2. Aktionstag der Wirtschaft startete im Kaller „Spatzennest“

Landrat Günter Rosenke gab den Startschuss – 29 Unternehmen involviert – Ziel des Aktionstags ist es, das Netz der Kontakte zwischen Unternehmen und gemeinnützigen Einrichtungen dichter zu knüpfen

Für den 2. Aktionstag der Wirtschaft fiel der Startschuss in der Kita „Spatzennest“ in Kall. In der Mitte die neue Sandwerkstatt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Für den 2. Aktionstag der Wirtschaft fiel der Startschuss in der Kita „Spatzennest“ in Kall. In der Mitte die neue Sandwerkstatt. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Kall – Die Bilanz kann sich wieder einmal sehen lassen: 29 Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen machten sich beim 2. Aktionstag der Wirtschaft in 25 Projekten stark und unterstützten damit 16 soziale Einrichtungen. Bei der Pressevorstellung des Projekts um 10 Uhr in der Früh in der Kaller Kindertagesstätte „Spatzennest“ ging es bereits kräftig rund. Ein Hebekran, der soeben eine „Sandwerkstatt“ in den Garten gehoben hatte, stand noch in der Einfahrt und überall wurde gebuddelt, was das Zeug hielt.

Landrat Günter Rosenke, der den Aktionstag eröffnete, sprach von einer Erfolgsgeschichte und einem ebenso einfachen wie genialen Konzept: Unternehmen aus der Region stellen für einen Tag mindestens einen Mitarbeiter frei, um konkrete Projekte für und mit einer gemeinnützigen sozialen, kulturellen oder sportlichen Einrichtung ihrer Wahl zu realisieren. Geld sei dabei Nebensache, vielmehr seien Ressourcen wie Zeit, Wissen, Kompetenz, Kontakte, Logistik und dergleichen mehr gefragt. Ein Tag werde so zum Sinnbild für Begegnung, Aktion, Anerkennung, Zusammenhalt und Freude.

„Dabei entsteht nicht nur ein Imagegewinn für die jeweilige Firma, sondern viele gute Taten kommen letztlich auch dem Wirtschaftsstandort Euskirchen zugute“, so der Landrat. Ziel des Aktionstags sei es, das Netz der Kontakte zwischen Unternehmen und sozialen Verbänden und Einrichtungen dichter zu knüpfen, damit die gegenseitige Hilfe immer größer werde.

„Ich glaube, einen erfüllteren Arbeitstag kann man nicht haben“, fügte Michael F. Bayer, Hauptgeschäftsführer der IHK Aachen, beim Anblick der schaufelnden Arbeiter hinzu. Bayer hatte sich eigens in die Eifel begeben, um beim Aktionstag dabei zu sein und lobte besonders die hohe Hilfsbereitschaft in einer eher strukturschwachen Region wie der Eifel.

Petra Gemünd, die Tagesmutter der Einrichtung „Spatzennest“, sagte: „Das hätten wir uns nie leisten können“, und freute sich sehr über die Hilfe, die ihr unter ihrer Einrichtung an diesem Tag zuteilwurde.

Für ihren Einsatz am Aktionstag der Wirtschaft erhielt die ene-Unternehmensgruppe eine vom Landrat und Kreiswirtschaftsförderin Iris Poth unterzeichnete Urkunde, die ene-Geschäftsführer Markus Böhm (v.l.), ene-Teamleiter Jochen Göbel und Pressesprecherin Sandra Ehlen im Empfang nahmen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Für ihren Einsatz am Aktionstag der Wirtschaft erhielt die ene-Unternehmensgruppe eine vom Landrat und Kreiswirtschaftsförderin Iris Poth unterzeichnete Urkunde, die ene-Geschäftsführer Markus Böhm (v.l.), ene-Teamleiter Jochen Göbel und Pressesprecherin Sandra Ehlen im Empfang nahmen. Bild: Michael Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Eigentlich sollte „nur“ der Außenbereich für die neun U3-Spatzenkinder vergrößert werden. Hierfür musste der Gartenzaun versetzt und erweitert sowie ein vorhandenes Klettergerüst auf die erweiterte Fläche versetzt werden. Die ene-Unternehmensgruppe erklärte sich während der Projektmesse sofort bereit, hierbei behilflich zu sein.

Der gute Kontakt zwischen dem regionalen Energiedienstleister und der Kindertagesstätte besteht schon länger. So sorgte die „ene“ mit weiteren Sponsoren vor einiger Zeit dafür, dass die Kita einen elektrisch betriebenen Krippenwagen bekam, mit dem man die Kinder quasi spielend den Berg hinaufschieben kann. „Elektromobilität ist ja gewissermaßen unser Steckenpferd“, scherzte ene-Pressesprecherin Sandra Ehlen.

Auch beim ersten Aktionstag 2016 war die „ene“ mit im Boot. Diesmal wurde ene-Mitarbeiter Jochen Göbel freigestellt, der jedoch nicht nur beim Gartenzaunversetzen mit anpackte, sondern auch beim Aufstellen der neuen Sandwerkstatt, die die Dachdeckerei Dreßen aus Schleiden eigens für die Kinder angefertigt hatte. Die Schleidener rückten für den Aufbau gleich mit einem ganzen Team in Kall an. Dazu erhielt die Kita noch neuen Sand für den Sandkasten und einige Fallschutzmatten. Die Firma Papstar aus Kall und Werbetechniker André Preuß aus Schleiden hatten des Weiteren im Haus noch einen Sinnespfad errichtet. Und der Obst- und Gemüselieferant Dirk Darowski vom Hardthof in Hellenthal erklärte sich bereit, für ein Jahr einmal monatlich die Kosten für eine Obstlieferung zu spenden.

Doch nicht nur in Kall, sondern im ganzen Kreis Euskirchen ging es an diesem Tag rund. Da wurde unter anderem für mehr Sicherheit gesorgt, eine Parkbank gebaut, es wurden Räume und Schulhöfe verschönert, Barfußwege angelegt und Schaukästen erstellt. Projektleiterin Sarah Komp von der Kreiswirtschaftsförderung, die den Aktionstag der Wirtschaft schon zum zweiten Mal organisiert hatte, konnte alles in allem wieder einmal zufrieden sein.

Stellvertretend für viele weitere Unternehmer sagte der ene-Geschäftsführer Markus Böhm am Donnerstagmorgen in Kall: „Wir alle leben von der Region, und möchten daher, wann immer wir können, der Region auch gern wieder etwas zurückgeben.“

Eifeler Presse Agentur/epa

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