Kummer aller Art, heiter vermittelt von Mariana Leky

Ausverkaufte Startlesung des Eifel Literatur Festivals begeisterte das Publikum

Von wegen Kummerbuch. Die Kolumnen waren zwerchfellerschütternd lustig. Bild: Eifel Literatur Festival
Von wegen Kummerbuch. Die Kolumnen waren zwerchfellerschütternd lustig. Bild: Eifel Literatur Festival

Gerolstein – Die Startlesung mit Mariana Leky im Rondell zu Gerolstein – das war ein Festivalauftakt nach Maß. Sehr heiter und lustig, mit zwerchfellerschütternden Pointen am laufenden Band, mit immer neuen Lachern und Zwischenapplaus und mit einem fragefreudigen Publikum.

Verbandsbürgermeister Hans Peter Böffgen hatte begrüßt, Kultur-Staatssekretär Prof. Hardeck hatte ein Grußwort gesprochen – alles im Zeichen von „30 Jahre Eifel-Literatur-Festival“. Und dann betrat der neue Leiter des Festivals, Dr. Johannes Zierden, erstmals die Rondellbühne: führte ein in das Werk der Autorin des Abends: Mariana Leky.

Führte mit ihr ein moderiertes Gespräch im Anschluss an die Lesung und erlebte ein Publikum, das immer neue Fragen an die Autorin stellte – bei 500 Besuchern (ausverkauft) im Saal.

Dr. Johannes Zieden im Gespräch mit der Autorin. Bild: Eifel Literatur Festival
Dr. Johannes Zieden im Gespräch mit der Autorin. Bild: Eifel Literatur Festival

Die gipfelten in der Frage: „Sind Sie immer so lustig?“ „Kummer aller Art“ als Buchtitel – und lustig? Für Mariana Leky ist das kein Widerspruch. Dass sie als eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur gilt und als eine der lustigsten dazu – das war bekannt. Dann aber zu erleben, wie ihre Pointen immer neu zündeten, wie sich Hunderte von Zuhörern bogen vor Lachen und mit immer neuem Zwischenapplaus ihre Begeisterung signalisierten: Das war dann doch ein ganz anderes Erleben als die stille Lektüre im privaten Kämmerchen.

Wie eine Partitur erschienen die Kolumnentexte, die erst durch das ausdrucksstarke Lesen der Autorin zum Leben erweckt wurden. Wahrlich eine „Sternstunde für Literatur“. Ob Flugangst von Herrn Pohl, ob die Schlafstörungen von Frau Wiese oder der Vergänglichkeitskummer von Onkel Ulrich, dem Psychoanalytiker: Menschen wie du und ich mit all ihren Macken kamen zur Sprache. Aber so lustig halt, dass die Lesung mit Mariana zu einer Festival-Sternstunde des Humors geriet. Die Signierschlangen nach der Lesung wollte gar nicht abreißen. Ein unvergesslicher Festivalabend war über die Bühne des Rondells Gerolstein allzu schnell zu Ende gegangen. (eB)

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