Nachwuchs gewährte Einblicke in die Aufgaben der ene-Unternehmensgruppe

Knapp 50 Interessierte ließen sich von den „ene“-Azubis diverse Arbeitsfelder des regionalen Energiedienstleisters erklären – Weibliche Auszubildende für Betriebstechnik räumten mit dem Vorurteil auf, Elektronik sei nur etwas für Männer

Kathrin Gaedke stellte die ene-Unternehmensgruppe in Zahlen und Fakten vor. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Kathrin Gaedke stellte die ene-Unternehmensgruppe in Zahlen und Fakten vor. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Kall – Beim Eltern-Azubitag steht bei der ene-Unternehmensgruppe quasi alles Kopf: Dann erklären nämlich einmal nicht die Profis, was das Unternehmen auszeichnet, sondern die Azubis übernehmen diesen Part. Geschäftsführer Markus Böhm kann sich folglich zurücklehnen und überprüfen, ob er seinen Betrieb in den Vorträgen des Nachwuchses wiedererkennt. Am vergangenen Freitag zumindest zeigte er sich sehr zufrieden. „Unser Nachwuchs hat das sehr gut gemacht“, lobte er die Auszubildenden. Die hatten ihre Vorträge zusammen mit ihren Ausbildern so gut vorbereitet, dass einige der Eltern baff waren, was bei der „ene“ neben der Energieversorgung so alles geleistet wird.

Kathrin Gaedke aus dem zweiten Ausbildungslehrjahr vermittelte den knapp 50 Interessierten zunächst einmal einen Überblick über die ene-Unternehmensgruppe. Dabei legte sie ein besonderes Augenmerk auf die 3100 regenerativen Energieerzeugungsanlagen, die sich mittlerweile im Versorgungsgebiet der „ene“ befinden, und mit denen man schon heute rein rechnerisch 17.430 Haushalte mit grüner Energie versorgen kann. Zu den Aufgaben des Energieversorgers gehöre es darüber hinaus, über 1682 Kilometer Erdkabel und 533 Kilometer Freileitung zu wachen und diese instandzuhalten.

ene-Geschäftsführer Markus Böhm war zufrieden mit der Darstellung seines Unternehmens durch die Auszubildenden. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
ene-Geschäftsführer Markus Böhm war zufrieden mit der Darstellung seines Unternehmens durch die Auszubildenden. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Die Azubis können bei der „ene“ zwischen einer kaufmännischen und einer technischen Ausbildung wählen. Isabel Mainz, die bei der „ene“ zurzeit eine Ausbildung zur Elektronikerin für Betriebstechnik absolviert, ist zugleich die erste Frau beim regionalen Energiedienstleister, die ein Duales Studium im technischen Bereich auf sich genommen hat. Bei der „ene“ lernt sie genau wie ihre männlichen Azubikollegen, wie man beispielsweise Hausanschlüsse erstellt, Zähler einbaut, Straßenbeleuchtung ans Netz bringt, defekte Kabel ortet oder auch Windenergie- und Solaranlagen in Betrieb nimmt. „Die Ausbildung hier ermöglicht auch eine Weiterbildung zum Industriemeister oder zum staatlich geprüften Techniker. Auch kann man Bachelor- und Masterstudiengänge anschließen“, so Isabel Mainz.

Isabel Mainz (links) und Lena Vogt gewährten Einblicke in den technischen und den kaufmännischen Ausbildungszweig bei der „ene“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Isabel Mainz (links) und Lena Vogt gewährten Einblicke in den technischen und den kaufmännischen Ausbildungszweig bei der „ene“. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Über die dreijährige Ausbildung zum Industriekaufmann/–kauffrau berichtete im Anschluss Lena Voigt. Die Azubis kommen dabei mit so unterschiedlichen Bereichen wie beispielsweise Geschäftsbuchhaltung, Vertrieb, Abrechnung, Personalmanagement, Kundenservice, Controlling, Logistik oder Marketing in Berührung. Im Anschluss an die Ausbildung sind ebenfalls zahlreiche Weiterbildungen möglich, wie unter anderem die Ausbildung zum Fachwirt, staatlich geprüften Betriebswirt, Bilanzbuchhalter oder Controller. Aufbaustudiengänge sind ebenfalls eine Option. „In unserem Bereich geht es darüber hinaus aber auch sehr stark darum, dass wir unsere sozialen Kompetenzen stärken“, so Lena Voigt.  Aus diesem Grund würden die Azubis unter anderem auch Flüchtlingen in der Gemeinde Kall bei der Integration helfen.

Eine Ahnung von den komplexen Aufgaben der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit vermittelte Annika Kesting. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Eine Ahnung von den komplexen Aufgaben der Marketing- und Öffentlichkeitsarbeit vermittelte Annika Kesting. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Seit 2000, so erfuhren die Anwesenden, wurden bei der „ene“ 75 junge Leute ausgebildet, 60 davon haben ihre Ausbildung bereits erfolgreich abgeschlossen, 15 sind zurzeit noch auf dem Weg. 56 Azubis wurden anschließend übernommen, was deutlich macht, dass die ene-Unternehmensgruppe einer der wichtigen regionalen Ausbildungsbetriebe ist. „Wir freuen uns immer wieder, wenn wir jungen Leuten aus dem Kreis Euskirchen einen Ausbildungsplatz ermöglichen können und wenn diese anschließend auch mit ihren Familien in der Region wohnen bleiben“, so ene-Geschäftsführer Markus Böhm. Auf diese Weise trage man im Unternehmen mit zum Erhalt der sozialen Systeme vor Ort bei.

Isabel Mainz, hier in der Netzwarte, ist die erste Frau in der ene-Unternehmensgruppe, die neben ihrer Ausbildung noch ein Duales Studium absolviert. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Isabel Mainz, hier in der Netzwarte, ist die erste Frau in der ene-Unternehmensgruppe, die neben ihrer Ausbildung noch ein Duales Studium absolviert. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Anschließend hatten die Besucher Gelegenheit, sich in kleinen Gruppen  über einige Aktivitäten in der ene-Unternehmensgruppe informieren zu lassen. Azubi Annika Kesting präsentierte die Marketingabteilung, die von Kerstin Hoffmann und Sandra Ehlen geleitet wird. Hauptthema war der jüngste Markenrelaunch des Unternehmens, das fortan sämtliche seiner Aktivitäten unter die Dachmarke „ene“ stellt. Kesting berichtete über den langen Weg, der dazu nötig war.

Isabel Mainz übernahm es, die Netzwarte der „ene“ vorzustellen. Dort laufen sämtliche Aktivitäten im Netz des Energieversorgers zusammen. Jederzeit können die exakten Einspeiseleistungen der regenerativen Energieerzeugungsanlagen abgefragt oder die Abgabe ins vorgelagerte Netz eingesehen werden. Mainz erklärte vor allem, welche lebenswichtigen Aufgaben der Netzwarte zukommen. Denn wenn die Techniker draußen im Netz einen Defekt reparieren müssen, dann läuft die komplette Kommunikation über die Netzwarte, wobei zahlreiche Sicherheitsregeln zu beachten sind.

Aufbau und Funktion einer E-Ladesäule erklärte Justin Röttgen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Aufbau und Funktion einer E-Ladesäule erklärte Justin Röttgen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Die Besucher waren überrascht, welche komplexen Kenntnisse im Netzbetrieb Isabel Mainz sich bereits in kurzer Zeit erworben hatte und wie sie diese darzustellen wusste. „Unsere beiden weiblichen Auszubildenden für Betriebselektronik legen die Messlatte auch für ihre männlichen Kollegen sehr hoch“, berichtete Markus Böhm und trat damit dem Vorurteil entgegen, eine technische Ausbildung sei nur etwas für Männer.

Mit Eileen Schmitz bröselte das Vorurteil schließlich noch weiter. Die junge Dame zeigte, wie man mit dem Messwagen eine defekte unterirdische Leitung oder eine Muffe findet. Dazu brachte sie das hochsensible Richtmikrophon in Stellung. Sodann wurde auf ein defektes Kabel eine Spannung von 16.000 Volt gegeben. An der defekten Stelle entstand daraufhin ein kleiner Blitz samt kräftigem Knall. Im Alltag wäre jetzt das Richtmikrophon zum Einsatz gekommen, um die Stelle zu orten, wo das Erdreich aufgebaggert werden muss.

Wie man mit dem Richtmikrophon defekte Kabel im Untergrund findet, demonstrierte Eileen Schmitz. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Wie man mit dem Richtmikrophon defekte Kabel im Untergrund findet, demonstrierte Eileen Schmitz. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

In die Geheimnisse der E-Ladesäulen führte abschließend Justin Röttgen ein. Der Auszubildende konnte detailliert erklären, wie eine solche Tankstelle für E-Mobile funktioniert, von denen die „ene“ bereits fünf Stück im Versorgungsgebiet installiert hat, um die E-Mobilität gerade auch in strukturschwachen Regionen weiter voranzutreiben. Die Ladesäule, die Röttgen für die Gäste „auseinandergenommen“ hatte, soll schon bald am Kreishaus in Euskirchen als Ladesäule Nr. 6 installiert werden.

Im Anschluss nutzten die Besucher die Gelegenheit, sich mit den zahlreich erschienen Fachleuten der „ene“ bei einem kleinen Imbiss weiter angeregt über Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten bei der „ene“ zu informieren. Am 1. August, so verriet Geschäftsführer Böhm, werden vier neue Auszubildende bei der „ene“ beginnen. Auch die vier Neueinsteiger waren natürlich mit ihren Eltern vor Ort.

Eifeler Presse Agentur/epa

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