Planungen zu Wiederaufbau und Neubau des JSG Schleiden beschlossen

Architekturbüros stellten Ideen vor – Förderung von 90 Prozent der Kosten möglich – Attraktive Lernlandschaften in Form von offenen Lernbereichen mit multifunktionaler Nutzung

So stellen sich die Planer die Perspektive vom Driesch aus vor. Bild: Stadt Schleiden
So stellen sich die Planer die Perspektive vom Driesch aus vor. Bild: Architekturbüro Peter Holdenried

Schleiden – Nachdem der Stadtrat am 22. November bereits die notwendigen Haushaltsmittel bereitgestellt und den Haushalt für das Jahr 2019 beschlossen hatte, wurde sofort mit den Planungen zum Wiederaufbau und Neubau des Städtischen Johannes-Sturmius-Gymnasiums Schleiden (JSG), einer Bürgerhalle und der Stadtbibliothek sowie die Schaffung einer neuen Freiraumfläche begonnen. Dazu konnten, nach Anfrage bei verschiedenen Planungsbüros, das Architekturbüro Peter Holdenried aus Heimbach für den Bereich „Bürgerhalle/Stadtbibliothek/Gymnasium “ und das Landschaftsarchitekturbüro „3Plus Freiraumplaner“ aus Aachen für die Freiraumfläche gewonnen werden.

In enger Abstimmung mit Verwaltung und Schulleitung wurden jetzt die ersten Planungen vorgestellt, die durch den Stadtrat ausdrücklich begrüßt und beschlossen wurden. Zur Finanzierung des Großprojektes will die Stadt Schleiden einen Förderantrag nach dem Programm „Soziale Integration im Quartier“ mit einem Förderanteil in Höhe von 90 Prozent stellen, so dass ein Eigenanteil von zehn Prozent bei der Stadt Schleiden verbleibt.

Bürgermeister Ingo Pfennings (v.l.), JSG-Schulleiter Georg Jöbkes und Erster Beigeordneter Marcel Wolter zeigten sich begeistert von der Planung. Bild: Kerstin Wielspütz/Stadt Schleiden
Bürgermeister Ingo Pfennings (v.l.), JSG-Schulleiter Georg Jöbkes und Erster Beigeordneter Marcel Wolter zeigten sich begeistert von der Planung. Bild: Kerstin Wielspütz/Stadt Schleiden

Beim Wiederaufbau sowie dem Ausbau der Schulräume im Trakt A des JSG ist beabsichtigt, neben den klassischen Klassenräumen zusätzlich zukunftsweisende und attraktive Lernlandschaften in Form von offenen Lernbereichen mit multifunktionaler Nutzung zu schaffen. „Insbesondere im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung ist die Einrichtung moderner offener Räumlichkeiten, die einen dezentralen Unterricht ermöglichen, von enormer Wichtigkeit“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Schleiden. Zudem sei geplant, eine „Freiraum-Schulklasse“ auf dem Dach des A-Traktes zu errichten, die nicht nur für den Biologie-Unterricht, sondern ebenfalls multifunktional genutzt werden könne.

Die Aula des JSG diente bislang nicht nur den schulischen Veranstaltungen, sondern stand insbesondere auch den Vereinen zur Nutzung zur Verfügung. Durch den Brand ist die Aula völlig zerstört worden, so dass einige Veranstaltungen, die bisher dort stattgefunden haben, nicht mehr dort möglich sind. „Da keine anderen öffentlichen Veranstaltungsräume im Kernort Schleiden zur Verfügung stehen, ist ein schnellstmöglicher Neubau einer Bürgerhalle dringend erforderlich, die zudem barrierefrei über eine Aufzugsanlage, ebenerdig, zu erreichen ist“, so die Stadt Schleiden weiter.

Das Schulgebäude von der Kreuzung aus gesehen. Bild: Stadt Schleiden
Das Schulgebäude von der Kreuzung aus gesehen. Bild: Architekturbüro Peter Holdenried

Die neue Bürgerhalle solle den heutigen Anforderungen im Hinblick auf die technische und gestalterische Ausstattung gerecht werden, damit ein attraktiver nachhaltiger Veranstaltungsort für die Schülerinnen und Schüler das JSG und für alle Bürgerinnen und Bürger im Kernort Schleiden entstehe.

Die Stadtbibliothek Schleiden, die sich seit Anfang 2018 in Trägerschaft der Bürgerstiftung Schleiden befindet, verwaltete vor dem Brand rd. 12.500 Medien unterschiedlicher Art. Wie hoch der aktuelle Medienbestand noch ist, kann erst nach der Trocknung aller Bestände endgültig festgestellt werden.

Im letzten Jahr wurden ca. 14.000 Ausleihen und 533 regelmäßige Leser registriert. „Auch die Kinoabende für Kinder und Erwachsene wurden regelmäßig und gut besucht, so dass die Stadtbibliothek zu einer sehr beliebten Institution im Schleidener Stadtgebiet zählt“, heißt es weiter. Aus diesem Grund solle beim Wiederaufbau der Stadtbibliothek nicht nur Barrierefreiheit sichergestellt sein, sondern wesentlich mehr Aufenthaltsqualität geschaffen werden. Diese werde durch die Aufstockung des Gebäudeteils A, größtenteils mit einer Glasfassade, realisiert. Die Stadtbibliothek werde künftig über eine neue Aufzugsanlage erreichbar sein.

Weiterhin ist beabsichtigt, eine Dachterrasse, die im Sommer zum „Schmökern“ und „Quatschen“ einlädt, einzurichten. Zudem sollen in den neuen Räumlichkeiten der Stadtbibliothek neben Lesungen und Kinoaufführungen auch Ausstellungen stattfinden.

Hinsichtlich der Neugestaltung der Freiraumfläche vor dem Eingang des Gymnasiums ist beabsichtigt, diese unter Einbindung der Olefpromenade attraktiv und barrierefrei zu gestalten. Ziel ist es, eine Freiraumfläche zu schaffen, die in Bezug auf das JSG, auf die Bürgerhalle und auf die Stadtbibliothek als Treffpunkt für alle Genrationen dient. Damit erfolgt ein wesentlicher Beitrag zur Umsetzung des Leitbildes der Stadt Schleiden in Bezug auf die Säulen „Familie, Jugend, Senioren“ sowie „Stadtentwicklung“.

Verwaltung und Schulleitung freuten sich auf die kommenden anderthalb Jahre, in denen die Planungen umgesetzt werden sollen. Der Erste Beigeordnete Marcel Wolter sei davon überzeugt, das Projekt in vollem Umfang und zeitnah umsetzen zu können. (epa)

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