KSK sponsert fünf Defibrillatoren für den Kreis Euskirchen

Die Geräte werden oder wurden bereits in Flamersheim, Zingsheim, Dreiborn, Rescheid und Freilingen installiert – Udo Becker: „Ein Defibrillator ist ein kleines Gerät, mit dem man Großes bewirken kann“

Michael Gissinger, der zweite Vorsitzende des Vereins „Lebensretter im Kreis Euskirchen“, präsentierte einen der fünf neuen von der KSK gesponserten Defibrillator, der bereits in Freilingen am Feuerwehrgerätehaus montiert wurde. Bild: Michel Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa
Michael Gissinger, der zweite Vorsitzende des Vereins „Lebensretter im Kreis Euskirchen“, präsentierte einen der fünf neuen von der KSK gesponserten Defibrillator, der bereits in Freilingen am Feuerwehrgerätehaus montiert wurde. Bild: Michel Thalken/Eifeler Presse Agentur/epa

Kreis Euskirchen – Allein im Kreis Euskirchen rückt der Rettungsdienst rund 180 Mal im Jahr zu Herz-Kreislauf-Stillständen aus. Doch in der Zeit, die der Notarzt benötigt, um beim Patienten einzutreffen, tickt die Uhr. Dieses „therapiefreie Intervall“ lässt sich verkürzen, wenn Ersthelfer vor Ort sind, die die Herzdruckmassage beherrschen und noch besser, wenn sich ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED) in der Nähe befindet, der in der Lage ist, in etwa 80 Prozent der Fälle das Kammerflimmern des Herzens durch gezielte Stromstöße zu unterbrechen und somit die normale Herzfunktion wiederherzustellen. Genau daran hapert es jedoch noch in vielen Orten des Kreises Euskirchen.

Neben dem Deutschen Roten Kreuz bemüht sich auch der Verein „Lebensretter im Kreis Euskirchen“ darum, die Defibrillatoren-Lücke zu schließen. „Denn bereits nach vier Minuten ohne entsprechende Maßnahmen können irreversible Schäden bei den Betroffenen entstehen“, weiß der zweite Vorsitzende des Lebensretter-Vereins, Michael Gissinger. Von entscheidender Bedeutung sei dabei das erste Glied in der Rettungskette, nämlich der Ersthelfer. „Wenn wir die Laienhelferquote steigern, könnten bei uns im Kreis Euskirchen pro Jahr bis zu 33 Menschen mehr überleben“, ist Grissinger überzeugt.

Ein wichtiger Baustein in der Rettungskette sei nämlich die Ersthelferalarmierung durch die App „corhelper“. Qualifizierte Helferinnen und Helfer – von denen es bereits 900 im Kreis Euskirchen gibt -, die sich in der Nähe eines Notfallorts befinden, können über diese App gezielt von der Rettungsstelle alarmiert werden und mit den ersten Maßnahmen zur Wiederbelebung bereits beginnen, während der Notarzt noch unterwegs ist.

„Eine besondere Rolle spielen dabei die Defibrillatoren“, so Gissinger. Denn mit jeder Minute Kammerflimmern sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um bis zu zehn Prozent. Ein AED kann also Leben retten und ist nebenbei auch für Ungeschulte einfach zu bedienen, denn das Gerät gibt, sobald man es aus der Arretierung nimmt, genaue sprachliche Anweisungen, was zu tun ist.

„Ein Defibrillator ist ein kleines Gerät, mit dem man Großes bewirken kann“, so der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Euskirchen, Udo Becker: „Wenn das Herz eines Menschen aufhört zu schlagen, geht es um jede Sekunde. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, dem Verein Lebensretter im Kreis Euskirchen beim Schließen der Defibrillatoren-Lücke im Kreis im vergangenen mit 10.000 Euro aus den Mitteln des PS-Zweckertrages unter die Arme zu greifen.“ Damit setzt man sich aktiv für mehr medizinische Versorgungssicherheit im Kreis Euskirchen ein.

Die zu montierenden AEDs, die jeweils an zentralen Orten zu finden sein werden, gehören zur neusten technischen Entwicklungsstufe und übertragen bereits während ihrer Anwendung ein EKG an den behandelnden Arzt ins Krankenhaus, sie können online gewartet werden, werden beheizt und halten Temperaturen bis minus 20 Grad Celsius aus. Die Geräte kosten Stück 2000 Euro, dazu kommen noch 120 Euro pro Jahr für Wartung und Versicherung.

Eifeler Presse Agentur/epa

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

9 − 7 =