der wöchentlichen Therapiezeiten zu erreichen, um die Warteliste etwas abbauen zu können.

Wie Willi Greuel berichtete, unterstütze die Hilfsgruppe auch Reittherapien für gesundheitlich eingeschränkte Kinder. Froh zeigte er sich über die Resonanz vieler junger Eifeler bei der Typisierungsaktion für den kleinen Leo aus dem Mechernicher Stadtgebiet wenige Tage vor Weihnachten. Inzwischen, so Greuel, sei ein passender Stammzellen-Spender gefunden worden, allerdings nicht aus der vorweihnachtlichen Aktion in Mechernich

Der Kampf gegen die Leukämie sei noch immer die Hauptaufgabe der Hilfsgruppe. „Auch wenn in Mechernich nur 360 Leute da waren, war die nunmehr 14. Aktion trotzdem ein Erfolg“, so Willi Greuel. Schließlich habe die Hilfsgruppe seit 1992 bei 13 vorausgegangenen Aktionen über 24.000 Menschen in die weltweite Spenderdatei gebracht. Davon hätten aktuell 366 Lebensretter Stammzellen für Leukämiepatienten auf der ganzen Welt gespendet. Willi Greuel: „Und wenn es nur ein einziger gewesen wäre, hätte sich unsere Arbeit gelohnt“.

In die Zukunft blickend berichtete Helmut Lanio von der Unterstützung eines Projektes „Selbstbestimmtes Wohnen“ für langjährige Schützlinge der Hilfsgruppe, die inzwischen erwachsen geworden sind. Eltern dieser Kinder hätten einen selbständigen, gemeinnützigen Verein gegründet, der jetzt in Kall mit Unterstützung der Hilfsgruppe ein Wohnprojekt für ihre gehandikapten Kinder startet.

Die Gemeinde Kall habe ein Grundstück kostengünstig zur Verfügung gestellt, und auch ein Investor sei gefunden, der ein Haus baue, in dem acht junge Erwachsenen betreut, aber dennoch selbstbestimmt wohnen werden. Noch in diesem Jahr solle mit dem Bau des Hauses begonnen werden.

Neben der großen Spendenbereitschaft der Menschen in der Region verfolge die Hilfsgruppe auch weiterhin eine kulturelle Schiene und eine konsequente Öffentlichkeitsarbeit. Willi Greuel: „Die Leute sollen wissen, was wir mit ihrem gespendeten Geld machen.“

Nachdem das Landespolizeiorchester im Januar ihr 13. Neujahrskonzert in Gemünd gegeben habe, stehe im Mai das Frühlingskonzert der NRW-Polizeimusiker auf dem Programm der Hilfsgruppe, am 28. Juni starte die 25. Oldienacht auf dem Papstar-Gelände in Kall, am 28. September finde im Rahmen der Kaller Gewerbeschau der Familientag mit großem Musikprogramm und Kinderunterhaltung statt. Krönender Abschluss seien am 17. und 18. Dezember zwei Weihnachtskonzerte der Bigband der Bundeswehr im Kulturkino Vogelsang. „Wir brauchen diese kulturellen Veranstaltungen zur Finanzierung unserer vielen Hilfsprojekte“, so Willi Greuel. (Reiner Züll/epa)

 

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