Zwei Original-Elemente der Berliner Mauer sollen an die deutsch-deutsche Geschichte erinnern und Austragungsort von Lesungen und Kunstaktionen werden – KSK Euskirchen gehört mit zu den Unterstützern der Anschaffung

Euskirchen – Der Naturgarten der Marienschule ist um eine Attraktion reicher: Der Schule gelang es mit der Hilfe zahlreicher Unterstützer, zwei originale Element der Berliner Mauer zu erwerben. Die beiden Betonelemente, die einst zur deutsch-deutschen Grenze gehörten, sollen nicht nur Anschauungsobjekte für den Geschichtsunterricht, sondern auch einen Ort für Lesungen, Kunstaktionen oder Musikanlässe bieten.
„So soll bei den Jugendlichen Bewusstsein geschaffen und Geschichte lebendig werden mit dem Ziel, dieses Symbol der Trennung und der Unmenschlichkeit zu verkehren in eine Mahnung, die Hand zu reichen und den friedvollen Austausch zu suchen“, so Schulleiter Michael Mombaur.
Für Meinungsvielfalt und demokratische Werte
Gerade jetzt scheine es von größter Bedeutung zu sein, für die demokratischen Werte zu werben und für das Zulassen von Meinungsvielfalt einzutreten, das Leben und Würdigen von freiheitlichen Tugenden anzuregen und junge Menschen für die Demokratie zu gewinnen. „Hier sind uns die Menschen, die die tödliche Mauer damals in der DDR friedlich überwanden, ein Vorbild – gemeinsam ist viel möglich“, so der Schulleiter in einem Schreiben auf der Homepage der Marienschule.
Der Naturgarten, der 2022 angelegt wurde, steht nicht nur heimischen Pflanzen und Tieren zur Verfügung, sondern auch den Menschen an der Schule. Er dient als Rückzugsort in einem trubeligen Ganztagsgymnasium, besitzt dabei gleich mehrere Funktionen und dient der Schulgemeinschaft zum einen als Hort der Resilienz und zum anderen auch als Erinnerungsort.
Naturgarten als Rückzugs- und Erinnerungsort
Im Garten findet sich unter anderem ein großes Banner von Esther Bejarano, Überlebende des KZ Auschwitz-Birkenau, die häufig zu Gast in der Marienschule war und ihre Botschaft von Frieden und Freiheit vermittelte. In unmittelbarer Nähe wurde mit Hilfe der Kreissparkasse Euskirchen auch eine Anne-Frank-Kastanie gepflanzt.
Finanziell unterstützt wurde die Marienschule bei der Anschaffung der Mauerstelen von mehreren großen Firmen aus der Region, der Stadt Euskirchen, der Bethe-Stiftung sowie der Kultur- und Sportstiftung der Kreissparkasse Euskirchen.
„Diese originalen Elemente aus der Berliner Mauer sind nicht nur ein Zugewinn für die Marienschule, sondern für den ganzen Kreis Euskirchen. Sie helfen, die verhängnisvolle deutsch-deutsche Geschichte in Erinnerung zu behalten und zeigen darüber hinaus symbolisch, wie sich das einst als trennend Gedachte zu einem Ort gemeinsamer kultureller Erfahrung verwandeln lässt, wenn man nur will“, so Karl-Heinz Daniel, Stiftungsvorstand der KSK Euskirchen.
Eifeler Presse Agentur/epa