Eifel Literatur Festival 2016: Das Programm

Zwölftes Eifel-Literatur-Festival 2016: Vorverkauf startete am 9. November – Hier finden Sie das detaillierte Programm

Eifel – Literaturbegeisterte in der Eifel können sich auf neue spannende Begegnungen mit namhaften Autoren und Autorinnen freuen: Das Eifel-Literatur-Festival geht in die zwölfte Runde. Ab kommenden April bietet es in zweiundzwanzig Lesungen eine Bandbreite von Klassikern der Gegenwartsliteratur über Bestsellerautoren der Genres Krimi, Humor, Sach- und Jugendbuch bis hin zu literarischen Neuentdeckungen.

Rund 250 hochkarätige Autoren, darunter die Literatur-Nobelpreisträger Günter Grass und Hertha Müller hat das Eifel-Literatur-Festival bereits in die ländliche Region zwischen Trier und Prüm gebracht. Es ist ein Publikumsmagnet, allein 2014, im zwanzigsten Jahr nach seiner Gründung, zog das rein ehrenamtlich organisierte Festival mit elf Veranstaltungen 10.000 Besucher an.

Schirmherrin Vera Reiß, die rheinland-pfälzische Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur nennt es „ein echtes Schwergewicht unter den deutschen Literaturfestivals“. Und das will auch seine zwölfte Auflage im kommenden Jahr untermauern.

Festivalleiter Dr. Josef Zierden hat ein großes Programm mit Angeboten für jede Lesevorliebe zusammengestellt. Vom 15. April bis 29. Oktober werden sich 20 Autoren und Autorinnen in 22 Lesungen mit Werken aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch präsentieren.

DAS PROGRAMM

Krimiautorin Nele Neuhaus kommt erstmals in die Eifel

Nele Neuhaus. Bild: Felix Brüggemann
Nele Neuhaus. Bild: Felix Brüggemann

Schreiben als Lebenstraum: Dem Schreiben blieb Nele Neuhaus treu von Kindheit an. Immer neu schrieb sie Geschichten, die lange niemand lesen wollte. Bis sie 2005 begann, ihre Bücher auf eigenes Risiko zu drucken. Und bis sie 2008 vom Berliner Ullstein-Verlag entdeckt wurde. Ob „Die Lebenden und die Toten“ oder „Wer Wind sät“: Spitzenplätze in den Bestsellerlisten und Millionenverkäufe sind seither keine Träume mehr. Mit einer Gesamtauflage von 5 Mio. Exemplaren ist Nele Neuhaus derzeit Deutschlands erfolgreichste Krimiautorin – mit ihren Taunuskrimis und ihrem Ermittlerduo Bodenstein und Kirchhoff. Die zahlreichen ZDF-Verfilmungen haben den Erfolg noch beflügelt.
Nele Neuhaus wird am 15. April, 20Uhr, in der Stadthalle Bitburg erwartet. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 20 Euro/AK: 23 Euro)

Anselm Grün: „Was der Seele gut tut“

Anselm Grün. Bild: ELF
Anselm Grün. Bild: ELF

Deutschlands erfolgreichster christlicher Autor ist der Besuchermagnet des Eifel-Literatur-Festivals und ein wahres Phänomen: Wo auch immer er beim Eifel-Literatur-Festival auftritt, füllt er die Säle und Hallen in Rekordtempo.
Sicher auch bei seinem neuen Thema „Was der Seele gut tut“. Was brauchen wir wirklich, um gut zu leben und glücklich zu werden? Unsere Seele sagt es uns: Wir brauchen Wurzeln und Flügel, Weite und Klarheit, gute Räume der Entfaltung und Orte der Stille, der Konzentration und Geborgenheit. Unsere Seele lebt von der Freundschaft, die uns inspiriert und von Beziehungen, in denen wir Halt finden. Und sie braucht Emotionen wie Freude, die sie aufblühen lassen. Wenn wir nach innen zu gehen, finden wir zu uns selber.
Pater Anselm Grün, dessen Eltern aus der Eifel stammen, und der mehr als 300 Bücher in einer Gesamtauflage von über 16 Millionen Exemplaren veröffentlicht hat, liest am Donnerstag, 21. April, 20 Uhr, in der Aula Realschule plus (ehemalige Hauptschule) in Prüm. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 18 Euro/AK: 21 Euro)

Bestsellerautorin Dora Heldt präsentiert ersten Kriminalroman

Dora Heldt. Bild: Franz Schepers
Dora Heldt. Bild: Franz Schepers

Herrliche Meeresstrände, Badefreuden, Möwen und blauer Himmel: Auf den Umschlagsbildern der unterhaltsamen Bestseller-Romane von Dora Heldt leuchten uns Bilder von Glück entgegen. Eine Lektüre wie ein Sommerurlaub an der Nordsee. Was meint: gute Unterhaltung, gute Laune, zwerchfellerschütternde Komik und ein Happy End noch nach den chaotischsten familiären Turbulenzen und Verwirrspielen. Inzwischen viele Millionen mal aufgelegt. Auch Dora Heldts jüngster Roman spielt an der Nordsee. Aber: er ist erstmals ein Krimi. Da wird Sylt von einer mysteriösen Einbruchsserien erschüttert. Überfallen werden nicht die millionenschweren Luxusvillen von Touristen, sondern die Häuser älterer, alleinstehender Frauen. Die Polizei in Westerland ist ratlos. Ein findiges Rentnerquartett nimmt die Ermittlungen auf unkonventionelle Weise auf…
Dora Heldt wird erwartet am Freitag, 29. April, 20 Uhr, im Forum Daun. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 18 Euro/AK: 21 Euro)

Felicitas Hoppe und die Lust nach Ferne und Abenteuer

Felicitas Hoppe. Bild: Tobias Bohm.
Felicitas Hoppe. Bild: Tobias Bohm.

Eine der herausragendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart und Büchner-Preisträgerin 2012 kommt erstmals in die Eifel. Reisen und Abenteuer, Aufbruch und Heimkehr sind die Leidenschaft von Felicitas Hoppe. Und der Stoff ihrer Erzählungen und Romane. Nicht nur, dass sie in einem Containerfrachtschiff mal eben die Erde umrundet, in vier Monaten. Sie erzählt auch davon, sensibel, phantasievoll. In vielen fantastischen Was-wäre-wenn-Leben. Etwa in der Traumbiographie „Hoppe“, in der sie uns um die Welt führt, nach Kanada, nach Amerika – und von dort wieder in die deutsche Provinz, nach Hameln. Ein virtuoses Sprachkunstwerk, Lesevergnügen pur. 2012 ausgezeichnet mit der bedeutendsten Literaturpreis Deutschlands: dem Georg-Büchner-Preis. „Eine glänzende Entscheidung!“ jubelte die Literaturkritik. Felicitas Hoppe liest am Dienstag, 3. Mai, 20 Uhr, im Haus Beda in Bitburg. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 18 Euro/AK: 21 Euro)

Horst Evers – der große Erzähler unter den deutschen Kabarettisten

Horst Evers. Bild: Kike/ www.kikephotography.com
Horst Evers. Bild: Kike/ www.kikephotography.com

Der „Geschichtenerzähler aus Absurdistan“ tritt erstmals mit Kabarettprogramm in der Eifel auf. Kleine Begebenheiten und Beobachtungen aus dem Alltag zu lustigen Geschichten zu verdichten, das ist die Spezialität des Berliner Kabarettisten und Geschichtenerzählers Horst Evers. Da wird die vertraute Welt zu einem quietsch-bunten Kaleidoskop des Lebens – mit überraschenden Wendungen und erstaunlichen Einsichten. Wieso gibt es bei vollelektronischen Waschmaschinen den Programmpunkt „Handwäsche“? Warum erfindet der Mensch keinen Mülleimer, der selbstständig in den Hof runtergeht und sich ausleert? Auf solche Fragen hat Horst Evers nicht immer eine Lösung parat. Aber er erzählt so lustig davon, dass man schon wieder froh ist, dass es die Probleme gibt. In seinem jüngsten Buch „Alles außer irdisch“ (2016) schaut Evers in die Zukunft, um sich von Außerirdischen die Erde erklären zu lassen. Mit gehörigem Abstand – 20 oder 30 Millionen Lichtjahre können da schon viel ausmachen. In Prüm präsentiert sich Horst Evers am Mittwoch, 11. Mai, 20 Uhr, in der Aula der ehemaligen Wandalbert-Hauptschule mit einem prallvollen Solo-Kabarettprogramm. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 25 Euro/AK: 28 Euro)

Bestsellerautor Jan Weiler unterwegs „im Reich der Pubertiere“

Jan Weiler. Bild: ELF
Jan Weiler. Bild: Tibor Bozy

Was immer Jan Weiler literarisch aufgreift: heitere Romane über seine italienische Sippe, Kolumnen, Reisetagebücher, Krimis oder amüsante Geschichten über Kinder in der Pubertät: alles gelingt ihm, alles wird ein Erfolg. Ein Millionenerfolg mitunter, wie die Romane über seinen Schwiegervater Antonio. Mit dem „Pubertier“ schrieb Weiler 2014 das perfekte Buch für die ganze Familie – und stürmte gleich nach Erscheinen wieder die Spiegel-Bestsellerliste und stand dort viele Wochen auf Platz 1. „Im Reich der Pubertiere“ (Januar 2016) erzählt als lang ersehnte Fortsetzung, wie der Wahnsinn in der Familie weitergeht. Inzwischen hat der Vater nicht nur mit einem weiblichen, sondern auch mit einem männlichen Exemplar der Gattung zu tun. Was ihn auch als Pubertier-Forscher vor neue Herausforderungen stellt…
Jan Weiler stellt die Spezies der „Pubertiere“ am Freitag, 13. Mai, 20 Uhr, in der Stadthalle Bitburg vor. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 22 Euro/AK: 25 Euro)

Leslie Malton und ihre berührenden Briefe an die behinderte Schwester

Leslie Malton. Bild: ELF
Leslie Malton. Bild: Joachim Gern

Leslie Malton ist eine deutsch-amerikanische Schauspielerin, bekannt vom Wiener Burgtheater oder von Filmen wie „Der große Bellheim“. Schauspielerin wurde sie nicht zuletzt wegen ihrer Schwester Marion und ihrer seltenen Krankheit. Dass ihre Schwester am Rett-Syndrom erkrankt ist, erfuhr sie erst 2012. Und setzt sich seither als „Botschafter“ für Betroffene und ihre Angehörige ein.
In dem berührenden Buch „Brief an meine Schwester“ (Oktober 2015) erzählt Leslie Malton die Geschichte ihrer Schwester und ihre eigene – die Geschichte einer selbstlosen Schwesternliebe, die sich über Krankheit und Kontinente hinwegsetzt. Leslie Malton wird erwartet am Freitag,
20. Mai, 20 Uhr, in der Aula Realschule plus in Prüm. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 20 Euro
AK: 23 Euro)

Giulia Enders – Mit ihr bekam der Darm Charme

Giulia Enders. Bild: Jill Enders
Giulia Enders. Bild: Jill Enders

Kein anderes Sachbuch ist im Erscheinungsjahr 2014 häufiger verkauft worden als der Überraschungserfolg „Darm mit Charme“ von Giulia Enders. Mehr als 1 Million Mal ging es über den Ladentisch – und auch im Jahr 2015 stand das Paperback-Sachbuch durchgehend auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste. Längst wurde das Buch in über 30 Länder verkauft, von Italien über Taiwan bis nach Kanada. Das Buch hat damit seinen Siegeszug rund um den Globus angetreten. Und in allen Ländern erreicht es Top Ten der Bestsellerlisten, meistens sogar Platz 1. Kein deutsches Sachbuch dürfte weltweit jemals so erfolgreich gewesen sein.
Kein Wunder: erklärt doch die 24jährige Medizinerin spannend und unterhaltsam, was wir mit dem „Darm“ für ein hochkomplexes und wunderbares Organ haben. Der Darm ist der Schlüssel zu Körper und Geist – und der wichtigste Berater unseres Gehirns. Giulia Enders liest aus ihrem Bestseller am Samstag, 21. Mai, 20 Uhr, in der Stadthalle in Bitburg. Einlas ist ab 19 Uhr. (VVK: 22 Euro/AK: 25 Euro)

Anne Weber – längst mehr als ein Geheimtipp

Anne Weber Bild: Hermance Triay
Anne Weber Bild: Hermance Triay

„Anne Webers Literatur ist ein Ereignis!“ rief der Literaturkritiker Stephan Lebert schon 2004 aus und Elke Heidenreich jubelte damals: „Das hat mich ganz bezaubert, dieses uneitle, kluge, schöne Buch“. Mehr als 10 Jahre nach diesem Kritikerlob für den Roman „Besuch bei Zerberus“ avancierte Anne Weber längst von der SWR-Bestenliste über zahlreiche Feuilletonbesprechungen bis hin zu Nominierungen für Literaturpreise „zum gefeierten Literaturstar“ (KLG). Erst recht mit ihrem jüngsten Roman „Ahnen. Ein Zeitreisetagebuch“ (2015). Da begibt sich Anne Weber auf eine sehr persönliche Entdeckungsreise „in die fremde und faszinierende Welt ihres Urgroßvaters Florens Christian Rang (1864-1924) und damit in die Abgründe und Höhenflüge einer ganzen Epoche“ (S. Fischer). „Ein großartiges literarisches Lehrstück“, „ein literarischer Glücksfall“ – renommierte Literaturkritiker zeigten sich einmal mehr fasziniert von der Schreibkunst Anne Webers. Anne Weber wird erwartet am Dienstag, 24. Mai, 20 Uhr, im Haus Beda in Bitburg. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 18 Euro/AK: 21 Euro)

Manfred Lütz und das ultimative Glücksbuch

Manfred Lütz. Bild: Amanda Berens
Manfred Lütz. Bild: Amanda Berens

Der Bestseller-Autor Manfred Lütz schreibt ein fulminantes Buch über die
Glückssucht und anderen ganz normalen Irrsinn. Er präsentiert die gesamte Geschichte
der Philosophie locker und allgemeinverständlich als eine kleine Geschichte des Glücks.
Vor allem weist er ganz ernsthaft Wege, wie man tatsächlich unvermeidlich glücklich werden kann. Eine steile These, von Lütz witzig, durchdacht und scharfsinnig belegt.
Am Ende wundert man sich, warum so viele glückshungrige Menschen so lange auf „Glücksschrott“ hereinfallen konnten. Glücklich werden die ELF-Besucher am Freitag, 2. Juni, 20 Uhr, in der Aula der ehemaligen Hauptschule in Prüm. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 22 Euro/AK: 25 Euro)

Ulla Hahn oder wie Lesen das Leben verändert

Ulla Hahn. Bild: ELF
Ulla Hahn. Bild: Julia Braun

Ihre Gedichtbände der 1980er Jahre wurden außergewöhnlich populär und erfolgreich. Liebeslyrik in klassisch-romantischer Tradition. Und mit dem autobiografischen Roman „Das verborgene Wort“ (2001) schrieb sie einen der größten Publikumserfolge der letzten Jahre. Angesiedelt im Rheinland. Die Geschichte der Hildegard Palm, Arbeiterkind vom Dorf, das in einfachsten Verhältnissen aufwächst. Eine Leseratte, die von der Zuflucht in der Welt der Worte, der Literatur träumt. Weitererzählt im Roman „Aufbruch“ (2009) und im Roman „Spiel der Zeit“ (2014). Ein Entwicklungsroman, ein Epochengemälde“ der Bundesrepublik der 1950er und 1960er. Ein Familienepos, angelehnt an das Leben der Autorin Ulla Hahn. Ulla Hahn liest am Freitag, 3. Juni, 20 Uhr, im Haus Beda in Bitburg. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 18 Euro/AK: 21 Euro)

Friedrich Christian Delius: Ein Chronist der deutschen Geschichte

Friedrich Christian Delius. Bild: ELF
Friedrich Christian Delius. Bild: Jürgen Bauer

„Dichter“ wollte Delius schon als Zehnjähriger werden – und er wurde es. Und einer der bedeutendsten lebenden Autoren Deutschlands dazu. Die literarische Krönung: Der Büchner-Preis 2011, der bedeutendste Literaturpreis in Deutschland.
Ausgezeichnet wurde ein Autor, der mit seinen Romanen deutsche Zeitgeschichte nachgezeichnet hat, vom Nationalsozialismus über die deutsche Wiedervereinigung bis zur Gegenwart. Rund 30 Bücher hat er bis heute geschrieben. Er ist ein wahrer „Klassiker“, einer der ganz Großen der deutschen Gegenwartsliteratur.
Delius kommt mit seinem neuesten Roman in die Eifel: „Die Liebesgeschichtenerzählerin“, den er am Freitag, 24. Juni, im Haus Beda in Bitburg präsentiert. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 18 Euro/AK: 21 Euro)

Max Moor: „Als Max noch Dietr war“

Max Moor. Bild: Thorsten Wulf
Max Moor. Bild: Thorsten Wulf

Urkomische Momente mit gekonnten schauspielerischen Einlagen, eine fesselnde Vortragsweise bei freiem Vortrag – mit Witz und Charme hat Max Moor im Handumdrehen die Herzen der Zuhörer auch in der Eifel erobert. Da kippten Besucher vor Lachen fast von den Stühlen. Nach den Geschichten aus dem brandenburgischen Landleben nun der neue „Moor“: eine heitere Abrechnung „eines Schweizer Buben“ mit seiner Heimat – jenseits von Bergen, Schokolade, Käse und Taschenmessern. Wo der Computer zum „Kompi“ wird und das Mittagessen zum „Löntsch“… Die Veranstaltung mit Max Moor findet statt am Freitag, 8. Juli, 20 Uhr, im Cusanus-Gymnasium in Wittlich. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 20 Euro/AK: 23 Euro)

Uwe Timm spiegelt erzählerisch deutsche Geschichte

Uwe Timm. Bild: ELF
Uwe Timm. Bild: Gunter Glücklich

Einer der bedeutendsten deutschen Erzähler kommt erstmals in die Eifel: „Schriftsteller, 68er, Rudi Rüssel“: Auf diese Formel brachte das Magazin „Focus“ Leben und Werk von Uwe Timm anlässlich seines 75. Geburtstags im März 2015. Und griff damit doch zu kurz. Denn kaum ein Werk eines deutschen Erzählers ist so vielschichtig und weitgespannt wie das von Uwe Timm. Vom wilhelminischen Kaiserreich bis zur Berliner Republik spannt sich der Bogen deutscher Zeitgeschichte, von der Timm erzählt. Hundert Jahre deutsche Geschichte, immer realistisch erzählt und immer auch unterhaltsam: denn „ich will ja nicht, dass sie einschlafen“. Seinen Durchbruch hatte Timm im Jugendbuchbereich mit „Rennschwein Rudi Rüssel“ – und im Erwachsenenbereich mit der Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“. Die wurde in 20 Sprachen übersetzt und 2008, wie so viele seiner Werke, verfilmt. Eine Liebesgeschichte unter den chaotischen Umständen des Kriegsendes in Hamburg. Ein zeitgeschichtliches Thema verknüpft mit einer berührenden Lebens- und Liebesgeschichte: Das ist typisch für Uwe Timm!
Mit ihm kommt einer der ganz großen Erzähler der deutschen Gegenwartsliteratur in die Eifel und zwar am Freitag, 9. September, 20 Uhr, in das Atrium des Cusanus-Gymnasiums in Wittlich. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 20 Euro/AK: 23 Euro)

Judith Hermann stellt ihren ersten Roman vor

 Judith Hermann. Bild: Foto: Andreas Labes
Judith Hermann. Bild: Foto: Andreas Labes

Kein Literaturdebüt ausgangs des 20. Jahrhunderts hat ein solches Aufsehen erregt wie das von Judith Hermann mit dem Erzählband „Sommerhaus, später“ (1998). Leser wie Kritiker waren begeistert. Das Buch avancierte zu einem der größten Erfolge der zeitgenössischen deutschen Literatur und wurde in 20 Sprachen übersetzt. Judith Hermann war über Nacht zu einem Literatur-Star geworden. Vom Erfolg ließ sich die Autorin aber nicht unter Druck setzen. Weitere erfolgreiche Erzählbände folgten in großen zeitlichen Abständen. Und 2014 dann Judith Hermanns erster Roman: „Aller Liebe Anfang“. Die Geschichte eines Familienglücks, das durch einen fremden Mann unverhofft erschüttert wird… Deutlich wird, wie brüchig ein „scheinbar sicheres, geregeltes Leben“ sein kann (KLL online). Auch dieser Roman ist geprägt von einem „poetischen Erzählstil (…), für den Judith Hermann seit ihrem Debütband gerühmt wurde“. (KLL online).
Judith Hermann liest am Freitag, 23. September, 20 Uhr, im Haus Beda in Bitburg. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 18 Euro/AK: 21 Euro)

Anselm Grün: „Versäume nicht dein Leben“

Anselm Grün. Bild: ELF
Anselm Grün. Bild: ELF

Pater Anselm Grün, ist ein Phänomen: Wo auch immer er beim Eifel-Literatur-Festival auftritt, füllt er die Säle und Hallen in Rekordtempo. In seinem Buch und in seinem Vortrag „Versäume nicht dein Leben!“ zeigt uns Anselm Grün, dass nicht Bedenken und Ängste in unserem Leben überwiegen sollen, sondern die Unverzagtheit, etwas anzupacken und zu wagen. Er macht Mut, sich die eigenen Grenzen nicht zu eng zu stecken und innerlich lebendig zu bleiben. Denn sonst wird man nie erfahren, wozu man fähig ist. Pater Anselm Grün liest am Donnerstag, 6. Oktober, 20 Uhr, in der Stadthalle in Bitburg. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 18 Euro/AK: 21 Euro)

Jörg Maurer und seine urkomischen und spannenden Alpenkrimis

 Jörg Maurer, Bild: Gaby Gerster
Jörg Maurer, Bild: Gaby Gerster

Alpenkrimis gibt es viele. Aber nur die Alpenkrimis von Bestseller-Autor Jörg Maurer begeistern Hunderttausende von Lesern und Literaturkritiker gleichermaßen. „Große deutsche Unterhaltungsliteratur: endlich!“ jubelte Denis Scheck (SWR). Und der „Kölner Stadt-Anzeiger“ urteilt: „O wie schön sind Alpenkrimis – wenn sie von Jörg Maurer sind.“ Ob Geiselnahme oder Mord, ob grausiger Fund im Häcksler oder hoch auf der Alm: Kultur-Ermittler Kommissar Hubertus Jennerwein klärt noch die abgründigsten Fälle auf. Und beschert Lesespass für alle: urkomisch, spannend, unterhaltsam. Erst recht versprechen die Live-Abende mit Jörg Maurer Hochgenuss: mit Krimi-Kabarett vom Feinsten! Erleben kann man Maurer am Freitag, 14. Oktober, 20 Uhr, im Forum Daun. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 20 Euro/AK: 23 Euro)

Fernsehmoderatorin Bettina Tietjen spricht über Demenzerkrankung ihres Vaters

Bettina Tietjen. Bild: ELF
Bettina Tietjen. Bild: Oliver Reetz

„Unter Tränen gelacht. Mein Vater, die Demenz und ich“: Es ist ein sehr persönliches Buch, das die bekannte NDR-Fernsehmoderatorin über die Demenzerkrankung ihres Vaters geschrieben hat. Es will nicht beschönigen und nicht verharmlosen. Aber immer auch deutlich machen: Diese Krankheit kann auch eine Bereicherung sein. Sie kann eine neue Nähe zwischen Vater und Tochter stiften. Und sie kann sogar gelegentlich zum Schmunzeln bringen. Tietjens Fazit: „Demenz gehört zum Leben wie die Geburt und der Tod. Es kann jedem von uns passieren, dass wir eines Tages in einen anderen Bewusstseinszustand hinübergleiten. Machen wir das Beste daraus“. Bettina Tietjen stellt ihr Buch am Freitag, 21. Oktober, 20 Uhr, im Karolingersaal in Prüm vor. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: 20 Euro/AK: 23 Euro)

Sebastian Fitzek verkaufte bereits 20 Millionen Bücher

Sebastian Fitzek. Bild: ELF
Sebastian Fitzek. Bild: FinePic München

20 Millionen verkaufter Bücher weltweit, davon rund 8 Millionen in Deutschland: Sebastian Fitzek ist Deutschlands erfolgreichster Autor von Psychothrillern. Seine Bücher werden in 24 Sprachen übersetzt und sind Vorlage für internationale Krimiverfilmungen und Theaterinszenierungen. Da verschwinden Menschen spurlos auf Kreuzfahrtschiffen. („Passagier 23“). Da gefährdet eine Verschwörung das Leben aller Menschen auf dem Planeten („Noah“). Oder beim Schlafwandeln verwandeln sich Idyllen zu Albträumen. („Der Nachtwandler“) Fitzek-Thriller: das sind packende Stories, atemberaubend spannend, schockierend zuweilen, mit atemberaubenden Wendungen. Immer ganz oben auf den Bestsellerlisten. Für das Festivalfinale hat sich Sebastian Fitzek natürlich auch was Besonderes einfallen lassen… Sicher ist: Es wird „Hochspannung pur“! Fitzek liest am Samstag, 29. Oktober, 20 Uhr, in der Stadthalle in Bitburg. Einlass ist ab 19 Uhr. (VVK: PK 1: ca. 31,- Euro – PK 2: ca. 27,.- Euro)

SONDERLESUNGEN AN SCHULEN

Kirsten Boie kommt nach Gerolstein

Das farbige Adoptivkind Paule, der kleine „Ritter Trenk“ mit seinem Ferkelchen, die junge Nella-Propella und ihre alleinerziehende Studentenmutter, die Kinder aus dem Möwenweg, das Meerschweinchen „King Kong“, „Nix“, der Seejungmann mit den grünen Haaren: Die Buchklassiker von Kirsten Boie haben der deutschen Literatur beliebte Kinderbuchfiguren beschert. Rund 100 Bücher hat sie in 30 Jahren veröffentlicht und gilt längst schon als eine der berühmtesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen Deutschlands. Neben Kinder- und Jugendbüchern schreibt Kirsten Boie Drehbücher für die ZDF-Kinderserie „Siebenstein“. Ihr Gesamtwerk wendet sich an alle Altersgruppen „und besticht durch literarische Qualität und beispiellose thematische und stilistische Vielseitigkeit“. Ebenso durch Komik und Sprachwitz. Ihr Werk spiegelt den rapiden Wandel kindlicher Lebenswelten. Immer steht sie auf der Seite der Kinder, die den Erwachsenen oftmals einen Spiegel vorhalten. Kirsten Boie liest am Freitag, 3. Juni, 10.30 Uhr, in de Aula des St. Matthias-Gymnasiums in Gerolstein. Einlass ist ab 10.10 Uhr. (VVK: 3 Euro/AK: 10 Euro). Die Veranstaltung ist offen für Schüler anderer Schulen sowie für Erwachsene, die Kirsten Boie einmal live erleben möchten.

Paul Maar und das fliegende Kamel

Paul Maar und Combo. Bild: Thomas Spindler CAB Artis
Paul Maar und Combo. Bild: Thomas Spindler CAB Artis

Der Vater des „Sams“ kommt in die Eifel. Nach welchem lebenden Kinder- und Jugendbuchautor sind schon fast 20 Schulen deutschlandweit benannt, von Köln bis Oldenburg? Nach Paul Maar, der sich mit starken Bildphantasien und großer Erzähllust, mit sprachlichem Witz und mit fantastischen Figuren ein Millionen-Lesepublikum erschrieben hat. Allein seine Bücher um das freche Fabelwesen „Sams“, seit 2011 mehrfach verfilmt, begeisterten eine millionenfache Leserschaft. Eine Figur, die Wünsche erfüllen und den Alltag durcheinander bringen kann.
In die Eifel kommt Paul Maar mit einem besonderen Projekt: „Das Kamel fliegt“ – Geschichten um den türkischen Eulenspiegel Nasreddin Hodscha. Er ist der berühmteste weise Narr und Geschichtenerzähler der islamischen Welt, überliefert seit dem 14. Jahrhundert. Maar erzählt einige dieser alten Geschichten auf seine besondere Weise nach. Und er stellt dem überlieferten einen modernen Nasreddin gegenüber, mit Schelmengeschichten aus dem Hier und Jetzt. Begleitet wird er von der virtuosen „Capella Antiqua Bambergensis“, die auf originalen Musikinstrumenten des Mittelalters die Zeit zum Klingen bringt, in der Nasreddin Hodscha gelebt haben soll. Paul Maar liest am Mittwoch, 7. September, 15 Uhr, in der Aula des St. Matthias-Gymnasiums in Gerolstein. Einlass ist ab 10.10 Uhr. (VVK: 3 Euro). Die Veranstaltung ist offen für Schüler anderer Schulen sowie für Erwachsene, die Paul Maar einmal live erleben möchten.

Uwe Timm nimmt sich Zeit für Schülerinnen und Schüler

Als „Glücksfall für den Deutschunterricht“ gilt der renommierte Schriftsteller Uwe Timm. Behandeln seine erfolgreichen Werke doch eine Vielzahl an Themen und bieten sie doch formal eine breite Literaturpalette. Der Roman „Rot“, der Roman „Halbschatten“, die Legende „Der Mann auf dem Hochrad“ oder die Novelle „Die Entdeckung der Currywurst“ haben als bedeutsame Werke der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur längst schon Eingang in den aktuellen Deutschunterricht gefunden. Da geht es um die Hoffnungen und Irrtümer der „68er“, um das ganze 20. Jahrhundert mit seinen Umbrüchen 1933, 1945 und 1989 oder um die letzten Kriegstage des Zweiten Weltkriegs. Der Besuch von Uwe Timm am SMG Gerolstein kann Anlass für viele Schülerinnen und Schüler sein, sich mit dem Werk des herausragenden Autors zu beschäftigen und ihm einmal persönlich in der Eifel zu begegnen – live. Uwe Timm liest am Freitag, 9. September, 10.30 Uhr, in der Aula des St. Matthias-Gymnasiums in Gerolstein. Einlass ist ab 10.10 Uhr. (VVK: 3 Euro). Die Veranstaltung ist offen für Schüler anderer Schulen sowie für Erwachsene, die Uwe Timm live erleben möchten.

www.eifel-literatur-festival.de

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