Weil beim Herzstillstand jede Sekunde zählt: Der Verein „Dorfgemeinschaft Wahlen“ beschloss die Anschaffung eines Defibrillators – Übergabe mit Einweisung in die richtige Herzdruckmassage – Ralf Klöckner: „Die Zahl der „corhelper“ steigern“
Kall-Wahlen – Es geht um jede Sekunde, wenn das Herz eines Menschen plötzlich aufhört zu schlagen. Rund 180-mal im Jahr werden die Rettungsassistenten im Kreis Euskirchen mit derartigen Notfällen konfrontiert. Um das Leben von Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillständen zu retten, ist es wichtig, neben den Profi-Lebensrettern viele Menschen zur Ersten-Hilfe-Leistung zu motivieren. Denn die Ersthelfer sind in der Rettungskette als erstes Glied von besonderer Bedeutung.
Möglichst viele Laienhelfer zu gewinnen und auszubilden, ist das Ziel des Vereins „Lebensretter im Kreis Euskirchen“, in dem Ärzte, Rettungsassistenten, Angehörige von Gesundheitsdiensten und inzwischen auch Kommunen Mitglied sind. Der Verein ist bestrebt, möglichst viele lebensrettende Defibrillatoren an strategischen Standorten im Kreisgebiet zu installieren. Seit ein paar Tagen steht neben einem Defi am Feuerwehrgerätehaus in Wahlen ein zweites Gerät am Eingang des Bürgerhauses zur Verfügung. Andreas Schmitz vom Verein „Lebensretter im Kreis Euskirchen“ übergab diesen Defibrillator kürzlich an den Verein „Dorfgemeinschaft Wahlen“, verbunden mit Kurzeinweisung in eine Herzdruckmassage.
Vereinsvorsitzender und Berufs-Feuerwehrmann Ralf Klöckner hatte die Anschaffung eines derartigen automatisierten Defis (AEDs) für das Bürgerhaus im Vorstand besprochen. In einer Versammlung des Vereins wurde beschlossen, gegen eine Spende an den Kreis Euskirchener Verein einen solchen Lebensretter anzuschaffen, und diesen am Eingang des Bürgerhauses, in dem viele Veranstaltungen stattfinden, zu deponieren.
Um möglichst viele Wahlener in die lebensrettenden Maßnahmen einzuweisen, hatte die Dorfgemeinschaft interessierte Bürger zur Übergabe des Gerätes ins Bürgerhaus eingeladen. Etwa 35 Frauen und Männer waren dabei, als Andreas Schmitz den Defi AEDs an den Vereinsvorsitzenden Ralf Klöckner und dessen Stellvertreterin Gabi Lang übergab. Anschließend stand eine Kurzeinweisung in die Handhabung des Defis sowie ein Training zur richtigen Herzdruckmassage an. Schmitz: „Es ist wichtig, dass viele Bürger wissen, wie man im Notfall mit dem Gerät umzugehen hat.“
Geplant ist nun die Durchführung einer Erste-Hilfe-Schulung, um auch in Wahlen die Anzahl der sogenannten „corhelper“ zu steigern. Über die App „corhelper“ können qualifizierte Helferinnen und Helfer, die sich in der Nähe eines Notfalles befinden, durch die Rettungsleitstelle gezielt alarmiert werden, um bis zum Eintreffen des Notarztes Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten. Schmitz: „Wenn wir die Zahl der Laienhelfer weiter steigern, können bei uns im Kreis Euskirchen jährlich bis zu 30 Menschen mehr überleben“. (Reiner Züll/epa)