Film über die deutschsprachige Minderheit in Belgien

Theatrino in Rocherath zeigt Film von Dietrich Schubert

Der Rocherather Paul Drösch bei den Dreharbeiten. Bild: Dietrich Schubert
Der Rocherather Paul Drösch bei den Dreharbeiten. Bild: Dietrich Schubert

Büllingen – „In der Familie gab es Auseinandersetzungen. Zwischen Mann und Frau, zwischen Bruder und Schwester gab es Auseinandersetzungen. Mein Schwager und mein Schwiegervater waren prodeutsch, mein Mann und ich waren probelgisch eingestellt. Aber wir wohnten unter einem Dach“, erzählt Maria Rauw-Drösch aus Rocherath im Film von den Konflikten, die auf Grund der mehrfachen Grenzverschiebungen im 20. Jahrhundert immer wieder ausbrachen. Die Menschen, die hier in Ostbelgien leben, sprechen Deutsch, feiern ihre Gottesdienste in deutscher Sprache, sind aber belgische Staatsbürger.

Nach dem Ersten Weltkrieg kamen die heutigen belgischen Ostkantone Eupen, Malmedy und St. Vith nach über hundertjähriger preußischer Herrschaft erstmals zu Belgien. 1940 wurden sie mit dem Deutschen Reich zwangsvereinigt, bis zur Befreiung durch die Amerikaner 1944.

Menschen unterschiedlicher Herkunft und politischer Einstellung berichten in dem Film von ihrem ereignisreichen Leben. Einige mussten dreimal ihre Staatsbürgerschaft wechseln, obwohl sie Zeit ihres Lebens im selben Ort wohnten. Die Konflikte zwischen prodeutsch und probelgisch eingestellten Bewohnern hinterließen über Jahrzehnte viele Wunden in den Familien.

„Es ist dem Film gelungen, mit einem Blick von außen sehr tief in das Innere der Deutschsprachigen Gemeinschaft, in die Seele der Menschen zu schauen, die diese Geschichte erlebt haben“, so Karl-Heinz Lambertz, Präsident des Parlamentes der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Nach dem Film steht Dietrich Schubert für ein Gespräch mit dem Publikum zur Verfügung. Gezeigt wird der Film am Samstag, 20. April. Einlass ins Theatrino ist ab 19 Uhr. Beginn der Filmvorführung 19.30 Uhr. Das Theatrino findet man an der Wahlerscheider Str. 10 im belgischen Büllingen, Krinkelt.

Das Café bleibt auch nach dem Film geöffnet. Karten kosten 6 Euro. Um Anmeldung wird gebeten   +32 (0)80 – 64 21 87 oder unter: theater@theatrino.be

 

 

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